Es war wohl eine der verrücktesten Superpoles in der Geschichte der Superbike-Weltmeisterschaft. Die ersten beiden Abschnitte gingen auf trockener Strecke über die Bühne und auch Superpole 3 wurde im Trockenen gestartet. Doch dann begann es zu regnen und es folgte ein Neustart unter nassen Bedingungen. Kurz vor Ende trocknete es jedoch erneut auf und Eugene Laverty war bei diesen chaotischen Verhältnisse schließlich Schnellster.

Das zweite Freie Training

Eugene Laverty konnte bereits im zweiten Freien Training von Silverstone Tom Sykes überflügeln und sicherte sich auf feuchter Strecke die Bestzeit vor dem Schnellsten des Qualifyings. Die beiden trennten 0,501 Sekunden. Auf Rang drei folgte Suzuki-Pilot Leon Camier. WM-Leader Sylvain Guintoli kam auf Position vier. Marco Melandri stürzte eine Viertelstunde von Ende der Session in Kurve 15. Nach dem heftigen Crash klagte der Italiener über Schmerzen an der Hand und im Nackenbereich. Sein Einsatz in der Superpole war aber nicht in Gefahr.

Superpole 1 – Defekt für Melandri, Cluzel voran

Marco Melandri musste seine BMW bereits nach gut fünf Minuten mit einem technischen Defekt abstellen. Da es den Piloten in der Superbike-Weltmeisterschaft nicht erlaubt ist, auf ein Ersatzmotorrad zu wechseln, war die Session für den Italiener gelaufen und er musste sich mit Rang 15 begnügen, da er noch keine schnelle Runde gefahren war. Sein Teamkollege Chaz Davies konnte sich dafür im ersten Abschnitt der Superpole den starken zweiten Rang sichern. Schneller war nur überraschend Jules Cluzel auf der Suzuki GSX-R1000, der einen Vorsprung von 0,159 Sekunden hatte. Davide Giugliano wurde Dritter vor Tom Sykes und Eugene Laverty.

Max Neukirchner wurde mit seiner Ducati starker Neunter. Neben Marco Melandri mussten auch Michel Fabrizio als 14. und Ayrton Badovini auf Position 13 die Segel streichen.

Ausgeschieden sind:

13. Ayrton Badovini
14. Michel Fabrizio
15. Marco Melandri

Superpole 2 – Giugliano nach Sturz verletzt

Davide Giugliano ging auf seiner letzten schnellen Runde zu Boden und wurde von seiner Aprilia am linken Bein getroffen. Der Italiener schien sich verletzt zu haben und musste mit einer Bahre von der Strecke gebracht werden. Dabei wäre dieses Outing für ihn gar nicht mehr nötig gewesen, er hätte sich auch so als Neunter für den letzten Abschnitt qualifiziert.

Voran lagen in Superpole 2 die beiden Kawasaki Piloten Loris Baz und Tom Sykes, wobei der Franzose 0,116 Sekunden schneller war als sein britischer Teamkollege. Dahinter folgte Sylvain Guintoli auf Rang drei. Jules Cluzel, der Superpole 1 noch am ersten Platz beenden konnte, verpasste den Einzug in den letzten Abschnitt um 8 Tausendstel. Max Neukirchner und Leon Haslam schieden als Elfter beziehungsweise Zwölfter ebenfalls aus.

Ausgeschieden sind:

10. Jules Cluzel
11. Max Neukirchner
12. Leon Haslam

Superpole 3 – Laverty sichert sich Pole im Chaos

Tom Sykes markierte mit 2:03.362 Minuten in Superpole 3 eine hervorragende Zeit und alles deutete darauf hin, dass das für die Pole Position reichen würde. Doch wenige Sekunden nachdem er die Ziellinie überfahren hatte, wurde die Session aufgrund von leichtem Regen abgebrochen. Die Superpole wurde daher als "Wet Superpole" neu gestartet, die Piloten hatten somit noch einmal 20 Minuten Zeit um ihre schnellste Runde zu fahren.

Beim Neustart der Session war die Strecke aber wieder relativ trocken, deshalb entschieden sich alle Fahrer erneut für Slicks. Doch schon nach wenigen Minuten wurde der Regen stärker. Sylvain Guintoli hatte gleich zu Beginn technische Probleme mit seiner Aprilia und konnte keine gezeitete Runde beenden. Nach dem verletztungsbedingten Startverzicht von Davide Giugliano bedeutete das Rang acht für ihn.

Loris Baz konnte hingegen noch zu Beginn auf größtenteils trockener Strecke eine Bestzeit von 2:05.105 Minuten markieren, die ihm für die Pole Position zu reichen schien, da alle Fahrer an die Box zurückkehrten um kein unnötiges Risiko einzugehen. Jonathan Rea war der einzige Pilot der mit einem Rückstand von 0,235 Sekunden einigermaßen mithalten konnte. Leon Camier, Carlos Checa, Eugene Laverty und Chaz Davies komplettierten lediglich eine Runde und platzierten sich somit auf den Rängen drei bis sechs.

Vier Minuten vor Ende hatte es aber erneut ausreichend aufgetrocknet und die Fahrer gingen noch einmal auf die Strecke. Schlussendlich war es Aprilia-Pilot Eugene Laverty, der sich in dieser chaotischen Superpole seine erste Pole Position in der Superbike-Weltmeisterschaft sicherte. Dahinter folgten, nicht weniger überraschend, Carlos Checa auf der Ducati und Honda-Mann Jonathan Rea. Die starken Leistungen der Kawasaki-Piloten Loris Baz und Tom Sykes blieben schließlich unbelohnt, sie mussten sich mit den Ränge vier und fünf begnügen.

Ergebnisse Superpole 3:

1. Eugene Laverty (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 2:04.730
2. Carlos Checa (Team Ducati Alstare) Ducati 1199 Panigale R 2:04.949
3. Jonathan Rea (Pata Honda World Superbike) Honda CBR1000RR 2:05.078
4. Loris Baz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 2:05.105
5. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 2:05.949
6. Chaz Davies (BMW Motorrad GoldBet SBK) BMW S1000 RR 2:06.369
7. Leon Camier (Fixi Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 2:06.775
8. Sylvain Guintoli (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory -:--.---
9. Davide Giugliano (Althea Racing) Aprilia RSV4 Factory -:--.---