Ein Platzhirsch – und viele Verfolger: Vier Rennen vor dem Finale des Porsche Supercups hat sich Spitzenreiter Jeroen Bleekemolen einen respektablen Punktevorsprung erarbeitet. Der 26-jährige Niederländer aus dem Team Jetstream Motorsport startet mit 120 Zählern auf dem Konto ins letzte Saisondrittel. Das starke Verfolgerfeld wird angeführt von Jan Seyffarth und Chris Mamerow - beide kennen die Rolle des Verfolgers schon aus dem deutschen Carrera Cup.

Der Spitzenreiter des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt hat gute Erinnerungen an den kurvenreichen Kurs vor den Toren Budapests. 2007 gelangen ihm dort die Trainingsbestzeit und ein zweiter Platz. In der aktuellen Saison war kein anderer Fahrer so konstant wie Bleekemolen. Der Niederländer hat sich die Tabellenführung mit zwei Laufsiegen, drei zweiten und einem dritten Platz zuletzt in Hockenheim herausgefahren, will aber nichts davon wissen, den Titel damit schon in der Tasche zu haben: "Bei vier Rennen mit je 20 Punkten für den Sieg kann noch viel passieren", sagt er. "Wenn man zwei Mal nicht punktet, kann sofort ein anderer vorbeiziehen. Die Meisterschaft ist noch lange nicht entschieden."

Jan Seyffarth will attackieren, Foto: Porsche
Jan Seyffarth will attackieren, Foto: Porsche

Ausgerechnet bei seinem Heimspiel in Hockenheim musste Jan Seyffarth feststellen, wie schnell man den Anschluss an die Spitze verlieren kann. "Ich war schneller als Bleekemolen, der sich verbremste, ich stach innen rein und war eigentlich schon vorbei, als er mir plötzlich gegen das Hinterrad fuhr. Das stand danach schief, was sich beim Anbremsen vor der Mercedes-Tribüne auswirkte ", erläutert Seyffarth die Szene, die kurze Zeit später zum Ausfall führte. "Das Auto drehte sich ohne Ankündigung von alleine weg, aber das gleiche Pech kann auch andere noch erwischen - dann wäre ich plötzlich wieder dran. Deshalb werde ich jetzt voll auf Angriff fahren, zu verlieren habe ich nichts mehr."

Nach dem letzten Rennen im Carrera Cup herrschte zwischen zwei anderen deutschen Piloten dicke Luft. Chris Mamerow und René Rast, die im internationalen Supercup auf den Rängen drei und zehn liegen, kollidierten in der Startrunde und fielen beide weit zurück. "Er fuhr mir plötzlich hinten auf das Rad, das ist sehr unsportlich - sowas gehört nicht auf die Rennstrecke und ist charakterlich sehr schwach von ihm. Wir können fairen Motorsport betreiben, aber so funktioniert das nicht", beschwerte sich Mamerow bei Racecam über Rast - hoffentlich geraten sie nicht erneut aneinander.

Auf ein gutes Wochenende hoffen die beiden Porsche-Junioren Martin Ragginger und Marco Holzer. Beide fuhren auf dem Nürburgring zum ersten Mal in dieser Saison auf das Treppchen und würden ihren Aufwärtstrend auf dem Hungaroring am liebsten fortsetzen. "Ich hoffe es geht in Ungarn so weiter. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass es zum Podium gereicht hat", sagte Holzer nach seinem zehnten Rennen im Porsche...