Was für ein Einstand für Max Biaggi! Der Ex-Champion schnappte sich bei seinem Comeback in der Superbike-WM in beiden Trainings in Misano die Bestzeit und distanzierte auf seiner Aprilia den Rest des Feldes um eine Viertelsekunde.

"Das hätte ich nie erwartet", gestand der 43-jährige Italiener. "Aber nach dem heutigen Tag werde ich mich am Sonntag nicht mit einem achten Platz zufrieden geben." Hohe Ambitionen für einen Fahrer, der seit zweieinhalb Jahren kein Rennen mehr bestritten hat.

Schon am Vormittag war Biaggi als einziger Fahrer unter der Marke von 1:36 Minuten geblieben. Am Nachmittag drückte er seine eigene Bestmarke sogar auf 1:35.380 Minuten. Das Ducati-Werksduo Davide Giugliano (+0.251 Sek.) und Chaz Davies (+0.257) musste sich mit den Rängen zwei und drei begnügen.

Die bisherigen Dominatoren von Kawasaki landeten hinter Aprilias Leon Haslam sogar nur auf den Plätzen fünf und sechs: WM-Leader Johnny Rea verlor 0,292 Sekunden auf Biaggi, Verfolger Tom Sykes 0,355 Sekunden.

Reiterberger überzeugt

Aber nicht nur Biaggi feierte einen tollen Saisoneinstand, auch Markus Reiterberger überzeugte. Der 21-jährige Bayer stellte seine BMW im ersten Training auf den vierten Platz und war dabei nur eine Zehntelsekunde langsamer als WM-Leader Rea. Am Nachmittag konnte Reiterberger allerdings nur noch um fünf Hundertstel zulegen und schloss den Tag als Gesamtzwölfter und schnellster BMW-Fahrer ab.

"Leider hatte ich am Nachmittag ein schlechtes Gefühl für das Vorderrad", ärgerte sich Reiterberger. "Am Nachmittag hatte ich dann im ersten Sektor sogar die schnellste Gesamtzeit, machte dann aber einen Fehler und musste abbrechen." Wenig später stürzte der Bayer dann auch noch in Kurve zwei über das Vorderrad, bliebt aber unverletzt.

Im Krankenhaus endete der Tag für Luca Scassa. Der Italiener stürzte in der zweiten Session mit seiner Ducati und brach sich dabei das rechte Schlüsselbein. Das Rennwochenende in Misano ist für Scassa damit beendet. Auch Haslam, Giugliano, Alex Lowes, Christophe Ponsson und Michael van der Mark gingen am Freitag auf dem brandneuen Asphaltband zu Boden. So schlimm wie Scassa erwischte es aber keinen der Sturzpiloten.