Die Kampf um den Superbike-Titel 2016 entwickelt sich immer mehr zum Showdown zwischen dem Kawasaki-Duo Jonathan Rea und Tom Sykes. Reas Pech in den letzten Rennen spielt Sykes in die Karten, der nimmt die Geschenke dankend an. Nach dem Getriebe-Trouble von Rea im ersten Lausitzring-Rennen wollen wir euch, liebe Motorsport-Magazin.com-User, einen Überblick über das bisherige WM-Rennen Rea vs. Sykes in der WSBK 2016 präsentieren.

So entwickelte sich der WM-Vorsprung von Jonathan Rea

Jonathan Rea übernahm schon mit seinem Doppelsieg zum Saisonauftakt auf Phillip Island die WM-Führung. In weiterer Folge baute der Weltmeister sein Polster langsam, aber stetig aus. Immer wieder knabberten Fahrer wie Chaz Davies oder Tom Sykes nach einzelnen Siegen wieder ein paar Pünktchen ab, doch keiner konnte langfristig gesehen Weltmeister Rea ernsthaft gefährden. Bereits nach fünf Rennen (dem ersten Lauf in Aragon) hatte Rea über 30 Punkte Vorsprung. Diesen baute er kontinuierlich aus, nach dem Sieg in Lauf eins von Laguna Seca lag Rea schon 71 Punkte vor Sykes. Doch seitdem musste Rea zwei Ausfälle hinnehmen, während Sykes in diesen beiden Rennen insgesamt 45 Punkte holte. Damit schrumpfte das Polster auf 26 Zähler zusammen.

Die WSBK-Saison 2016 von Rea bisher

Jonathan Rea startete fulminant in seine Titelverteidiger-Saison. Von den ersten vier Rennen gewann der Brite drei und legte damit den Grundstein für eine eigentlich dominante Saison. Im Laufe des Jahres holte Rea weitere fünf Siege und beendete bis einschließlich zum ersten Rennen in Laguna Seca jedes einzelne Rennen auf dem Podium. Rea schien mit 71 Punkten Vorsprung dem Titel entgegenzuschweben. Doch dann musste Rea zwei Rückschläge en suite in Form von Ausfällen einstecken. So schmolz das Polster nach dem ersten Deutschland-Lauf auf 26 Punkte zusammen.

In Thailand trafen Rea und Sykes 2016 erstmals im Kampf um den Sieg aufeinander, Foto: Kawasaki
In Thailand trafen Rea und Sykes 2016 erstmals im Kampf um den Sieg aufeinander, Foto: Kawasaki

Die WSBK-Saison 2016 von Sykes bisher

Der Start von Tom Sykes in das Superbike-Jahr 2016 war durchwachsen. Auf Phillip Island erreichte er nur die Plätze fünf und sechs und fing sich damit sofort 29 Punkte Rückstand auf Rea ein. Diesem Rückstand lief Sykes das ganze Jahr über hinterher, denn ab der zweiten Runde in Thailand war der Kawasaki-Pilot voll da. Seitdem holte er fünf Siege und zehn weitere Podestplätze. Doch erst seit dem Event im Donington Park am letzten Mai-Wochenende hat sich Sykes als erster Rea-Verfolger etabliert. Durch das jüngste Pech von Rea und einem eigenen Sieg sowie Platz zwei könnte Sykes den Rückstand immerhin auf 26 Punkte reduzieren.

Das sagen Rea und Sykes zur WM-Situation

Jonathan Rea: "Wir können nicht über die Weltmeisterschaft nachdenken, dazu ist es noch zu früh. Wir gehen morgen einfach da raus und geben unser Bestes. Das Gute ist: Egal, was morgen passiert, ich bleibe auf jeden Fall Spitzenreiter. Deshalb denke ich da jetzt auch nicht weiter dran."

Tom Sykes: "Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft muss man sagen, dass die Dinge heute einfach für mich gelaufen sind. Das zeigt einfach, dass im Rennsport alles möglich ist. Darüber sind wir glücklich, aber morgen ist wieder ein neuer Tag."

Das sagt Jonathan Rea zu seinem Ausfall auf dem Lausitzring

"Es ist sehr frustrierend. Am Eingang von Kurve zehn hat dann mein Motorrad in den Leerlauf geschaltet. Das Problem ist, wenn man auf diesem Level und am Limit fährt, gibt es keinen Spielraum für Fehler. Im Leerlauf hatte ich keine Motorbremse und konnte deshalb auch nicht ausreichend verzögern. Ich habe noch versucht, den ersten Gang zu finden, aber das war nicht gut. Die Gänge haben geschliffen und im letzten Moment, als ich schon in Richtung Kiesbett unterwegs war, ist der erste Gang noch reingesprungen. Da war ich noch in Schräglage und hatte dann einen Highsider."