Am kommenden Wochenende steigt auf der Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps das zweite Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft, das gleichzeitig die Generalprobe für das Saisonhighlight in Le Mans am dritten Juniwochenende darstellt. Auch deshalb ist das Feld ganze 42 Fahrzeuge stark und jede Box in Spa belegt.

Das Renndebüt des TS030 wurde abgesagt, Foto: Toyota
Das Renndebüt des TS030 wurde abgesagt, Foto: Toyota

Nach dem Rückzug des fünffachen Spa-Siegers Peugeot führt der Sieg beim zweiten WM-Lauf nur über Audi. Die Ingolstädter reisen mit vier R18 nach Belgien, zwei LMP1 starten dabei erstmals als Diesel-Hybrid unter dem Namen R18 e-tron quattro. Während die Hybride mit den bekannten Werksfahrern besetzt sind, sitzen in den überarbeiteten R18 ultra sowohl Neuzugang Loic Duval als auch Ersatzfahrer Marc Gené neben Romain Dumas sowie Oliver Jarvis und Marco Bonanomi. Weil Nic Minassian mit dem Toyota TS030 Hybrid einen heftigen Testunfall erleiden musste, können die Japaner nicht wie geplant ihren neuen Prototypen zum ersten Mal an den Start schicken und testen am Freitag in Magny-Cours.

Auch Henri Pescarolo kann sein geplantes Programm nicht verwirklichen und kommt nur mit dem Dome S102.5 nach Spa. Die Pescarolo 03 genannte Weiterentwicklung des Aston Martin AMR-One wird frühestens zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans fertig. Auf einem Chassis von Pescarolo basiert allerdings der offene LMP1 von Oak Racing mit Guillaume Moreau, Bertrand Baguette und Dominik Kraihamer.

Zwei Lola-Coupés mit einem V8 von Toyota schickt die Schweizer Equipe von Rebellion ins Rennen. In einem Auto sitzen Neel Jani, Nick Heidfeld und Nicolas Prost, das andere fahren Andrea Belicchi und Harold Primat. Je ein HPD ARX03a kommt von JRM beziehungsweise Strakka.

18 LMP2 auf der Starterliste

Aus allen Nähten platzt die LMP2-Kategorie. Auch weil das zweite Rennen der ELMS in Zolder abgesagt worden ist und vier Teams in Spa antreten dürfen, kann die Klasse auf ein volles Feld blicken. Zu den etablierten Mannschaften stoßen in Belgien Jota (wie Greaves mit einem Zytek-Nissan), Extreme Limite (Norma-Judd) sowie Race Performance und Boutsen Ginion (beide Oreca) aus der europäischen Le Mans Serie. Auf ein Auto von Hugues de Chaunac vertrauen auch Signatech, ADR, Pecom und Murphy Prototypes.

Lotus hat zwei Lola-Coupés gemeldet, Foto: ALMS
Lotus hat zwei Lola-Coupés gemeldet, Foto: ALMS

Sieben Lola B12/80 stehen auf der Starterliste für Spa. Zwei der Coupés laufen als Morgan-Judd von Oak, ebenso zwei mit einem Nissan-Motor für Gulf Middle East und zwei von Lotus. Status GP hat als einziges Team einen Lola mit einem Aggregat von Judd gemeldet. Aus den USA reisen die Sebring-Sieger Starworks mit einem HPD ARX03b an, der unter anderem von Stéphane Sarrazin pilotiert wird - einem der schnellsten Piloten der letzten Jahre.

Die GTE-Klasse verspricht Spannung pur

Auch das Feld der Gran Turismos ist mit 14 GTE ordentlich gefüllt. In der Profiwertung treffen der Felbermayr-Porsche und Stefan Mückes Aston Martin Vantage auf zwei Ferrari F458 von AF Corse und einen Italia von Luxury. Alle Teams haben bekannte Piloten wie Giancarlo Fisichella, Jaime Melo, Olivier Beretta oder Marc Lieb unter Vertrag.

Weil IMSA Performance Matmut und AF Corse einen GTE-Am aus der ELMS nach Spa schicken, zählt das Feld der Amateure neun Autos. Larbre zählt mit den beiden Corvette ebenso zu den Favoriten wie die Ferrari-Teams Krohn und Luxury sowie dem 911 von Felbermayr, der die Klasse in Sebring für sich entscheiden konnte.