In gewissen Situationen sind Superlative nur schwer zu finden. Dies gilt im Falle des achten Argentinien-Sieges in Folge für Sebastien Loeb. Ohne vorherige Tests und nach zwei Rallyes Pause war der Franzose zum ersten Mal in diesem Jahr unter Wettkampfbedingungen auf Schotter unterwegs - und siegte überlegen. "Es ist ziemlich unglaublich, die Rallye Argentinien zum achten Mal in Folge gewonnen zu haben - besonders vor so leidenschaftlichen Fans", strahlte der 39-Jährige.

Mit dem Ende der Rallye Argentinien geht für Loeb eine Ära zu Ende, denn das Event war sein letzter Auftritt auf Schotter. Erst in Frankreich wird der Franzose wieder in das Geschehen eingreifen und dann seine finale Rallye in der WRC - dort allerdings auf Asphalt - bestreiten. Für den neunfachen Weltmeister zählten all diese Gedanken aber nicht, er wollte einfach nur genießen. "Gewinnen war für mich hier nicht das wichtigste, aber als ich sah, dass ich die Pace dazu hatte, wurde ich wieder total hineingezogen", gab Loeb zu.

Einen kleinen Seitenhieb konnte sich der Weltmeister in Bezug auf den Zweitplatzierten Sebastien Ogier am Ende dennoch nicht verkneifen. "Ogier war auch schnell, aber ich war ein bisschen konstanter, bevor ich am Ende der zweiten Etappen von ihm wegziehen konnte", resümierte Loeb.

Die Dramen hinter Loeb

Dani Sordo hatte Spaß, Foto: Citroen
Dani Sordo hatte Spaß, Foto: Citroen

Wegziehen konnte beinahe das gesamte Top-Feld von Mikko Hirvonen. Ein Reifenschaden jagte den nächsten, die endgültige Absage in Richtung Podest besorgte aber die Elektronik seines Citroen, die ihn am Freitagnachmittag rund sechs Minuten kostete. Daher galt es am Samstag noch ein bisschen die Rallye zu genießen und den sechsten Rang nach Hause zu bringen. "Ich hatte heute eine Menge Fahrspaß. Meine Pace war gut, das Auto war perfekt und es war nicht allzu schwierig, zufriedenstellende Zeiten zu fahren", resümierte der Finne.

Die Zeiten interessierten den dritten Citroen-Piloten Dani Sordo nur marginal. Der Spanier war nach seinem Problem am ersten Tag der Rallye rund um den zehnten Rang unterwegs wollte das Auto einfach nur über die Ziellinie fahren. "Das gab mir die Chance, meinen Fahrstil zu verbessern, besonders in den langsamen Kurven", schilderte der Spanier, der sich am Ende aufgrund von Getriebeproblemen nur um zwei Zehntel Andreas Mikkelsen im VW geschlagen geben musste.