Wenn sich am nächsten Wochenende zwei neue Fahrzeugtypen erstmals im Rennbetrieb auf einer der anspruchsvollsten Rennstrecken der Welt bewähren müssen, erleben die Audi-Werksfahrer besondere Momente. "Das wird bestimmt eine tolle Erfahrung und wir sind alle gespannt", so Marcel Fässler über den ersten Einsatz mit dem Audi R18 e-tron quattro.

"In Spa fahren wir zum ersten Mal mit dem e-tron quattro. Ich bin sehr zuversichtlich, denn bei den Tests fand ich das Auto wirklich super. Ich kann es kaum erwarten, in Spa zu sein. Das ist für mich eine spezielle Strecke, auf der ich schon als Kind und Jugendlicher viel unterwegs war", fügt Fässlers Teamkollege André Lotterer hinzu. "Mit einem Sportwagen dort zu fahren, ist ein Riesengenuss. Ich hoffe, es läuft besser für uns als in Sebring. Dort haben wir immerhin viel Potenzial gezeigt. Jetzt werden wir wieder alles geben."

Tom Kristensen, das Audi-Urgestein in Sachen Sportwagen-Rennen, erinnert sich zudem an die erfolgreichen Debüts der Vorgänger-Modelle. "Wenn ich zurückblicke, waren die Premieren von Audi immer großartig, vom R8 über den R10 TDI bis zum R15 TDI. Jetzt kommt der R18 e-tron quattro. Wiederum haben wir eine neue Technologie, die sich auf einer so anspruchsvollen Strecke wie Spa bewähren muss", berichtet der Le-Mans-Rekordsieger.

So sehen die neuen Boliden aus, Foto: Audi
So sehen die neuen Boliden aus, Foto: Audi

Besonders viele Kilometer werden Marco Bonanomi und Oliver Jarvis abspulen, denn im Gegensatz zu den anderen Boliden ist ihr Audi R18 ultra mit der Startnummer Vier nicht mit einem dritten Fahrer besetzt. Für Bonanomi wird es sogar das erste Rennen in einem Prototypen: "Seit eineinhalb Jahren warte ich auf diesen Moment. Das ist ein wichtiger Punkt in meiner Karriere. Und dieses Debüt gebe ich auf einer meiner Lieblingsstrecken. Schon mit der Formel 3000 und der World Series war ich auf diesem Kurs in Belgien am Start und stand dort mehrfach auf dem Podium. Ich kenne die Strecke also gut, aber im Sportprototyp wird das im Verkehr mit anderen Fahrzeugen sicher eine andere Sache. Ich bin jedenfalls bis in die letzte Faser motiviert."

Verzichten muss Audi in Belgien auf Mike Rockenfeller und Timo Bernhard. Warum, das erklärt Dr. Wolfgang Ullrich: "Spa ist wie im letzten Jahr für uns eine Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans. Wir hatten vorgesehen, dort mit genau den Mannschaften zu starten wie in Le Mans, also mit allen vier Fahrzeugen und den dazugehörigen Teams. Bei den Fahrern ist das leider nicht ganz umsetzbar: Mike Rockenfeller steht nicht zur Verfügung, weil er bei der DTM am Lausitzring ist. Und Timo Bernhard ist nach seinem Unfall in Sebring noch nicht fit." Stattdessen bekommt Neuzugang Marc Gene eine Chance, sich für zukünftige Einsätze zu empfehlen.