Der Österreicher Philipp Eng dominiert momentan den Porsche Carrera Cup Deutschland. Der 25-Jährige siegte am Samstag in Spielberg und gewann mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup den zehnten Meisterschaftslauf vor Robert Renauer (Herberth Motorsport) und Christian Engelhart (TECE MRS-Racing).

"Momentan läuft es einfach bombastisch. Ich steige in mein Auto und genieße das Adrenalin während des Rennens. Diesmal war es allerdings eine richtig knappe Sache, denn plötzlich kollidierten zwei Fahrer direkt neben mir", sagte Eng, der für das Team Deutsche Post by Project 1 an den Start geht. Der Salzburger fuhr im Porsche Carrera Cup in diesem Jahr bereits acht Mal auf´s Podium und holte auf dem Red Bull Ring seinen fünften Saisonsieg. In der Gesamtwertung führt Eng mit 174 Punkten.

Eng sicherte sich im Qualifying am Samstagmorgen sowohl die Pole-Position für das Samstags- als auch für das Sonntagsrennen. Damit konnte er in der laufenden Saison seine fünfte und sechste Pole verbuchen. Allerdings gelang ihm im zehnten Meisterschaftslauf kein optimaler Start und er musste auf den ersten Metern Porsche-Junior Sven Müller (Lechner Racing Middle East) vorbei ziehen lassen. Doch am Ende der ersten Runde lag Eng wieder in Führung.

Durch eine Kollision von Alex Riberas (The Heart of Racing by Lechner) und Christopher Zöchling (Konrad Motorsport) rückte das Safety-Car nach dem zweiten Umlauf aus. Nachdem das Rennen wieder frei gegeben war, rückte das Feld an der Spitze zusammen. In einer Dreier-Formation flogen Eng, Müller und Michael Ammermüller (The Heart of Racing by Lechner) mit rund 230 km/h nebeneinander den Hügel hinauf.

Kollision unter Teamkollegen

Im Eifer des Gefechts touchierten sich die beiden Porsche 911 GT3 Cup der Lechner-Teamkollegen Müller und Ammermüller und beide mussten das Rennen beenden. Eng konnte unbeirrt seinem Sieg entgegen fahren. "Die Kollision ist natürlich extrem ärgerlich und ich muss alles erstmal genau analysieren. Jetzt bin ich einfach enttäuscht", sagte Müller.

Von dem Crash profitierten Renauer und Engelhart auf den Plätzen zwei und drei. "Ab und zu muss man sein Glück abwarten", fasste Renauer seinen zweiten Podiumsplatz der Saison mit einem Schmunzeln zusammen. "Ich kam von Startplatz sieben und wurde Dritter. Das waren in der Meisterschaft ganz wichtige Punkte. Die Zuschauer haben ein superspannendes Rennen mit vielen spektakulären Manövern gesehen", sagte ein zufriedener Engelhart. Der Schweizer Jeffrey Schmidt (Lechner Racing Middle East) belegte auf der 4,326 Kilometer lange Strecke, die rund 80 Kilometer von Graz entfernt liegt, den vierten Rang. Der erst 17 Jahre alte Gaststarter Mattia Drudi (Dinamic Motorsport) fuhr als Fünfter über die Ziellinie.

Ben Barker (Land-Motorsport) wurde Sechster vor Rookie Alex Toril (Market Leader Team by Project 1). Der Australier Richard Goddard (TECE MRS-Racing) platzierte sich als Achter vor seinem deutschen Teamkollegen Elia Erhart. Der 19 Jahre alte Porsche-Junior Matteo Cairoli (Team Deutsche Post by Project 1) sah die Zielflagge als Zehnter. "Das war für mich ein verzwicktes Rennen, bei dem ich in viele Zweikämpfe verwickelt war. Am Sonntag starte ich von Platz sechs, da muss es nach vorne gehen", sagte Cairoli.

Der Österreicher Luca Rettenbacher (Konrad Motorsport) aus Eugendorf fuhr als Elfter ins Ziel. Porsche-Junior Connor de Phillippi (Land-Motorsport) musste sich mit Platz zwölf begnügen. "Dieses Rennen war ein Desaster. Ich hatte einen schlechten Start und wurde später umgedreht. Vom Ende des Feldes musste ich mich wieder vorarbeiten", sagte de Phillippi.

Der elfte Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland findet am Sonntag um 9.10 Uhr auf dem Red Bull Ring statt. Im Porsche Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, starten mit Philipp Eng (Team Deutsche Post by Project 1) aus Salzburg, Luca Rettenbacher aus Eugendorf und Christopher Zöchling (beide Konrad Motorsport) aus Bruck an der Mur drei Österreicher.