Unter der spanischen Sonne fuhren die Superbike-Piloten am Samstagnachmittag im Motorland Aragon die zweite Superpole der Saison. Zum zweiten Mal wurde die Qualifikation in neuem Format ausgetragen und bestand aus zwei Superpole-Durchgängen von je 15 Minuten. Mr. Superpole, Tom Sykes sicherte sich schließlich die Pole, nur knapp vor seinem Teamkollegen Loris Baz. Sylvain Guintoli, der die WM nach der ersten Runde in Australien anführt und zuvor lange verletzt war, fuhr zu Rang drei.

Das vierte Freie Training

Wie schon am Freitag hatte Jonathan Rea im vierten Freien Training die Nase wieder vorn. Der Honda-Pilot fuhr eine schnellste Runde von 1:57.781 Minuten und klassierte sich damit vor Chaz Davies und Tom Sykes. Leon Haslam und Loris Baz komplettierten die Top-5 in der letzten Trainingssession von Aragon. Sylvain Guintoli und Toni Elias kamen während der kurzen Session von der Strecke ab. Baz stürzte, während Guintoli, Aaron Yates und Leon Camier mit technischen Problemen kämpften.

Superpole 1 - Guarnoni erwischt ein Pitboard

Die Superpole lief für Jeremy Guarnoni alles andere als gut: Schon auf seiner ersten Runde kam der Franzose zu dicht an die Boxenmauer, erwischte ein Pitboard und musste seine EVO-Kawasaki mit einer kaputten Kupplung abstellen. Nach nur wenigen Minuten sicherte sich Leon Camier die Bestzeit vor Ayrton Badovini, allerdings wenige Sekunden nachdem die rote Flagge geschwenkt und die Session kurzzeitig abgebrochen wurde, da auf der Strecke die Kupplung von Guarnonis Motorrad und das kaputte Pitboard lagen. Dazu hatte der Kawasaki-EVO-Fahrer Öl auf der Strecke verteilt. Camiers Spitzenzeit wurde gestrichen.

Wenige Minuten später wurde die erste Superpole fortgesetzt. Claudio Corti fuhr als Erster auf die Strecke. Camier wiederholte seine Glanzleistung und übernahm die Spitze wieder mit einer schnellsten Runde von 1:59.891 Minuten. Auch Sheridan Morais verbesserte sich stark und übernahm nach seiner zweiten gezeiteten Runde den zweiten Rang. Doch Badovini, Niccolo Canepa, Toni Elias und Corti legten schnell nach.

Jonathan Rea führte drei von vier Trainings an, Foto: Pata Honda
Jonathan Rea führte drei von vier Trainings an, Foto: Pata Honda

Am Ende der ersten Superpole stand fest: Elias und Camier hatten das Ticket für den zweiten Superpole-Durchgang gelöst. Canepa wurde in letzter Sekunde von Camier auf den dritten Rang verwiesen und schaffte es damit nicht unter die Top-12 zur finalen Qualifikation. Der Italiener wird die fünfte Startreihe vor David Salom und Badovini anführen. Corti, Morais und Christian Iddon bilden die sechste Startreihe am zweiten Rennsonntag der Saison. Michel Fabrizio und Guarnoni folgen in Reihe sieben.

Superpole 2 - Davies nach Bestzeit im Kies

Baz, der schon im vierten Freien Training gestürzt war, erlebte gleich zu Beginn der Superpole zwei wieder eine Schreck-Sekunde, konnte seine ZX-10R aber auf der Bremse gut abfangen. Haslam flog nach nur wenigen Minuten per Highsider ab. Währenddessen sicherte sich Eugene Laverty die vorübergehende Spitze. Davies übernahm später die Führung, stürzte aber wenige Minuten vor Sessionende übers Vorderrad. Der Ducati-Pilot versuchte, seine Maschine so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen, um in den letzten Minuten noch einmal anzugreifen.

Camier stürzte wenige Sekunden vor Ende. Sykes übernahm derweilen die Spitze und da sich in den letzten Sekunden keiner mehr am Superpole-Meister vorbeidrängen konnte, blieb der Weltmeister mit einer schnellsten Runde von 1:56.479 Minuten ungeschlagen vorn und sicherte Pole Position Nummer eins der Saison. Sein Teamkollege drängte sich auf Rang zwei nach vorne. Baz wird demnach von Position zwei aus ins Rennen gehen, während Guintoli die erste Startreihe komplettiert.

Davide Giugliano sicherte sich den vierten Rang, knapp vor Rea, der auf den fünften Platz verdrängt wurde. Davies musste sich mit Rang sechs abfinden. Marco Melandri, der das dritte Freie Training angeführt hatte, wurde Siebter. Neben ihm werden Laverty und Alex Lowes aus der dritten Reihe losfahren. Elias schnappte sich den letzten Platz unter den Top-10. Camier wurde nach seinem Sturz zwar nur Elfter, war damit aber bester EVO-Pilot auf der BMW von Sylvain Barrier. Haslam konnte nach seinem Crash keine Verbesserung mehr verbuchen und belegte Rang zwölf.