Das Ford Wold-Rallye-Team reist mit einem weinenden und einem lachenden Auge aus Italien ab. Zunächst gut in die Rallye gestartet, mussten sowohl Petter Solberg als auch Jari-Matti Latvala ihre Siegesambitionen nach Kollisionen begraben. Beide machten unliebsame Bekanntschaft mit den italienischen Straßen. Solbergs Traum vom Sieg endete an einem Felsen, für Latvala war an einem Torpfosten Schluss.

Diese Kollisionen brachten den Ford-Werkspiloten große Zeitstrafen ein, weshalb sie die Gesamtwertung der Italien Rallye abschreiben konnten, nicht jedoch die Power Stage. Die Etappen nach den Unfällen nutzten die beiden Skandinavier, um sich wieder an ihre Arbeitsgeräte zu gewöhnen und sich auf die Power Stage einzuschießen.

Diese Vorbereitung sollte sich auszahlen. Petter Solberg gewann die 8,24 Kilometer lange Sonderprüfung hauchdünn vor Jari-Matti Latvala. Am Ende fehlten dem Finnen 0,2 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Erst 4,7 Sekunden hinter dem Sieger reihte sich der erste Nicht-Ford-Pilot Thierry Neuville auf Rang drei ein. Solberg erklärte seine Taktik für die Sonderprüfung so: "Gestern bin ich vorsichtig gefahren, weil ich nichts mehr gewinnen konnte, aber heute wollte ich unbedingt die maximalen Punkte in der Power Stege holen.

Auch wenn Solberg und Latvala mit Punkten aus Sardinien abreisen, trauern sie dennoch den vergebenen Chancen hinterher: "Es war möglich, diese Rallye zu gewinnen, aber ich habe am Freitag einen Fehler gemacht und das war enttäuschend für mich und das Team. Es ist Zeit, diese Rallye zu vergessen und an das Finale in Spanien zu denken", zeigte sich Solberg trotz des Sieges in der Power Stage enttäuscht.

Teamkollege Latvala zeigt sich ähnlich niedergeschlagen: "Sardinien ist eine meiner Lieblings-Rallyes und ich hatte eine große Chance, um den Gesamtsieg mitzukämpfen aber es ging schief." Ford WRT-Direktor Malcolm Wilson konnte der Rallye aber doch noch etwas Gutes abgewinnen: "Als Erster und Zweiter die Sonderprüfung zu beenden, bedeutet, dass beide etwas von diesem Wochenende mitnehmen, und das wird ihnen für die Vorbereitung auf Spanien helfen."