Zwei Wochen ist es nun her, dass das Ford-Werksteam eine bittere Niederlage zu verkraften hatte. Denn Jari-Matti Latvala verpasste den Sieg nur um 0,2 Sekunden - der knappste je dagewesene Rückstand. Doch mittlerweile kann der Finne schon wieder etwas schmunzeln. "Zumindest ist das die WRC und ich muss nur drei Wochen bis zur nächsten Rallye warten", erklärte Latvala, der sich ein wesentlich schlimmeres Szenario hätte vorstellen können. "Wenn es die Olympischen Spiele gewesen wären, hätte ich eine Wartezeit von vier Jahren gehabt", scherzte er.

Hungrig auf den Sieg

Deshalb kommt es für Latvala auch nicht in Frage den Kopf in den Sand zu stecken. "Meine Enttäuschung nach Jordanien hat meine Motivation für diese Veranstaltung gesteigert", machte der 26-Jährige deutlich. "Ich bin hungrig auf den Sieg."

Ursprüngliche Einstellung richtig

Wenngleich das Team am Mittwoch nochmals Testfahrten absolvierte, glaubt Latvala nicht, dass ihm diese in Bezug auf sein Setup weitergeholfen haben. "Ich unternahm eine Menge Änderungen am Setup um zu sehen, welchen Effekt sie auf das Auto hatten", schilderte der Finne seine Tests, während denen er 230 km zurücklegte. Keine seiner vorgenommenen Verbesserungen war allerdings erfolgversprechend, was er trotzdem nicht negativ bewertete. "Es hat mich überzeugt, dass meine ursprünglichen Einstellungen die richtigen waren", zeigte sich Latvala selbstbewusst, der keine Notwendigkeit erkannte noch weiter zu probieren.

Um den Sieg kämpfen

Doch nicht nur sein Fiesta RS WRC stimmte ihn positiv, sondern auch die Tatsache, dass er mit Gesamtrang vier einen Vorteil auf der Strecke haben wird. "Ich habe eine günstige Startposition für die erste Etappe", freute sich Latvala, der aber auch zur Vorsicht ermahnte. "Ich muss sie sinnvoll einsetzten, um am letzten Tag in der Position zu sein um den Sieg zu kämpfen." Dabei helfen könnte ihm, dass die während der Testfahrten benutzten Straßen durch den Winterregen beschädigt wurden, weshalb sich der Finne etwas Hoffnung macht: "Es wird interessant sein zu beobachten, ob die Wertungsprüfungen in gleicher Weise betroffen sind." Immerhin weiß Latvala wie man auf Sardinien gewinnt, denn die letzte Rallye auf der Insel ging an den Finnen.

Hirvonen möchte nach vier zweiten Plätzen einen Schritt nach vorne machen, Foto: Sutton
Hirvonen möchte nach vier zweiten Plätzen einen Schritt nach vorne machen, Foto: Sutton

Extra schwierig

Mit weniger Freude geht sein Teamkollege Mikko Hirvonen in die Rallye Italien. Wenngleich er bei den letzten vier Auftritten dort immer Zweiter wurde, ist er kein Freund der Strecken. "Die Straßen sind eng und es gibt keinen definierten Rand. Anstatt einen Straßengraben zu haben um die Strecke zu markieren, gibt es Büsche, Bäume und Felsen, die es extra schwierig machen", schilderte Hirvonen seine Erfahrungen.

Fantastisch auf Schotter

Zudem ist die Oberfläche von einer dünnen Sandschicht überzogen, weswegen sich Hirvonen wenigstens etwas freute, die WM-Führung an Sebastien Loeb verloren zu haben: "Es ist ein Vorteil für mich erstmals in der Saison auf Schotter nicht der Erste in der Startaufstellung zu sein." Obwohl er in Jordanien mit deutlichen Problemen zu kämpfen hatte und nur den vierten Rang belegte, zog er dennoch ein positives Fazit. "Zwei schnellste Zeiten am zweiten Tag waren ein Selbstvertrauensschub", freute sich der 30-Jährige. Zudem ist auch er sehr glücklich mit der Leistung seines Autos. "Der Fiesta fühlt sich auf Schotter fantastisch an und die Geschwindigkeit die er im Freien gezeigt hat deutet darauf hin, dass wir überall absolut konkurrenzfähig sein sollten."