Das Warten hat sich gelohnt: Sicherlich hatten Kazuki Nakajima und James Rossiter zu Saisonbeginn nicht gerade vor, erst im sechsten Rennen den ersten Saisonsieg zu holen, doch dafür gab es ihn nun gleich im wichtigsten Rennen der Saison: Den 1000 Kilometern von Suzuka. Der Lexus RC F vom Petronas Tom's Team musste auf dem Weg zum Sieg aber heftigen Attacken trotzen. Am Ende schnappten sich Nakajima und Rossiter den Sieg vor dem Motul Autech Nismo Nissan GT-R von Tsugio Matsuda und Ronnie Quintarelli und dem von Dome Racing eingesetzten Weider Modulo Honda NSX mit Naoki Yamamoto und Fred Makowiecki.

Das Rennen über 173 sah zunächst einen spannenden Zweikampf zwischen den von der Pole gestarteten späteren Siegern und dem Honda NSX von Keihin Real Racing. Koudai Tsukakoshi nutzte die Überrundungen aus, um an James Rossiter vorbeizugehen. Nach den ersten Stopps drehte der nun am Lexus-Ruder drehende Kazuki Nakajima den Spieß wieder um, indem er den noch mit kalten Reifen strauchelnden Toshihiro Kaneishi sehenswert in den Esses überholte. Doch zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass der Keihin Real Honda im Spritspar-Modus fuhr und nur viermal stoppen würde, der Petronas Tom's Lexus hingegen fünfmal.

Nakajima und Rossiter mussten nun mit schierem Speed den Rückstand wieder aufholen, den der zusätzliche Stopp mit sich bringen würde. Ein Problem mit dem Gurt beim zweiten Boxenbesuch half dabei nicht. Doch es sollte das Honda-Team sein, das das Rennen entschied: Tsukakoshi verlor in Runde 87 in der 130R die Kontrolle und bohrte den NSX in die Leitplanke; der anschließende Reparaturstopp warfen den 27-Jährigen und Kaneishi hoffnungslos zurück - der Traum vom Sieg auf der Hausstrecke war für Honda ausgeträumt.

Ein hartes Duell, das keines war

Aufgrund der unterschiedlichen Strategien wuchs ein neuer Gegner für den nun favorisierten Lexus heran: Matsuda und Quintarelli hielten ihre Spritverbrauchsziele haargenau ein und übernahmen je nach Boxenstopp die Führung, doch die Strategie schränkte ihren Speed ein. Zum Showdown kam es schon nach 117 Runden: Rossiter fuhr gerade aus der Box heraus und Matsuda versuchte, ein letztes Mal die Führung für Nissan an Land zu ziehen. Doch der Engländer hielt knallhart gegen, beide Fahrzeuge berührten sich sogar im Zweikampf. Rossiter behielt in diesem für die Zuschauer spektakulären Kampf die Oberhand, obschon er ihn gar nicht hätte ausfechten müssen.

So sicherten sich Nakajima und Rossiter ihren ersten Sieg bei den 1000 Kilometern von Suzuka, während Matsuda und Quintarelli sich mit Platz zwei die Meisterschaftsführung von Daisuke Ito und Andrea Caldarelli zurückholten, die in ihrem Keeper Tom's Lexus nur auf Rang sieben kamen. Im Kampf um den letzten Podiumsplatz hatte zunächst der Lexus vom Team Denso Kobelco SARD die besten Karten, doch ein Reifenschaden vereitelte den Podiumsplatz. So holten sich die Sieger des vorangegangenen Rennens, Naoki Yamamoto und Fred Makowiecki, den dritten Platz, womit erstmals in dieser Saison alle drei Marken gemeinsam auf dem Podest landeten.

Die GT300 erlebte einen Premierensieg: Akira Iida, Hiroki Yoshimoto und Shinya Sato holten auf ihrem BMW Z4 GT3 den ersten Sieg für das TWS LM Corsa Team, gefolgt vom OGT Panasonic Toyota Prius (Morio Nitta/Koki Saga/Yuichi Nakayama) und dem Z4 vom Team Studie (J. Müller/Seiji Ara/Augusto Farfus).