Versöhnliches Ende eines kleinen Motorsport-Märchens: Sieben Jahre nach dem offiziellen Karriereende krönte der 45-jährige Troy Bayliss sein Blitzcomeback in der Superbike-WM beim Heimspiel auf Phillip Island mit Punkten. Nachdem sich Ducati-Stammpilot Davide Giugliano während der Woche bei den finalen Tests an Ort und Stelle verletzt hatte, bot Bayliss Ducati gegen den Willen seiner Ehefrau seine Dienste an. In Ermangelung an Alternativen nahm Ducati das Angebot dankend an - und wurde Bayliss' 13. Platz im ersten Rennen prompt mit Punkten belohnt.

Zwar scheiterte der Australier als 16. im zweiten Lauf knapp an einem weiteren Zähler, zeigte sich angesichts seiner Ausbeute von drei WM-Punkten nach der langen Pause jedoch sehr zufrieden. In typischer Racer-manier haderte er jedoch auch über vergebliche Möglichkeiten, die aus seiner Sicht durchaus vorhanden waren: "Ich bin doch sehr zufrieden, denn ich habe einen ordentlichen Job gemacht und hatte viel Spaß. Zunächst dachte ich, dass ich eh kaum eine Chance gegen die Jungs haben würde, aber im Nachhinein denke ich nun, dass eher noch mehr möglich gewesen wäre."

Reifenwechsel in Rennen zwei verhindert erneute Punkte

Von Platz zwölf ins erste Rennen gegangen, startete Bayliss bei seinem Comeback wie ein Derwisch. Nach nur einer Runde fand er sich bereits auf Rang sieben wieder, machte ordentlich Druck. Mit dem Rennverlauf schwanden jedoch ein wenig die Kräfte des Australiers, zudem bauten die Reifen gegen Ende massiv ab: "Das erste Rennen lief von Beginn an wirklich super. Ich hatte einige tolle Fights, eine gute Pace, aber konnte auf abbauenden Reifen letztlich leider nicht mehr dagegenhalten. Mit entsprechender Vorbereitung und etwas mehr Routine wäre sicher noch ein wenig mehr drin gewesen."

Auch im zweiten Rennen zeigte Bayliss von Beginn an eine starke Pace, fuhr zeitweise auf der achten Position. Erneut ereilten ihn aber gravierende Reifenprobleme. Diese waren im letzten Renndrittel gar so stark, dass der Australier in Runde 13 in die Box fahren und die Pneus austauschen musste. Dennoch reichte es für Bayliss noch für einen beachtlichen 16. Rang. "Klar wären auch im zweiten Rennen Punkte möglich gewesen, aber so ist es nun einmal. Ich hatte dennoch eine Menge Spaß und seit 2008 hat sich wirklich nicht viel verändert. Ich danke Ducati und den Fans für dieses unvergessliche Erlebnis."