Trotz starker Konkurrenz von Audi hat Toyota den Lauf zur World Endurance Championship in Fuji für sich entschieden. Vor heimischem Publikum überquerten Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Lokalmatador Kazuki Nakajima die Ziellinie für den japanischen Hersteller als Sieger. Die Plätze zwei und drei gingen an Audi, auch wenn der Ingolstädter Hersteller mit dem Ausgang des Rennens nicht zufrieden war.

In den ersten drei von sechs Rennstunden lieferten sich Toyota und Audi am Mount Fuji ein spannendes Duell um die Führung. Als es beim Überrunden jedoch zu einer Kollision mit einem langsameren GT-Fahrzeug kam, musste man bei Audi einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen und bekam zudem noch eine Strafe aufgebrummt, die alle Chancen auf den Sieg zunichte machten.

So konnte sich Toyota am Ende mit knappen 11 Sekunden Vorsprung den Sieg sichern. "Unser erster Erfolg in Brasilien war bereits eine unglaubliche Erfahrung, aber hier, so nah an der Toyota-Fabrik, erfolgreich zu sein, ist noch etwas anderes", jubelte Wurz nach dem Erfolg. "Ich habe versprochen, dass wir um den Sieg kämpfen, aber Audi hat es wirklich sehr spannend gemacht."

Besonders groß war die Freude natürlich bei Nakajima, schließlich war es für den Japaner ein doppeltes Heimrennen. "Die Zuschauern waren einfach fantastisch, es war schön, so viele Flaggen auf den Tribünen zu sehen", freute er sich. "In den letzten paar Runden war ich wirklich überwältigt. Ich musste vor dem letzten Boxenstopp eine Lücke herausfahren und war immer am Limit unterwegs, zum Glück haben wir es am Ende geschafft."

Geschafft haben es auch Ryan Dalziel und sein Starworks-LMP2-Team. Bereits zwei Wochen vor dem Finale in Shanghai sicherten sie sich den Gesamtsieg in ihrer Klasse. "Das war das beste Jahr, das ich bisher im Motorsport hatte. Wir waren in diesem Jahr so stark und sind immer besser geworden. Es ist klasse, dass ein Team, das außerhalb von Nordamerika noch keine Motorsport-Erfahrung sammeln konnte, so einen Titel gewinnt."

Porsche siegt bei den GT-Fahrzeugen

Schnell unterwegs waren auch die GT-Fahrer aus dem Porsche-Lager. In der GTE-Pro-Wertung holten sich Marc Lieb und Richard Lietz nach der Pole-Position auch den Sieg. "Das war ein perfektes Wochenende für uns", sagte Lietz. "Wir waren vom ersten Tag an die Schnellsten und konnten diesen Speed über die gesamte Renndistanz gehen. Das ist ein schöner Erfolg für das ganze Team." Lieb fügte hinzu: "Diesen zweiten Saisonsieg haben wir ganz aus eigener Kraft geholt, ohne Regen und ohne dass wir von einer Safety-Car-Phase profitiert haben. Auf dieser Strecke konnten wir das Potenzial des 911 GT3 RSR voll nutzen. Das waren genau die Bedingungen, die wir uns gewünscht haben."

Ebenfalls stark unterwegs war der Berliner Stefan Mücke, der zusammen mit Darren Turner hinter Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni den dritten Platz in der GT-Klasse belegte. Mehr war für das Duo im Aston Martin nicht möglich: "Im Training und im Qualifying hatte sich schon angedeutet, dass die Strecke unserem Auto nich gut liegt und wir Probleme mit den Reifen bekommen würde. Wir haben in den ersten beiden Stints versucht, spritsparend zu fahren, doch das hat nicht gereicht. Mehr war diesmal einfach nicht drin."