"Solche Unfälle gehören leider dazu und passieren in der VLN immer wieder, aber unsere Entwicklung ist genau richtig", meinte Michael Illbruck nach dem 6-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife und war nicht geknickt. Zwar war schon nach etwa eineinhalb Stunden Schluss für den weiß-grünen Porsche 997 GT3 R, doch bis dahin hatten Robert Renauer und Illbruck gezeigt, dass sie zu den Top 10 der Langstreckenmeisterschaft gehören.

Traditionell waren zahlreiche hochkarätige Fahrerpaarungen mit vielen Profis in der Eifel am Start, denn das 6-Stunden-Rennen ist der Höhepunkt der VLN-Saison. Aber viele Teams wollen nicht nur teilnehmen, sondern auch vorne dabei zu sein. "In der Spitzengruppe können wir noch nicht mitreden, aber darum geht es auch gar nicht", erklärte Illbruck. Ihm war es wichtig, im Feld der Amateurteams eine ordentliche Rolle zu spielen.

Und genau das gelang dem Pinta-Porsche bis zum Ausfall auch. Bereits im Training hatte das Team bei nahezu perfekten Bedingungen geglänzt. Renauer schaffte kurz vor dem Ende eine Runde in 8.17,790 Minuten. "Nicht perfekt, aber durchaus zufriedenstellend", fand der 27-Jährige. Diese Topzeit bedeutete aber lediglich Startposition 13, was für die Qualität des Feldes sprach. Illbruck setzte sich gleich nach dem Start mit Tuchfühlung zu Rang zehn im Feld der starken GT3-Boliden fest. "Ich hatte einige schöne Manöver mit diversen Audi R8, das hat richtig Spaß gemacht."

Renauers Aufgabe war es anschließend, den Pinta-Porsche in die Top 10 zu fahren. Bei einer Überrundung kam es dann zum tragischen Missverständnis. Am Ende der Start-Ziel-Geraden blieb ein Mercedes aus einer anderen Klasse zunächst weit links außen und bekam zudem auch blaue Flaggen gezeigt. Renauer verstand die Linie des anderen Fahrers - wie üblich -, als Zeichen innen überholen zu können. Doch dann zog der Mercedes nach innen genau in die Fahrlinie des Porsche. "Vielleicht hätte ich noch warten und ihn erst nach der Kurve überholen sollen", haderte Renauer mit sich, nachdem der Porsche durch den Crash aus dem Rennen geworfen worden war. Doch Illbruck stärkte seinem Piloten den Rücken: "Den Robert trifft an dieser Situation keine Schuld."

Illbruck bedauert, dass er jetzt zweimal auf Renauer verzichten muss. Da es zwei Terminüberschneidungen mit der ADAC GT Masters gibt, in der Renauer ebenfalls antritt, muss Pinta Racing einen ebenbürtigen Ersatz finden. "Wir werden ganz in Ruhe mit unterschiedlichen Fahrern sprechen und dann sehen wir weiter", erklärte Illbruck. Beim Finale der VLN wird Renauer dann wieder im Team zurück sein.