Hallo Leute, sorry, dass ich erst jetzt schreibe, aber in den letzten Tagen nach dem Rennen am Norisring war ziemlich viel los. Das Wichtigste zu erst: Ich habe jetzt mein Abi in der Tasche und werde mich zunächst noch mehr auf den Motorsport konzentrieren können. Ab morgen bin ich bis zum Wochenende beim Team. Doch nun erst mal einen Blick zurück. Nachdem wir mit dem VW Golf beim 24h Rennen auf dem Nürburgring einen viel beachteten 8. Platz in der Gesamtwertung erreicht hatten, gings für VW Motorsport gleich Montag wieder nach Oschersleben und dann zum Norisring.

Jetzt ist schon die Hälfte der Saison vorbei, doch das Pech folgt uns weiterhin auf jeden Kurs - leider auch auf den Norisring, den Ort unseres letzten Laufs. Ich lag im Rennen auf Platz sechs und konnte auch mit Christian Menzel auf Position vier mitgehen. Menzel hat das Rennen am Ende ja gewonnen und ich war vom Speed her sicher so schnell, dass ich aufs Podium hätte fahren können. Doch dann kam der Reifenplatzer und wieder einmal konnten wir ein aussichtsreiches Rennen nicht beenden. Im Moment läuft es in unserem Team einfach nicht, denn auch mein Teamkollege ist ausgefallen. Es ist schon merkwürdig: Alle Leute hier machen einen richtig guten Job, aber irgendwie sind wir immer zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Ich hoffe, dass unsere Pechsträhne bald vorbei geht.

Was ich schon vorher wusste, hat sich nach fünf Rennen bestätigt: Der Porsche Carrera Cup ist um Welten härter als die Seat Leon Supercopa. Man kann die beiden Serien eigentlich gar nicht miteinander vergleichen, weil die Fahrer hier viel erfahrener sind. Außerdem hat man viel mehr Einstellungsmöglichkeiten am Porsche als am Seat. Das macht es für Neueinsteiger extrem schwer, in der Spitzengruppe Fuß zu fassen und bisher hat es auch noch kein Neuling geschafft, konstant unter die ersten fünf zu fahren.

Vor der Saison hatte ich gehofft, jedes Rennen durchzufahren und zu punkten, so dass ich am Ende unter den ersten acht zu finden bin. Doch momentan bin ich mit meinen zehn Punkten nur 18. Ich habe schon erwartet, dass die Konkurrenz so hart ist. Fahrerisch kann ich durchaus immer unter die Top Ten fahren, wenn nur die Ausfälle nicht wären. Im Qualifying war ich bisher immer unter den ersten zehn. Wenn alles gut läuft, ist im Rennen für mich Platz fünf bis sechs realistisch. Mit Glück, wenn jemand ausfällt, kann ich auch mal Dritter oder Vierter werden.

Doch auch fahrerisch bin ich noch lange nicht am Limit angekommen. Jedes mal, wenn ich im Auto sitze, lerne ich noch was dazu. Es ist noch nicht so, dass ich mich da reinsetze und genau weiß, was das Auto macht. Ich bin noch nicht viel mit dem Porsche Carrera gefahren. Wenn ich noch mehr Kilometer schrubbe, müsste es besser gehen. Gerade im Regen habe ich noch keine Erfahrung und genau da lernt man sein Auto erst richtig kennen. Da kann also noch mehr kommen.

So kommt mir mein erster Einsatz im Porsche Supercup auf dem Nürburgring sehr gelegen, bevor es in Zandvoort mit dem Carrera Cup weitergeht. Auch in Monza und Spa werde ich im Supercup an den Start gehen. Für die weiteren Supercup Rennen suche ich momentan noch einen Sponsor. Das Auto im Supercup ist ja im Prinzip das gleiche, allerdings verwenden wir eine andere Bremse, die ich noch nicht gefahren bin. Mal sehen, wie ich damit zurechtkomme. Ich glaube aber, dass der Unterschied nicht so groß sein wird. Ich hoffe also, sofern mal alles "normal" und einfach "rund" läuft, dass ich am Nürburgring in der Lage sein sollte, auch im Supercup unter die Top Ten zu fahren. Wie gesagt, sofern alles so läuft, wie es auch mein Team einmal verdient hätte. Drückt mir die Daumen.