Mads Östberg könnte in Spanien am kommenden Wochenende die Krone auf eine erfolgreiche Saison im Adapta World Rally Team setzen. Der junge Norweger belegt derzeit Rang drei in der Fahrerwertung hinter dem Citroen-Duo Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen, die bereits als Champion und Vizemeister feststehen. Beim Saisonabschluss rund um die spanische Touristenstadt Salou geht es für Östberg darum, seine Position gegen die beiden Ford-Werksfahrer Jari-Matti Latvala und Petter Solberg zu verteidigen. Während Latvala nur vier Zähler hinter Östberg liegt, sind es bei dessen Landsmann deren 13.

Östberg gestand der norwegischen Webseite NRK, dass er nervlich angespannt ist, aber bereits seit einiger Zeit Druck auf ihm liege. Dennoch ist er positiv. "Ich mag die Rallye sehr gerne und ich glaube, wir können uns gut schlagen", meinte er. "Wir haben das ganze Jahr darauf hingearbeitet und wenn wir das an Land ziehen, dann wird das unglaublich großartig sein." Sollte der Coup gelingen, ist der Norweger in jedem Fall vorbereitet. "Una cerveza por favor. Ist das richtig?", scherzte er.

In Norwegen auf dem Weg zum Star

Einer ist jedenfalls davon überzeugt, dass Östberg Rang drei halten kann und diesen auch verdient hat: John Haugland. Der ehemalige Rallye-Pilot, der in den 1970ern und 80ern mit Skoda an den Start ging, hält große Stücke auf seinen Landsmann und sieht in dem Shootingstar einen Weltmeister der Zukunft. Besonders lobte Haugland Östbergs clevere Herangehensweise. "Mads ist ein cleverer Fahrer und sein Speed auf den Prüfungen ist Petters ebenbürtig. Okay, bisweilen hat Petter die Oberhand, denn er fährt einen Werksboliden und Mads nur ein Kundenauto. Aber wenn man in Betracht zieht, dass Mads ein paar Rallyes verpasst hat, dann ist es sehr gut, Dritter in den Punkten zu sein, auch wenn er Rallyes beendet hat, als Petter Fehler beging", erklärte Haugland der offiziellen Webseite der WRC.

Zudem deutete der Norweger an, dass Östberg in seinem Heimatland immer beliebter werde, während sich Solberg auf dem absteigenden Ast befände. "Als Petter 2003 den Titel gewonnen hat, hat das dem Rallyesport in Norwegen einen großen Schub gegeben. Nun mögen die Menschen Mads mehr, denn er ist der junge Fahrer, der sich nach oben kämpft, während Petter sich dem Ende seiner Karriere nähert", erläuterte Haugland, der seine Brötchen nach der aktiven Karriere mit einer Winter-Fahrschule verdient. "Wenn Mads die Chance auf ein Werkscockpit erhält, dann hat er das Potential, in der Zukunft Weltmeister zu werden, denn er hat grundsätzlich das Talent."