Ben Hanley übernimmt erneut den Olympiacos-Boliden und ersetzt somit weiterhin den verletzten Chris van der Drift. Schon bei der neunten Runde der Superleague Formula in Adria gab der Brite bei seinem Debüt eine gute Figur ab. Damals fuhr er bei seinem ersten Einsatz in Italien auf die vierte Startposition.

Nach einer Terminüberschneidung musste der 25-Jährige die Rennen in Portimao auslassen. Seine Rückkehr in China auf dem Ordos International Circuit hätte nicht besser verlaufen können. Im Qualifying-Finale schlug er John Martin (Beijing Guoan) mit mehr als einer Sekunde Vorsprung. Martin dominierte zwar das freie Training mit den schnellsten Zeiten, hatte dann aber im entscheidenden Finale das Nachsehen. Im Viertel- und Halbfinale hatten Robert Doornbos (Corinthians) und Andy Soucek (Flamengo) ebenso keine Chance gegen den schnellen Briten.

Wissel im Pech

John Martin legte dennoch einen ebenso beachtlichen Durchmarsch hin und qualifizierte sich bereits zum vierten Mal für das Qualifying-Finale. Das bekam ausgerechnet Max Wissel (FC Basel) zu spüren. Im Viertelfinale musste sich der Deutsche gegen Martin geschlagen geben. Zuvor gab es allerdings in der Vorrunde Probleme. "Ich bin frustriert, weil meine beste Runde ruiniert wurde. Ich war in den ersten beiden Sektoren auf meiner schnellsten Runde, als ich dann Probleme mit dem Funk bekam und mir gesagt wurde, dass ich vom Gas gehen soll", meint Wissel enttäuscht. Dieser Vorfall kostete dem Deutschen womöglich eine bessere Platzierung. "Hätte ich die Runde beenden können, wäre ich im Viertelfinale auf einen anderen Gegner gestoßen", ärgert sich der 21-Jährige.

Franck Perera musste Martin ebenso den Vortritt gewähren. Mit der dritten Startposition kehrte der Franzose mit Bordeaux an diesem Wochenende ebenso zurück in die Superleague Formula. Andy Soucek, der mit einer Zeit von 1:29.591 Minuten die schnellste Qualifikationszeit überhaupt im Feld fuhr, hatte im Duell gegen Hanley das Nachsehen und startet morgen von der fünften Position.

Titelanwärter abgeschlagen

Die Pole-Position von Ben Hanley, macht Olympiacos weiterhin Hoffnungen auf den Titel. Drei der vier Spitzenreiter im Gesamtklassement überstanden die Vorrunden nicht und starten daher von den hinteren Rängen. Der Meisterschaftsführende Davide Rigon (RSC Anderlecht) verpasste mit nur einer Zehntel Rückstand die Qualifikation ins Viertelfinale. Craig Dolby (Tottenham Hotspur) und Yelmer Buurman (AC Milan), die in den freien Trainings technische Probleme hatten, schieden ebenfalls in der Vorgruppe aus. Der aktuelle Champion, Adrian Valles (Sporting Lisbon), schaffte es mit der siebtschnellsten Zeit in Gruppe B ebenfalls nicht in die nächste Runde.

Somit starten die derzeitigen Titelanwärter, Rigon and Dolby, nur aus der fünften Startreihe, während Buurman direkt hinter dem Tottenham Hotspur Boliden auf Rang zwölf steht.

Die Stimmen zum Qualifying

Ben Hanley (Olympiacos):
"Ich bin sehr glücklich. Im freien Training hatten wir ein paar kleinere Probleme. Das Team machte einen super Job und stellte mir einen super Wagen hin. John (Martin) machte in der letzten Kurve einen Fehler. Ich habe versucht so gut es ging zu pushen und konnte mir tatsächlich die Pole holen. Morgen will ich so viele Punkte wie möglich holen um die Lücke zu den vier Clubs vor uns zu schließen."

John Martin (Beijing Guoan):
"Leider habe ich in der letzten Kurve einen Fehler gemacht. Dennoch habe ich zum vierten Mal das Finale erreicht, was mich sehr erfreut. Das Team hat wieder hervorragend gearbeitet und das Auto war erneut schnell. Ich mag die Strecke sehr. Der erste Teil ist sehr langsam und technisch anspruchsvoll, während der letzte Sektor sehr schnell ist. Hoffentlich können wir für die Beijing Guoan Fans morgen gewinnen."

Franck Perera (Bordeaux):
"Wir hatten eine schwierige Nacht, weil wir ohne jeglichen Schlaf am Auto gearbeitet haben. Demnach bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Leider hatte ich im Halbfinale leichte Bremsprobleme und konnte nicht mehr pushen. Morgen ist jedoch alles möglich."

Andy Soucek (Flamengo):
"Um ehrlich zu sein, bin ich enttäuscht. In der Vorgruppe war ich fast eine halbe Sekunde schneller als der Rest und gewann das Viertelfinale mit drei Sekunden Vorsprung. Im Halbfinale machte ich dann leider im letzten Sektor einen gravierenden Fehler. Ich denke schon, dass ich die Pole-Position hätte herausfahren können. Dennoch ist deutlich zu sehen, dass wir eine gute Pace haben und für die Rennen gut gerüstet sind."