Dieses Datum hat im Terminkalender von Audi Sport eine besondere Bedeutung: Der zweite Lauf zur WEC steht nicht einfach nur für ein doppeltes Fahrzeugdebüt. Zum ersten Mal in der Geschichte von Audi Sport wird ein Rennwagen nicht mehr ausschließlich von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Der neue Audi R18 e-tron quattro läutet eine neue Epoche im Rennsport ein, ist er doch der erste Diesel-Hybridsportwagen mit Allradantrieb. Doch nicht nur dieses Konzept weist den Weg in die Zukunft: Eine wesentliche Voraussetzung, damit er überhaupt Wirklichkeit werden konnte, ist der ultra-Leichtbau - eine Kernkompetenz von Audi. Basis für das Hybridmodell ist der weitgehend baugleiche, aber konventionell von einem V6-TDI-Motor angetriebene Audi R18 ultra. Er ist der leichteste LMP-Sportwagen, den Audi jemals konstruiert hat. Jeweils zwei Exemplare dieser beiden neuen Modelle feiern in Belgien ihr Renndebüt.

Damit gehen gleich vier weitere Premieren einher: Zum ersten Mal setzt das Audi Sport Team Joest vier LMP1-Rennwagen ein. Zuletzt war Audi 1999 werksseitig mit vier Fahrzeugen bei einem Sportwagenrennen am Start - damals in Le Mans mit den "Urahnen" der heutigen Sportprototypen, den Modellen Audi R8R und R8C. Allerdings sind die Fahrzeuge seinerzeit von zwei verschiedenen Teams eingesetzt worden. Die weiteren Debüts: Marc Gené, der neu verpflichtete Reservefahrer aus Spanien, vertritt Timo Bernhard, der verletzungsbedingt pausiert. Ebenso bestreiten der bisherige Testpilot Marco Bonanomi aus Italien und der frühere DTM-Fahrer Oliver Jarvis aus Großbritannien ihr erstes Sportwagenrennen im Werksteam von Audi.

Erfolgreicher Abschied in Sebring

Audi-Neuzugang Marc Gené hat das Sportwagenrennen in Spa in den vergangenen vier Jahren zweimal gewonnen. Auch die übrigen Audi-Fahrer kommen voller Elan in die Ardennen: Dindo Capello/Tom Kristensen/Allan McNish bereiteten dem Audi R18 TDI beim WEC-Auftakt in Sebring als Sieger einen erstklassigen Abschied. Damit haben sie die Tabellenführung in der neuen FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft übernommen und freuen sich auf ihre Premiere im Audi R18 e-tron quattro. Nur sieben Punkte dahinter liegen Loïc Duval, Romain Dumas und Timo Bernhard, die in Florida Zweite wurden. André Lotterer, der zusammen mit seinen Le-Mans-Siegerteamkollegen Marcel Fässler und Benoît Tréluyer startet, hat beim Saisonauftakt mit Startplatz eins und der schnellsten Rennrunde bewiesen, was möglich ist.

So hat jedes der vier Audi-Fahrerteams auf der 7,004 Kilometer langen Ardennen-Achterbahn große Ambitionen. Sie alle wollen für Audi beim 6-Stunden-Rennen, das am Samstag um 14:30 Uhr startet, eines erreichen: So, wie der Audi R8 im Jahr 2000, der R10 TDI sechs Jahre später und der R15 TDI im Jahr 2009 ihre Premiere in Sebring siegreich beendet haben und 2010 der "R15 plus" in Le Castellet gewonnen hat, soll die jüngste Generation des R18 ihre Karriere nun ebenfalls mit einem Erfolg beginnen.