Sebastien Loeb ist Rentner - zumindest in Teilzeit. Am Sonntag ging seine letzte Rallye als Stammpilot in der WRC zu Ende - natürlich mit einem Sieg. Nun wird der neunfache Weltmeister nur noch ausgewählte Events bestreiten, großen Abschiedsschmerz empfand der Citroen-Pilot aber nicht. Vielmehr überwog die Freude über seinen 76. Sieg. "Es war die letzte Rallye der Saison und ich wollte sie wirklich gewinnen - ich gewann sie acht Mal in Folge", schilderte Loeb. "Ich wollte sie nicht beim letzten Mal verlieren."

2012 wurde es ihm aber nicht leicht gemacht. Durch die Wahl des letzten Startplatzes und die darauf folgenden Wetterkapriolen lag der Franzose nach dem ersten Tag auf Schotter nur auf dem zweiten Rang. "Ich war am Freitag froh, Zweiter und vor allem immer noch auf der Strecke zu sein", gab der 38-Jährige zu. "Es gab 100 Kurven, in denen du von der Strecke hättest abkommen können." Gleichzeitig konnte Loeb die Rallye genießen, da der große Druck in Sachen Weltmeisterschaft schon seit der Rallye Frankreich Geschichte war.

Niemals geht man so ganz

Der Franzose gab zu, dass es ein merkwürdiges Gefühl sei, nach neun Titeln in Folge nun das Ende beschlossen zu haben. "Es ist komisch, aber auf der anderen Seite weiß ich, dass ich im nächsten Jahr immer noch ein paar Rallyes bestreiten werde." Zudem gibt es Pläne, mit Citroen gemeinsam - wahrscheinlich in der WEC - weiterzufahren. Aus diesem Grund fühle es sich nicht wie das Karriere-Ende an. "Hier endet ein Kapitel, aber zusammen haben wir ein neues vor uns, das bald beginnen wird."

Wo genau er im kommenden Jahr antreten wird, steht noch nicht fest, Spanien steht allerdings nicht im Plan. "Wenn ich zu jeder Rallye ja gesagt hätte, dann wäre es wieder eine volle Saison und das ist nicht der Plan", so Loeb, der nun zunächst 'die Monte' und im Anschluss Schweden angehen wird. Wenngleich der neunfache Weltmeister nun nicht mehr aktiv ins WM-Geschehen eingreifen wird, faul auf dem Sofa liegen ist ebenfalls nicht geplant. "Citroen möchte, dass ich bis zum Ende der Saison arbeite", erklärte der 38-Jährige auf der offiziellen WRC-Homepage. Wenngleich er nicht genau wisse, warum, werde er noch einige Schottertests bis Weihnachten absolvieren.

Gleiches gilt für Mikko Hirvonen, der 2013 Loebs Nachfolge als Nummer eins bei Citroen antreten wird. Er beendete die erste Saison mit Citroen auf dem zweiten Gesamtrang und holte sich in Spanien seinen zehnten Podestplatz. "Wir haben uns wieder auf Asphalt verbessert, was an diesem Wochenende mein Hauptziel war", fiel das Fazit des Finnen positiv aus. Nun will er sich schnell auf das Jahr 2013 und seinen möglichweise ersten WM-Titel konzentrieren.