Die kommende Station im WRC-Kalender hat für Sebastien Ogier eine besondere Bedeutung. Der WM-Führende verbindet mit 'der Akropolis' spezielle Erinnerungen - aber nicht nur seinen Sieg im Jahr 2011. "Speziell der zweite Rang 2009 wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, denn das war sozusagen mein Durchbruch in der WRC-Kategorie, seitdem ging es für mich stetig bergauf", dachte Ogier an seinen ersten Podestplatz in der WRC zurück.

Nun kehrt er als WM-Führender an diesen Ort zurück, der einige Herausforderungen bereithält. "Griechenland ist eine sehr harte Rallye. Der Untergrund ist sehr rau und die Temperaturen heiß", erklärte Ogier im Interview mit Motorsport-Magazin.com. Während der Testfahrten zur Rallye Argentinien hatte Volkswagen bereits typische Bedingungen für Griechenland simuliert und einige Verbesserungen entdeckt. Nun hofft Ogier auf ein gutes Ergebnis - am besten natürlich volle Ausbeute. "Natürlich möchte ich am liebsten jede Rallye gewinnen, doch wir denken auch an die Weltmeisterschaft. Angesichts unserer komfortablen Führung in beiden Wertungen müssen wir nicht unbedingt gewinnen. Es reicht, wenn wir weiter regelmäßig Punkte holen."

Latvala will es endlich schaffen

Regelmäßige Punkte sind auch das Ziel von Teamkollege Jari-Matti Latvala, der noch nie in Griechenland gewinnen konnte. 2012 kämpfte er bis WP 13 mit Loeb um den Sieg, bis ein selbstverschuldeter Reifenschaden alle Träume zerplatzen ließ. "Diesmal möchte ich sauber durchfahren und idealerweise um den Sieg kämpfen. Eine Podiumsplatzierung wäre gerade im Hinblick auf die Hersteller-Wertung sehr wichtig." Der Finne ist sich der schwierigen und teils stark wechselnden Untergründe der Rallye wohl bewusst. "Sehr schnelle Passagen auf relativ grobem, festem Untergrund wechseln sich teilweise mit langsameren, glatteren Abschnitten ab", schildert der 28-Jährige.

Es gelte, auf alles gefasst zu sein und durch die geringe Anzahl an gewerteten Kilometern gebe es keine Schonfrist. "Die Rallye Griechenland ist mit rund 300 Wertungskilometern recht kurz, was bedeutet, dass man von Anfang an schnell sein und seinen Rhythmus finden muss", zeigt Latvala auf. Insgesamt sei ein guter Kompromiss aus materialschonender Fahrweise und Angriff gefragt, worauf sich der WM-Vierte mit zwei Testtagen in Griechenland optimal vorbereitete. Aufhängung und Traktion standen dabei im Fokus.

Für den dritten VW-Piloten im Bunde, Andreas Mikkelsen, kann es in Griechenland gar nicht schnell genug losgehen. Bei den Pre-Event-Tests arbeitete der Norweger an seinem Fahrstil, feilte an der Abstimmung und spulte rund 160 km ab. "Nach meinem Test habe ich zwei weitere Tage in Griechenland mit dem Team verbracht, um Sebastien und Jari-Matti bei ihrer Testarbeit zu beobachten. Es war interessant, zu sehen, wo sie bremsen, wie sie das Auto in den Kurven anstellen und wie sie über die Kuppen fahren", erzählte Mikkelsen, der sich einiges abschauen konnte. "In Portugal lag ich pro Kilometer noch rund eine Sekunde zurück, in Argentinien fehlten mir nur noch fünf Zehntelsekunden auf die Spitze. Mein Ziel ist es, diesen Abstand weiter zu verkürzen."