Das Qualifikationstraining zum 11. Lauf des Porsche Supercup stand ganz im Zeichen des Niederländers Jeroen Bleekemolen. Mit der zweitschnellsten Zeit des Tages sicherte sich der Pilot des Teams Jetstream Motorsport PZ Essen frühzeitig den begehrten Meistertitel. Die Bestzeit und damit der erste Startplatz für den morgigen Elf-Runden-Sprint gingen an René Rast (Steyerberg), der für VELTINS MRS Racing unterwegs ist.

Jeroen Bleekemolen ist ein Mann, der es eilig hat. Bereits nach dem Qualifikationstraining zum vorletzten Rennen des Supercup in Spa-Francorchamps ist er der Konkurrenz endgültig uneinholbar enteilt. Allein Damien Faulkner (Irland, SAS Lechner Racing) hätte den Niederländer aus Aerdenhoudt in der Nähe von Zandvoort noch stoppen können. Mit dem elften Platz im Zeittraining hat er diese letzte Chance jedoch vergeben. Bleekemolen ist damit nach dem vierfachen Supercup-Champion (1997 bis 2000) Patrick Huisman der zweite Niederländer, der den Thron im Porsche-Supercup besteigt. Im Verlauf der Saison gelang Bleekemolen bis auf die Läufe in Istanbul und Silverstone bei jedem Rennen der Sprung aufs Podium. Auf dem Weg zum Titelgewinn siegte er in Monaco, Magny-Cours und Valencia. Zusätzlich platzierte er sich mit seinem Porsche 911 GT3 Cup vier Mal auf Position zwei und einmal auf dem dritten Rang.

Auch das Zeittraining zum elften Lauf des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt wurde lange Zeit von dem 26-jährigen Niederländer beherrscht. So wechselten sich in den ersten zehn Minuten insgesamt fünf Piloten regelmäßig an der Spitze der Zeitenliste ab, bevor Bleekemolen die Führung übernahm und diese bis zwölf Minuten vor Schluss hielt.

Danach griffen erneut ein halbes Dutzend Piloten nach der Tagesbestzeit. Sechs Minuten vor dem Ende des Qualifikationstrainings setzte schließlich der Youngster René Rast den Schlusspunkt in der Zeitenjagd: Der 21-Jährige sicherte sich mit einer Zeit von 2:25,453 Minuten den ersten Startplatz und verwies den neuen Champion Bleekemolen um knapp vier Zehntelsekunden auf den zweiten Rang.

Mit der drittschnellsten Zeit wurde Jaap van Lagen (Niederlande, Damac Kadach Racing Team) abgewinkt. Er teilt sich am Sonntag die zweite Startreihe mit dem Belgier David Saelens (Irwin Racing), der bei seinem Heimrennen von der vierten Position ins Rennen gehen wird. Als Fünfter qualifizierte sich Sean Edwards (Großbritannien, Konrad Motorsport) für das Rennen auf dem Traditionskurs in den Ardennen. Dahinter folgt sein Landsmann Danny Watts (SAS Lechner Racing) auf Rang sechs. Die Startplätze sieben und acht nehmen Jiri Janak (Tschechien, Konrad Motorsport) und Norbert Siedler (Österreich, VELTINS MRS Racing) ein. Neunter wurde der Vorjahressieger und vierfache Rekord-Champion Patrick Huisman (Niederlande, Irwin Racing). Jan Seyffarth (Querfurt), der für tolimit Motorsport startet, komplettiert das Feld der Top Ten.

René Rast (Startplatz eins):
Das Resultat ist einfach genial. Mit mehr als dreieinhalb Zehntelsekunden vorne zu sein, ist ein tolles Gefühl. Mit meinem ersten Satz Reifen hatte ich viel Verkehr und konnte daher nicht immer so fahren, wie ich wollte. Den Zeitpunkt für meine schnelle Runde mit dem zweiten Reifensatz haben wir perfekt gewählt. Ich hatte freie Fahrt und bin nun überglücklich, dass es im Supercup endlich mal wieder geklappt hat. Für Morgen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir ebenfalls ein gutes Resultat erzielen werden.

Jeroen Bleekemolen (Meister, Startplatz zwei):
Endlich bin ich durch! Das ist ein wunderbares Gefühl, schon jetzt Meister zu sein. Wirklich entspannen werden wir uns trotzdem nicht. Ich brauche die Punkte zwar nicht mehr, aber ich möchte trotzdem zeigen, dass der Titelgewinn verdient ist. Das war ein sehr gutes Jahr und genauso soll es auch zu Ende gehen. Für die Pole-Position hat es heute leider nicht gereicht. René hat einen tollen Job gemacht und war sehr schnell unterwegs. Vielleicht können wir morgen aber noch etwas gut machen. Ausruhen werde ich mich jedenfalls nicht. Das Motto lautet: Vollgas geben.

Jaap van Lagen (Startplatz drei):
Das war ein interessantes Qualifying. Am Anfang war die Strecke etwas feucht und es hat leicht geregnet. Dann stoppte der Regen und der Asphalt trocknete schnell ab. Ich habe bereits auf der nassen Fahrbahn alles versucht und bin mit dem zweiten Satz leider keine perfekte Runde mehr gefahren. Unsere Ausgangsposition für das Rennen ist dennoch gut. In Spa ist mit dem dritten Startplatz noch einiges möglich.