Wenn die Rallye Monte Carlo vom 18. bis zum 22. Januar steigt, bedeutet das nicht nur das erste Aufheulen der WRC-Motoren im Jahr 2012, sondern auch die Rückkehr einer der sagenumwobensten Veranstaltungen des Kalenders. Nach drei Jahren Pause kehrt ´die Monte´ wieder in die Rallye-Weltmeisterschaft zurück und die Freude bei Piloten und Verantwortlichen ist groß.

Die Monte ist die längste Rallye im 2012er Kalender, Foto: xpb.cc
Die Monte ist die längste Rallye im 2012er Kalender, Foto: xpb.cc

Bei der 80. Rallye im Fürstentum sehen die Piloten gleich mehreren Besonderheiten entgegen. Denn die gewerteten ca. 430 Kilometer werden an insgesamt fünf Tagen absolviert, was die Rallye Monte Carlo – zumindest zeitlich – zur längsten des Kalenders 2012 macht. Eine weitere Ausnahme bildet die Power Stage. Während in früheren Zeiten die Veranstaltung bereits Samstagabend in den Bergen endete, findet nun am Sonntag noch die Zusatzprüfung statt, die den schnellsten Drei Punkte bringt – allerdings nur diese eine Prüfung, wodurch die Rallye bereits am Sonntagvormittag entschieden ist.

Die Monte gilt als besondere Herausforderung für die Piloten. Denn die Wetterbedingungen sind ziemlich unvorhersehbar. Zum einen findet der Saisonauftakt im Januar statt und zum anderen überwinden die Piloten teils große Höhen, wenn sie von den Küstengebieten in die Berge unterwegs sind. Dadurch sind Schneefall oder glatte Straßen keine Seltenheit.

Die Straßen können teilweise sehr rutschig sein, Foto: Sutton
Die Straßen können teilweise sehr rutschig sein, Foto: Sutton

Hier gilt: Erfahrung ist die halbe Miete. Denn die Reifen, die auf eine Schleife mitgenommen werden, müssen sorgfältig ausgewählt werden, da sich die Witterungsbedingungen – sowohl durch Zeit-, als auch Lokalitätsdifferenz – stetig ändern können.

Eine weitere Herausforderung bilden die engen Asphaltstraßen in den Bergen, die rund um den Service-Park in Valence verteilt sind. Asphaltexperten und Piloten, die sich gut auf die wechselnden Bedingungen einstellen können sind im Vorteil.

Genau diese beiden Eigenschaften vereint Sebastien Loeb auf sich. Das verdeutlichen auch seine fünf Siege bis zum Jahr 2008 – solange die Rallye Teil der WRC war. Auch sein neuer Teamkollege Mikko Hirvonen ging bereits als Sieger von der Strecke. Allerdings im Jahr 2010, als die Veranstaltung Teil der IRC war. "Wenn ich dort gut fahre, dann liebe ich die Rallye", verriet Hirvonen, der aber gestand, dass er mit falschen Reifen in den Bergen auch schon gegensätzliche Gefühlsregungen verspürte.

Sebastien Loeb konnte die Rallye Monte Carlo im Rahmen der WRC bereits fünf Mal gewinnen, Foto: xpb.cc
Sebastien Loeb konnte die Rallye Monte Carlo im Rahmen der WRC bereits fünf Mal gewinnen, Foto: xpb.cc

Ein heißer Anwärter auf die Krone im Fürstentum dürfte auch Jari-Matti Latvala sein, der mit seinem Ford Fiesta RS WRC die Rallye du Var gewann. Diese Veranstaltung am Ende des vergangen Jahres gilt traditionell als perfekte Vorbereitung auf die Monte.

Der ehemalige Citroen-Pilot Sebastien Ogier, der 2009 - ebenfalls in der IRC - als Sieger hervorging, hatte sich eigentlich das große Ziel gesetzt, auch in der WRC dort zu gewinnen. "Die Rallye Monte Carlo, die ich bereits in der IRC gewonnen habe, wäre ein Ziel. Denn ich lebe in Gap, was von dieser Station nicht weit entfernt ist, es ist also so etwas wie meine Heimrallye", verriet der Franzose im Interview mit Motorsport-Magazin.com. 2012 wird er allerdings keine Chance auf das oberste Podest haben, da er in einem Skoda S2000 antritt, weil sein neues Einsatzfahrzeug, der Polo R WRC von Volkswagen, erst 2013 zum Einsatz kommen wird.