Wenn die Rallye-WM am nächsten Wochenende in Großbritannien Station macht, kämpft Ford-Pilot Mikko Hirvonen um seinen Traum: Weltmeister werden. Doch dafür muss er erst Sebastien Loeb überholen, der momentan noch acht Punkte vor dem Finnen liegt. "Das einzige, was ich machen kann, ist, mir das Ziel zu stecken, die Rallye zu gewinnen", erklärte Hirvonen. "Wenn Loeb etwas unerwartetes passiert, brauche ich vielleicht nicht zu gewinnen, aber bezüglich der Ausgangslage, muss die einzige Zielsetzung der Sieg sein."

Seit Jahren versucht Hirvonen sein Ziel, den Titel zu gewinnen, wahr zu machen. Bereits 2009 scheiterte er in einem Herzschlagfinale am späteren Weltmeister Loeb. Damals trennte die beiden, ebenfalls in Großbritannien, lediglich ein Punkt. Diesmal möchte der Ford-Pilot das Ergebnis umdrehen. "Das ist der Grund, warum ich hier bin und war das Ziel, seit ich mit dem Rallye-Sport angefangen habe – der Beste zu sein und den Weltmeistertitel zu gewinnen", zeigte er auf.

"Wenn ich die Meisterschaft gewänne, würde das so viel für so viele Leute bedeuten", dachte Hirvonen nicht nur an sein Ford-Team, das seit 1981, als Ari Vatanen den Titel nach England holte, auf dieses Ereignis wartet. Auch Familie und Unterstützer würden so belohnt werden.

Hoffnung auf schlechte Bedingungen

Bevor er sich aber Gedanken über die möglichen Folgen eines Titelgewinns machen kann, steht erst noch die letzte Rallye die Jahres auf dem Programm, für die Regen vorhergesagt ist. "In Wales hängt alles so sehr von den Bedingungen ab. Wenn sie schwierig sind, musst du Selbstbewusst sein, auf den Aufschrieb vertrauen und Risiken eingehen, obwohl die zeitweise nicht so gut sehen kannst", bezieht sich der Finne auf Nebel und den Matsch, der durch stärke Regenfälle entsteht und den Nebel.

In Wales könnte eine Schlammschlacht auf die Piloten zukommen, Foto: Sutton
In Wales könnte eine Schlammschlacht auf die Piloten zukommen, Foto: Sutton

Doch genau solche Situationen könnten den Unterschied machen. "Es würde mich nicht stören, wenn es regnet, denn, wenn die Bedingungen schlecht sind, ist die Chance größer, dass etwas Unerwartetes passiert", machte der Finne deutlich.

Neben der eigentlichen Rallye, Blick Hirvonen aber auch auf die Powerstage, die dem Sieger drei Punkte einbringen wird. "Obwohl sie kurz ist, könnte sich die finale Powerstage zu einer der größten Stages in der Rallye-Geschichte entwickeln", überlegte der 31-Jährige. "Durch die verfügbaren Bonuspunkten könnte die gesamte Weltmeisterschaft nur durch einen Test entschieden werden." Aus diesem Grund bemisst er deren Wert als sehr hoch und rechnet unter Umständen mit einen harten Kampf.

Latvala will wieder helfen

Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala wird erneut versuchen, alles ihm Mögliche zu unternehmen, seinen Freund Hirvonen an die Spitze zu bringen. "Ich möchte um den Sieg kämpfen und versuchen, in der Position zu sein, Mikko zu helfen", zeigte sich der 26-Jährige erneut kollegial. Bereits in Australien, Frankreich und Spanien ließ er sich zurückfallen, um Hirvonen mehr Punkte zu ermöglichen.

"Unsere Aufgabe ist es, den ersten und zweiten Platz zu erzielen. Es ist wichtig für das Team, mich vor Loeb zu bekommen, um ihm Punkte wegzunehmen, daher werde ich vom Start weg so schnell ich kann fahren." Dabei sei es entscheidend, ab dem ersten Kilometer schnell zu sein, denn man dürfe Loeb nicht die Möglichkeit geben, sich einen Vorsprung herauszufahren.