Jari-Matti Latvala konnte sich durch die drei Nachtprüfungen die Führung der Rallye Portugal sichern. Mit einer Gesamtzeit von 25:04,6 Minuten liegt er 2,6 Sekunden vor seinem Teamkollegen Petter Solberg. Der einzig verbliebene Citroen Mikko Hirvonen liegt auf dem letzten Podestplatz.

Durch die befürchteten Staubwolken wurden die Startabstände für den Abend von zwei auf drei Minuten erhöht. Von Anfang an waren die Sorgen für die hinteren Piloten groß, dass es hefig zu regnen beginnen würde. Das war am Anfang nicht der Fall, doch in der dritten und finalen Prüfung der Nacht begann es heftig zu regnen und die Ford-Piloten spürten das mit ihrer späten Startzeit am deutlichsten.

Startpositionen richtig gewählt

Latvala konnte die Führung zwar behaupten, büßte aber wertvolle Sekunden ein. "Am Ende der Stage war es wieder besser, aber am Anfang habe ich sehr viel Zeit verloren, weil es sehr rutschig war", schilderte der Finne die Streckenbedingungen. "Es war ein guter, aber kein einfacher Abend und unsere Startpositionen haben sich ausgezahlt." Allerdings ist auch für den Freitag Regen vorhergesagt, was Latvala aber nicht aus der Ruhe bringt. "Die Startposition ist nicht die beste für morgen, aber wir können ja die weichen Reifen benutzen, wenn es so schlecht ist."

Solberg war nach der letzten Prüfung des Tages alles andere als begeistert. "Es war sehr, sehr nass und sehr rutschig", beklagte sich der Norweger. Dennoch wollte der Ford-Pilot auf das Gesamtergebnis blicken, das die Doppelführung für seinen Teamkollegen und ihn zeigt.

Ein Alptraum

Hirvonen konnte sich zwar den dritten Rang sichern, war aber nicht wirklich zufrieden mit dem Verlauf des Abends. "Ich hatte keinen Rhythmus, eine sehr schlechte Fahrt von mir", zeigte sich der Finne selbstkritisch. Dennoch liegt er bereits zehn Sekunden vor seinem ersten Verfolger Ott Tanak, der die letzte Prüfung des Tages für sich entschied.

Thierry Neuville konnte seine fünfte Position behaupten, da Mads Östberg sich in SS3 einen Plattfuß einhandelte und auch danach mit Problemen zu kämpfen hatte. "Es war ein kompletter Alptraum", zeigte der Norweger auf. "Starker Regen zu Beginn der Stage. Kein Grip, was sollte ich tun? Wir mussten einfach weiterfahren."

Loeb und Sordo aus der Rallye

Sebastien Loeb musste bereits nach der dritten Prüfung die Segel streichen. "Für mich sah es nach Beton aus, oder so etwas", erklärte Latvala, der einige Zeit nach dem Unfall an Loebs Citroen vorbeifuhr.

Sebastien Loeb beschädigte seinen Citroen zu schwer, um damit weiterfahren zu können, Foto: Sutton
Sebastien Loeb beschädigte seinen Citroen zu schwer, um damit weiterfahren zu können, Foto: Sutton

"Ich denke, ihm ist die Radaufhängung gebrochen und er ist von der Strecke abgekommen…das ist meine Theorie." Der DS3 des Weltmeisters war nach einem Überschlag vor allem am Dach sehr schwer beschädigt, sodass der Schaden bis Freitagmorgen nicht mehr repariert werden kann und die Rallye für den Weltmeister bereits beendet ist.

Dani Sordo fiel auf der ersten Nachtprüfung eine knappe Minute zurück und konnte es kaum fassen. "Ich verstehe es nicht", zeigte sich der Spanier ratlos. "500 Meter innerhalb der Stage ging das Licht aus. Es war ein Alptraum." Den Rest der Prüfung musste der Mini-Pilot ohne Scheinwerferunterstützung zu Ende fahren. Zu SS4 stand Sordo nicht mehr am Start.

Die Top-10 werden von Evgeny Novikov, Jari Ketomaa, Hayden Paddon und Dennis Kuipers komplettiert.

Ergebnis nach dem ersten Tag in Portugal:

1. Jari-Matti Latvala, Ford 25:04,6
2. Petter Solberg, Ford +2,6
3. Mikko Hirvonen, Citroen +5,0
4. Ott Tanak, Ford +15,7
5. Thierry Neuville, Citroen +34,0
6. Mads Östberg, Ford +53,3
7. Evgeny Novikov, Ford +1:02,9
8. Jari Ketomaa, Ford +1:15,0
9. Hayden Paddon, Skoda +1:39,6
10. Dennis Kuipers, Ford +1:47,1