Als neue Ära bezeichnen es die Organisatoren der Superbike-WM, dass am kommenden Wochenende wieder zwei Läufe in den USA stattfinden. Dabei war die US-Pause der Serie eigentlich nur vier Jahre lang - im Motorsport ist das allerdings eine lange Zeit. Die Ehre, als Austragungsort zu fungieren, hat der Miller Motorsports Park in Tooele, Utah, rund eine halbe Autostunde von Salt Lake City entfernt. Für die Rückkehr der Superbike-WM in die USA wurde dort auch viel umgebaut und erneuert, doch den Fahrern wird das letztendlich egal sein, denn im Endeffekt geht es wieder nur um das eine: Punkte und Podestplätze.

Aber immerhin hat keiner einen Vorteil was die Streckenkenntnis betrifft und das freut Max Neukirchner besonders. Vor kurzem in Mugello erst zum Superbike-Sieger aufgestiegen, hätte der Deutsche nun gerne mehr vom Gleichen. "Ich freue mich auf Miller, denn niemand wird mir gegenüber einen Vorteil haben, was doch recht selten ist. Das Layout, das wir verwenden, sieht nicht schwer aus, aber ich will erst ein paar Runden fahren, bevor ich darüber spreche, wie es sein könnte. Nach meinem ersten Sieg bin ich nun gierig auf mehr. Bevor die Saison losgegangen ist, fühlte ich, dass ich ein Rennen gewinnen kann und da ich das jetzt geschafft habe, will ich viel mehr", sagte der Suzuki-Pilot.

Größter Favorit dürfte aber wohl wieder einmal Troy Bayliss sein, der die WM aktuell souverän mit 78 Punkten Vorsprung anführt. Der Australier freut sich darüber, wieder in den USA zu fahren, auch wenn er eigentlich gerne wieder in Laguna Seca Station gemacht hätte. "Ich habe in Assen aber den Designer der Miller-Strecke getroffen und habe das Layout gesehen. Das sieht auch wie eine tolle Strecke aus. Ehrlich gesagt ist das aber auch schon alles, was ich von der Strecke weiß. Es sieht ziemlich sicher aus, könnte aber auch staubig werden. Wir werden also sehen, wie es ist, wenn wir hinkommen", meinte der Ducati-Fahrer.

Carlos Checa kommt gerne in die USA, Foto: Honda
Carlos Checa kommt gerne in die USA, Foto: Honda

Carlos Checa kommt auch gerne wieder in die USA, vor allem auch deswegen, weil er es sich schon in seinen MotoGP-Zeiten angewöhnt hat, etwas früher anzureisen, ein paar Freunde zu besuchen und Klettern oder Radfahren zu gehen. "Ich bin früher immer in Laguna Seca gefahren, also wird Miller eine völlig neue Erfahrung für mich und ich habe gehört, die Strecke soll sehr schnell sein. Es wird aber für alle Fahrer im Bewerb etwas Neues. Ich denke, die USA ist ein guter Ort für die Weltmeisterschaft und sie sollte auch zur Superbike-WM dazugehören", betonte der Spanier, der nach einem nicht so erfolgreichen Wochenende in Monza gerne wieder weit vorne auftauchen würde.

Ein wenig Internetrecherche zum Miller Motorsports Park hat Max Biaggi betrieben und dabei hat er ein paar Bilder studiert. "Es sieht so aus, als wäre es ähnlich wie die europäischen Strecken, was gut ist. Es ist nicht so wie die amerikanischen Strecken, die nicht so sicher und so breit sind", erklärte der Italiener. Er erinnerte sich auch noch an seine früheren Rennausflüge in die USA und musste feststellen, dass der Motorradsport an Popularität immer mehr dazu gewinnt und mehr und mehr Leute kommen. Allerdings sieht Biaggi den Austragungsort nicht als ideal für einen großen Zuschaueransturm. "Leider sind wir in Utah, was sehr weit abseits liegt - das ist nicht wie Kalifornien. Wir werden aber sehen. Es ist das erste Mal dort und es hängt davon ab, was die Leute von so einer Veranstaltung erwarten. Mit der Zeit werden die Leute aber auch dorthin kommen, denke ich."