Am Samstagvormittag machten es die beiden Volkswagen-Piloten spannend. Der durch Krankheit geschwächte WM-Leader Sebastien Ogier kämpfte mit dem Auto und seiner Energie. Währenddessen fuhr Latvala seine ersten beiden Bestzeiten auf Schotter. Am Nachmittag zeigte Ogier allerdings erneut seine Klasse und gewann alle Prüfungen. "Das war ein guter Tag für uns, aber ich habe heute wirklich alles gegeben, was möglich war. Mein Teamkollege Jari-Matti Latvala und Dani Sordo haben heute Morgen extrem viel Druck gemacht", gab Ogier zu.
Durch seine Krankheit hatte Ogier den Sieg in Portugal niemals ganz oben auf seiner Liste, wenngleich er natürlich niemals aufstecken wollte. "Wenn wir morgen das Ziel erreichen und immer noch vorn dabei sind, war es eine perfekte Rallye für uns", blieb der Franzose bescheiden. "Denn allein heute war es unglaublich anstrengend da draußen." Am Samstag stellte sich aber eine Verbesserung seines Zustandes ein, vor allem am Nachmittag konnte der 29-Jährige wieder angreifen und liegt nun 34,8 Sekunden vor Latvala. "Aber die Rallye ist noch nicht vorbei, uns erwartet morgen noch der härteste Tag. Ich muss nicht um jeden Preis gewinnen, aber auf der anderen Seite bin ich mit hundert Prozent ein Wettkampf-Typ und will immer als Erster das Ziel erreichen."
Latvala steuert mit Rang zwei seinem besten Ergebnis für Volkswagen entgegen und konnte den Samstag richtig genießen. Zum ersten Mal in diesem Jahr hätte er richtig lachen können, da der Finne nun endlich ein Gefühl für seinen Polo R WRC entwickelt hat. "Die Strecken waren ziemlich schwierig und hart für das Auto, speziell für die Reifen", erklärte Latvala, der aber speziell den Zweikampf mit Mikko Hirvonen im Citroen genoss. "Ehrlich gesagt habe ich heute eher nach hinten als nach vorn geschaut - natürlich würde ich gern mit Sebastien kämpfen, aber nach meinem nicht so guten Saisonstart geht es mir erst einmal um den Platz auf dem Podium, weniger um den Sieg", zeigte sich der Finne bescheiden.
Der dritte Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen kam auch am Samstag aus dem Staunen über den Polo im Vergleich zum Skoda S2000 gar nicht mehr heraus. Besonders in den Kurven würde er das Potenzial des Wagens noch gar nicht ausschöpfen können. Verbesserungspotenzial erkannte der nun Sechstplatzierte aber schnell. "Mein Aufschrieb enthält zu viele Informationen - ihn müssen wir in Zukunft einfacher halten. Denn mit dem Polo R WRC geht alles viel schneller", lachte der Norweger, der auch von Motorsportdirektor Jost Capito lobende Worte erhielt. "Besonders freue ich mich heute für Andreas Mikkelsen, der sich als Typ nicht nur perfekt ins Team einfügt, sondern sich auf bereits hohem Niveau auch Schritt für Schritt an den Polo R WRC und die Rallye-WM herantastet", so Capito.
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