Keine Überraschungen zum Auftakt der Europa-Saison der World Superbike Weltmeisterschaft. Spitzenreiter Jonathan Rea - seines Zeichens Sieger von drei der bisherigen vier Rennen - sicherte sich einmal mehr die Tagesbestzeit. Teamkollege Tom Sykes und Chaz Davies demonstrierten ebenfalls Stärke.

Die Platzierungen: Mit einer schnellsten Runde von 1:51.234 sicherte sich Rea in letzter Sekunde die Bestzeit vor Sykes. Dieser hatte zuvor lange die Zeitenliste angeführt, musste seinem Kawasaki-Kollegen schließlich jedoch mit 0,145 Sekunden Rückstand die Spitze überlassen. Aruba-Ducati-Pilot Davis platzierte sich dreieinhalb Zehntel hinter dem Führenden.

Eine kleine Überraschung gelang Xavi Fores auf Rang vier (1:52.000), der bei seinem Debüt 2015 annähernd mit Teamkollege Davies mitkam. Rea-Verfolger Nummer eins Leon Haslam erholte sich von einem schwachen ersten Freien Training (10.) und schob sich mit 1:52.096 noch Tagesrang fünf. Alex Lowes (1:52.309), Supersport-Weltmeister Michael van der Mark (1:52.558), Nico Terol (1:52.607), Weltmeister Sylvain Guintoli (1:52.617) und Jordi Torres (1:52.766) komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: In der ersten Session am Morgen crashten Niccolo Canepa und Ayrton Badovini. Beide blieben glücklicherweise unverletzt. Larry Pegram vermied bei einem Ausflug in das Kiesbett einen Sturz, rettete sich durch die Auslaufzone auf die Strecke zurück. Am Nachmittag traf es Pegram in FP2 erneut, der mit technischen Problemen an die Box zurück gezwungen wurde. Leandro Mercado musste wie Pegram am Morgen durch das Kiesbett, vermied ebenfalls einen Sturz.

Das Wetter: Bei 20 Grad und trockenen Bedingungen gingen die Piloten am Nachmittag bei rund 39 Grad Asphalttemperatur auf die Strecke. Am ebenfalls trockenen Morgen musste das Feld der WSBK hingegen noch mit kühleren 14 Grad in der Luft sowie 23 Grad auf der Strecke Vorlieb nehmen.

Die Analyse: Jonathan Rea bleibt weiterhin der Mann der Stunde in der WSBK und gehört ohne Zweifel einmal mehr zum allerengsten Kreis der Renn-Favoriten. Teamkollege Sykes, der bislang einen schwierigen Stand über die ersten vier Rennen hatte, scheint in Aragon wieder eher bei der Musik. Leon Haslam, der in Thailand klar hinter Rea zurücklag, scheint auch in Aragon wieder mehr Probleme zu haben.

Der Engländer wird sich massiv steigern müssen, will er im WM-Rennen in Aragon nicht weiter Boden auf Rea verlieren. Seine Steigerung zu FP2 sollte ihm jedoch Mut machen. Weltmeister Guintoli fehlt auf seiner Pata Honda weiterhin die Power, mit der absoluten Spitze mitzuhalten. Für ihn kann es auch an diesem Wochenende einmal mehr nur um Schadensbegrenzung gehen.