Mikko Hirvonen war in den zweiten Tag der Rallye Großbritannien gegangen, um aus seinen 0,7 Sekunden Rückstand auf Sebastien Loeb einen Vorsprung zu machen. Das gelang zunächst, doch auf der letzten Prüfung des Vormittags beschädigte er sich an einem aus dem Boden stehenden Ast seinen Kühler und musste einen sehr weiten Weg zum Servicepark zurücklegen, was nicht gelang.

Das bedeutet das Ende seiner Hoffnungen auf seinen ersten Titel. "Wie Sie sagen, es ist sicherlich vorbei", sagte ein tieftrauriger Ford-Pilot, der dennoch dem Team für die Anstrengungen und die Hilfe dankte. "Unglücklicherweise müssen wir in die Zukunft blicken und sehen, was sie uns bietet." Doch trotz all des Pechs, ist sich der Finne sicher, die WM bereits bei den letzten Asphalt-Events in Frankreich und Spanien verloren zu haben.

Reststart sehr fraglich

Bis zu besagter Prüfung hatte der 31-Jährige zwei Bestzeiten setzen können und war in Führung gelegen. "Es war morgens recht knifflig und das Griplevel hat sich recht häufig geändert", erklärte Hirvonen gegenüber der offiziellen WRC-Hompage. "An einem Bremspunkt war es sehr rutschig und ich war zu schnell in die nächste Kurve hinein. Es gab einen großen Rutscher und das Heck berührte einen Wall." In Folge des Zusammenpralls drehte sich der Ford-Pilot und landete auf einem aus dem Boden ragenden Baumstumpf.

"Das Holz ging durch den Radiator. Es war keine große Beschädigung, aber wir verloren das Wasser für den Motor", schilderte der Vizeweltmeister. Nach sechs weiteren Kilometern musste er seinen Ford Fiesta RS WRC allerdings stoppen. "Es war ein recht typischer Wales-Unfall. In acht von zehn Fällen in dieser Situation...okay, natürlich hätte ich mich gedreht und deshalb zehn Sekunden verloren, aber es war unglücklich, dass da ein Baumstumpf oder Ast oder etwas war", sagte der Finne gegenüber Autosport.

Zuerst hatte er aber nichts bemerkt und fuhr einfach weiter, bis die Öltemperatur nach oben ging. Die erste Vermutung, eine Ansammlung von Dreck oder Schlamm in den Belüftungsschlitzen bestätigte sich nicht und so füllte Hirvonen Wasser auf und versuchte weiterzufahren. Doch aller Kampf half nichts und er musste seinen Wagen – zumindest für den Freitag – abstellen.

Mitleid mit dem Team

Noch mehr als für ihn selbst, tat es dem 31-Jährigen aber leid für sein Team. "Jari-Matti hat mir in diesem Jahr so viel geholfen, nur, um uns die Chance im Kampf um den Titel zu ermöglichen. Ich werde überleben, aber wie ich sagte, es ist so schade für die Jungs, dass es so endete." Nun wird bei Ford fieberhaft daran gearbeitet, dass Hirvonen wieder auf die Strecke kann, doch die Wahrscheinlich ist eher gering.

"Wir versuchen, das Auto zu reparieren, aber es sieht so aus, als hätte der Motor einen zu großen Schaden genommen", erklärte Teamchef Malcolm Wilson. "Es ist eine große Enttäuschung für das gesamte Team, nachdem wir wieder im Kampf um die Weltmeisterschaft zurück waren, sie dann am ersten Tag des Events zu verlieren."