In der Pressekonferenz in Portimao trafen natürlich die WM-Anwärter aufeinander. So waren Noriyuki Haga, Ben Spies, Cal Crutchlow und Eugene Laverty zugegen. Da es sein Heimrennen wird, war auch der Portugiese Miguel Praia zugegen.

Das Duell Haga gegen Spies geht in die finale Runde. Nach diesem Wochenende wird es keine Ausflüchte mehr geben und der Weltmeister feststehen. Die beiden Kontrahenten zeigten sich aber recht locker. "Magny Cours ist eine meiner Lieblingsstrecken und ich konnte ein gutes Resultat dort holen, aber hier war letztes Jahr ein regelrechtes Desaster für mich", eröffnete Haga die Pressekonferenz und erinnerte sich daran, wie er 2008 mit der Yamaha in Lauf eins wegen elektronischen Problemen ausgefallen war und in Lauf zwei am Start zu früh anrollte. "Aber ich habe mit Ducati hier Anfang des Jahres getestet und habe mich auf dem Bike sehr wohl gefühlt. Daher denke ich, dass es dieses Mal besser laufen wird." Zehn Punkte Vorsprung seien aber gar nichts und daher beginne Haga bei Null.

Für Spies war die Pause seit Magny Cours nervenaufreibend - auch wenn es nur zwei freie Wochenenden waren. "Es ist schade, dass wir seit Magny Cours ein paar Wochen frei hatten, denn du willst einfach nur auf die Strecke gehen und die Dinge klar machen", sagt der US-Amerikaner euphorisch. "Ich freue mich darauf und bei dem letzten Rennen um den Titel zu kämpfen - das ist mehr, als man erwarten kann. Wir wissen, was wir zu tun haben und irgendwie sollte das auch so sein. Nori jagt diesen Titel schon einige Zeit und ich versuche es gleich im ersten Jahr! Es wird einfach geil!"

Crutchlow vs. Laverty

Auch in der Supersport WM ist der Titel noch nicht vergeben. Allerdings liegen hier die Dinge etwas klarer als bei den Superbikern. Der Brite Cal Crutchlow führt mit 19 Punkten vor dem Iren Eugen Laverty und beide haben sich ihre Taktik für das Rennen schon zurecht gelegt. "Wir haben dieses Wochenende einen Job zu erledigen der da heißt, den Titel zu gewinnen", sagte Yamaha-Pilot Crutchlow. "Und es gibt keinen Grund, warum ich den nicht gewinnen sollte, auch wenn mir Eugene das ganze Jahr über auf den Fersen war."

Laverty weiß natürlich, auf was es ankommt. Er muss mindestens Zweiter werden, optimalerweise gewinnen. Crutchlow hatte dieses Jahr schon zwei Nuller ob technischer Defekte - also ist noch Nichts entschieden. "In diesem Rennen ist das Einzige, was ich tun kann, gewinnen. Ich habe mir die Sache nicht gerade einfacher gemacht, als ich stürzte", kommentierte der Honda-Pilot seinen Plan und den Fehler von Magny Cours. Dort war ihm das Vorderrad weggerutscht und er konnte sich dennoch den 13. Rang holen. "Das Parkalgar Honda-Team hat einen fantastischen Job gemacht und ich habe wirklich nicht erwartet, dass wir in meinem ersten Jahr um den Titel kämpfen würden." Egal wer von den beiden den Titel holt - für Crutchlow wie für Laverty ist 2009 die Rookie-Saison in der Supersport WM.

Für Crutchlow geht es nach diesem Wochenende prinzipiell so weiter, wie es letztes Jahr begonnen hat. "Die letzten zwölf Monate waren echt sehr gut", resümierte der WM-Leader. "Ich kam letztes Jahr hier her, um mir auf einem Superbike die Strecke anzugucken. Und das werde ich am Dienstag und Mittwoch wieder tun." Im nächsten Jahr wird er an der Seite von James Toseland im Yamaha-Werksteam die Superbike WM bestreiten.

Lokalmatador Miguel Praia liegt derzeit auf dem zwölften Gesamtrang. Seine beste Platzierung bisher war Rang neun in Imola. "Die Saison ist für mich eigentlich ganz gut verlaufen", sagte der Portugiese. "Meinen Ergebnisse haben sich zum letzten Jahr sehr verbessert, gerade weil die Jungs vom Parkalgar-Team solch einen fantastischen Job gemacht haben, was die Vorbereitung des Bike in Großbritannien angeht. Es ist schwer, gegen diese Jungs hier zu fahren, aber ich bin noch jung und ich bin stark. Wir werden sehen, was zukünftig passiert."