Die Nürburgring-Nordschleife gilt als "Mutter aller Rennstrecken". Mit ihrer Länge von 25,4 Kilometern und mehr als 70 Kurven stellt sie eine einzigartige Herausforderung für Piloten und Fahrzeuge dar. "Die Strecke wurde direkt in die Natur gebaut", erklärt Elia Erhart die Besonderheiten des Eifelkurses. "Deswegen gibt es enorme Höhenunterschiede mit Steigungen von bis zu 18 Prozent." Auch die Kurvengeschwindigkeiten sind atemberaubend: "In Abschnitten wie dem "Schwedenkreuz" oder "Tiergarten" fahren wir mit deutlich mehr als 200 Stundenkilometern durch die Kurve." Auf der längsten Geraden, der "Döttinger Höhe", erreicht der seit ein paar Tagen 25-Jährige mit seinem 450 PS starken Porsche bis zu 290 Kilometer pro Stunde. Noch schwieriger wird die Situation im Regen: Wegen der mehr als 20 Belagwechsel herrschen dann in allen Teilen der Strecke andere Haftungs-Verhältnisse. "Auch auf starke Pfützen-Bildung müssen wir uns dann einstellen," ergänzt der Röttenbacher.

Diesen Herausforderungen stellt sich Elia Erhart voller Zuversicht. Auch wenn er beim Saisonauftakt wegen eines Unfalls im ersten Rennen keine Punkte sammeln konnte, ist er mit der Ausgangsposition sehr zufrieden: "Die Zusammenarbeit mit meinem neuen Team Aust Motorsport hat von Beginn an super funktioniert," freut er sich. "In allen Sitzungen lag mein Porsche bestens auf der Strecke."

An diesem Wochenende gastiert der schnellste deutsche Markenpokal ausnahmsweise nicht bei der DTM, sondern startet im Rahmenprogramm des ADAC 24-Stunden-Rennens. Der Langstreckenklassiker ist eine der wichtigsten und größten Motorsportveranstaltungen Deutschlands. Auch in diesem Jahr rechnen die Organisatoren daher wieder mit deutlich mehr als 200.000 Zuschauern, die teilweise rund um den Kurs ihre Zelte aufschlagen werden. "Die Atmosphäre auf der Nordschleife ist einmalig - man kann den Bratwurstgeruch wirklich im Auto wahrnehmen", beschreibt Elia Erhart.

Im Gegensatz zu allen anderen Veranstaltungen des Porsche-Cup-Kalenders findet auf der Nordschleife nur ein einziger Wertungslauf am Sonntag über vier Runden statt - mit einer Länge von über 100 Kilometern ist dieser allerdings das längste Rennen der Saison. Aufgrund der langen Strecke wurde auch das Qualifying von 30 Minuten auf 50 Minuten gestreckt, damit Elia Erhart und seinen rund 30 Mitbewerbern genügend Zeit bleibt, sich für eine vordere Startposition zu qualifizieren.