Die ersten beiden Wertungsprüfungen der neuen Saison sind vorbei und es bietet sich an der Spitze ein neues Bild. Jari-Matti Latvala sicherte sich die Führung mit 30,5 Sekunden Vorsprung vor Sebastien Loeb. An dritter Stelle sortierte sich der neue Ford-Werkspilot Petter Solberg ein, dem allerdings bereits mehr als 40,8 Sekunden auf seinen Teamkollegen fehlen.

Loeb überraschte bei der zweiten Prüfung mit einer sehr interessanten Reifenwahl. "Wir hatten Spike-Reifen links vorne und rechts hinten", so Loeb, der SS2 als sehr hart beschrieb. "Wir verloren etwas Zeit, ich wollte keine großen Risiken eingehen. Es ist erst der Beginn der Rallye." Diese Vorsicht ist bei der ersten Rallye des Jahres besonders wichtig, da es keine SupeRally geben wird. Das bedeutet, ein Pilot, der ausgeschieden ist, bekommt keine Möglichkeit, in den nächsten Tagen nochmals an den Start zu gehen.

Latvala überrascht

Auch Latvala wählte die überkreuzte Reifenvariante, benutze allerdings superweiche Reifen, die für seine Bestzeit in SS2 sorgten. "Wir haben die richtige Reifenwahl für diese Stage getroffen", so der Finne. "Wir setzten eine sehr gute Zeit." Tatsächlich war er unglaubliche 52 Sekunden vor Loeb im Ziel.

Sein Teamkollege Solberg wählte eine andere Variante, die nicht zum Erfolg führte. "Es war sehr schwierig. Wir benutzten keine Spike-Reifen", verriet der Norweger, der auf Slicks unterwegs war. "Wir wollten etwas anderes ausprobieren. Ich bin mit der Stage recht zufrieden."

Sordo und Hirvonen mit Problemen

Sordo, der bei der ersten Prüfung nur eine Sekunde auf Loeb verlor, war dennoch nicht zufrieden. "Es war eine gute Zeit, aber ich war nicht glücklich", verriet der 28-Jährige. "Ich bin über vier Kilometer sehr schlecht gefahren. Ich denke, ich hätte viel schneller fahren können." In der zweiten Prüfung bremste der Spanier allerdings zu spät in eine Rechtskurve und beschädigte die linke Vorderseite seines Mini, was ihn auf Platz vier zurückwarf. Ähnliches passierte auch Evgeny Novikov, der am Dienstag noch den Skakedown gewann.

Sebastien Ogier sicherte sich in SS2 die drittschnellste Zeit, Foto: Sutton
Sebastien Ogier sicherte sich in SS2 die drittschnellste Zeit, Foto: Sutton

Mikko Hirvonen sicherte sich bei seinen ersten gewerteten Kilometern mit Citroen den fünften Platz und war nicht wirklich glücklich. "Ich hatte wirklich zu kämpfen, ich ging es echt ruhig an, aber ich bin mit der Zeit nicht glücklich", zeigte sich der 31-Jährige nicht begeistert. Sein Vorgänger Ogier hingegen, überzeugte mit der drittschnellsten Zeit in SS2 in einem Skoda S2000. "Ich bin recht zufrieden", so Ogier. "Wir hatten in SS1 etwas Probleme mit den Bremsen, aber wir trafen die richtige Reifenwahl."

Die Reifen machten den Unterschied

Die Wetterbedingungen waren schon im Vorhinein die Sorge der Piloten und genau diese traten bereits in der ersten Stage ein. Denn einige Teams hatten die Vorhersage, in SS1 Eis zu haben. "Die Crew erzählte mir, das dort etwas Eis war, aber ich fand es nicht", so Evgeny Novikov. Sein Teamkollege Ott Tänak fand dieses Eis allerdings und fuhr daher sehr vorsichtig.

Besonders Latvala büßte auf dieser Prüfung noch Zeit ein, da er auf superweichen Reifen unterwegs war, während seine Rivalen Loeb und Hirvonen sich für die weichen entschieden. Der Finne rutschte speziell am Ende des Weges nach Antraigues und verlor bereits 22,2 Sekunden auf seinen Rivalen.

Ergebnis nach zwei Prüfungen an Tag eins:

1. Jari-Matti Latvala, Ford 45:54.9
2. Sebastien Loeb, Citroen +30.5
5. Petter Solberg, Ford +40.8
4. Dani Sordo, Mini +44.1
5. Mikko Hirvonen, Citroen +1:04.0
6. Sebastien Ogier, Skoda +1:10.9
7. Evgeny Novikov, Ford +1:17.1
8. Mathieu Arzeno, Peugeot +1:35.7
9. Francois Delecour, Ford +1:49.3
10. Pierre Campana, Mini +2:11.0