Da die Werksteams von Audi und Toyota lieber auf Privattests vertrauen, war beim Kollektivtest der WEC auf dem Paul Ricard HTTT der Weg frei für die privaten Rennställe. Doch auch diese schöpfen aus den Vollen: Rebellion Racing zeigte beim Test erstmals eine umstrittene Aerodynamik, die der von Toyota aus dem vergangenen Jahr gleicht: Neben dem Heckflügel wurde eine senkrechte Platte angebaut und der Zwischenraum als zusätzliche Flügelfläche genutzt. Das zahlte sich aus, mit einer Zeit von 1:44.419 Minuten war der Lola B12/60 Coupe-Toyota eine halbe Sekunde schneller als der HPD ARX-03c von Strakka Racing.

"Ich kann nicht wirklich sagen, wie viel das ausmacht", sagte Nicolas Prost, dessen Teamkollege Neel Jani den Vergleichstest fuhr. "Aber wir konnten in der Datenanalyse die Fortschritte sehen, die wir erwartet haben, was großartig ist. Es fühlt sich im Cockpit nicht viel anders an, aber der Zeitgewinn ist da. Im Moment haben wir dadurch auch keine Verluste auf den Geraden." Allerdings habe man noch leichte Balanceprobleme, die durch die Veränderungen allenfalls leicht ausgebessert werden konnten, gab der Sohn von Alain Prost zu.

Spannender Kampf zwischen Ferrari und Porsche

Der neue Porsche 911 RSR schlug sich beim Debüt beachtlich, Foto: Porsche
Der neue Porsche 911 RSR schlug sich beim Debüt beachtlich, Foto: Porsche

In der LMP2-Kategorie wurde die Bestzeit bereits am Vormittag gefahren: Der Oreca 03-Nissan von G-Drive Racing mit Roman Rusinov/John Martin/Mike Conway setzte in 1:48.064 Minuten die Bestzeit, die am Nachmittag nicht mehr geschlagen werden konnte. Doch am Nachmittag gab es auch eine schlechte Nachricht für das Team: Rusinov knallte in der ultraschnellen Signes-Kurve in die Mauer. Der Schaden sollte bis Samstag aber zu beheben sein. Die zweitschnellste Zeit wurde von Delta-ADR gefahren. Antonio Pizzonia/Tor Graves/Rodolfo Gonzales kamen in ihrem Oreca 03-Nissan auf 1:48.577. Dahinter platzierte sich das Meisterteam von OAK Racing mit 1:48.828.

Erfolgreich verlief das Debüt des neuen 991er Porsche 911 RSR. Jörg Bergmeister/Patrick Pilet/Timo Bernhard fuhren in 1:59.523 Minuten die schnellste Zeit der GTE-Pro-Kategorie. Überraschenderweise war dies jedoch nicht die schnellste GT-Zeit, denn mit einer außergewöhnlichen Runde holte Matt Griffin im 2012er AF-Corse-Ferrari 458 Italia aus der GTE Am die schnellste Zeit in 1:59.422. Die Werksfahrer Gianmaria Bruni/Giancarlo Fisichella/Toni Vilander und Neuzugang Kamui Kobayashi mit dem aktuellen Modell nur staunen, mit 1:59.737 waren sie nur unwesentlich langsamer als der Porsche.