Es ist geschafft! Beim Saisonfinale der VLN, dem 39. DMV Münsterlandpokal, feierte Jürgen Alzen Motorsport mit dem beliebten Ford GT den ersten Rennsieg. Bei widrigen Bedingungen, die zeitweise sogar für eine Unterbrechung des Vier-Stunden-Rennens sorgten, triumphierten Teamchef Jürgen Alzen und Dominik Schwager vor den beiden Porsche von Frikadelli Racing und Manthey Racing.

Die Pole ging an Buri & Laaksonen, Foto: Patrick Funk
Die Pole ging an Buri & Laaksonen, Foto: Patrick Funk

Dabei lief für den Ford GT von Jürgen Alzen zunächst gar nicht nach Plan: Bereits im morgendlichen Zeittraining musste die amerikanische Flunder nach einem Unfall vorzeitig abgestellt werden. Zwar konnte die Truppe den Ford GT in der Pause bis zum Rennen wieder reparieren, dennoch war ein Start aus der Boxengasse unumgänglich. Anschließend konnte der zehnte VLN-Lauf zwar aufgenommen werden, nach erneuten Problemen verbrachte er jedoch ein weiteres Mal viel Zeit in der Box.

Dann schlug das typische Eifelwetter wieder zu: Aufgrund von dichtem Nebel und schlechter Sicht musste das Saisonfinale nach rund 30 Minuten unterbrochen werden. Gegen 14:25 Uhr konnte der letzte VLN-Lauf für eine Restdistanz von 3:06 Stunden wieder aufgenommen werden. Glück für den Ford GT: Die bereits absolvierten Runden wurden für das endgültige Endergebnis nicht berücksichtigt, der Rückstand des amerikanischen Boliden wurde somit genullt.

Neustart: Makowiecki dominiert

Beim Neustart des Rennens, der bei nahezu trockenen Bedingungen über die Bühne ging, waren die im Qualifying überaus starken Cup-Porsche chancenlos. Steve Kane ging im Bentley Continental GT3 souverän in Führung, dicht gefolgt von Frederic Makowiecki im Porsche 911 GT3 R von Manthey Racing. In der zweiten Runde des Rennens gelang es dem schnellen Franzosen sogar, die Führung zu übernehmen. Hinter dem Spitzentrio sortierten sich Einzelkämpfer Marco Seefried, sowie die Cup-Porsche von GetSpeed Performance und Car Collection Motorsport ein.

Frederic Makowiecki dominierte die Anfangsphase, Foto: Patrick Funk
Frederic Makowiecki dominierte die Anfangsphase, Foto: Patrick Funk

Mit Beendigung der dritten Rennrunde steuerte der zweitplatzierte Bentley die Boxen an. Ein ungeplanter Reifenwechsel, bei die super weichen Reifen gegen Slicks getauscht wurden, warf den bulligen Briten aus dem Kampf um die Top-Platzierungen zunächst raus. In den folgenden Runden kristallisierten sich die Top-Teams aus dem Starterfeld heraus. Während Manthey Racing weiterhin die Führung halten konnte, sortierte sich hinter dem Neunelfer der Ford GT von Jürgen Alzen Motorsport ein.

Dahinter entbrannte eine Kampf um die dritte Gesamtposition. Mehrmals wechselte der letzte Podestrang zwischen den beiden Porsche von GetSpeed Performance sowie Frikadelli Racing. Und auch Kremer Racing mischte ein Wörtchen um die dritte Position mit. Wolfgang Kaufmann, der zum Schluss einen Doppelstint im Porsche 911 GT3 KR absolvierte, arbeitete sich mit schnellen Zeiten an die Top-Favoriten heran.

Der letzte Stopp entscheidet

Die letzten Stopps entschieden die Schlussphase, Foto: Patrick Funk
Die letzten Stopps entschieden die Schlussphase, Foto: Patrick Funk

Nach dem letzten Stopp wendete sich das Blatt an der Spitze. Dominik Schwager übernahm im Ford GT die Spitzenposition, dahinter folgte Otto Klohs im Manthey-Porsche sowie Patrick Huismann im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing. Während Schwager seine Führung weiter ausbauen konnte, schlug der fliegende Holländer zu: In der letzten Runde schnappte sich Huismann den Posche von Otto Klohs und verwies ihn somit auf den dritten Gesamtrang.

Adam Osieka, Steve Jans und Christopher Mies, die im GetSpeed-Porsche auf der vierten Position lagen, fielen auf der letzten Rennrunde mit einem Problem an der Benzinzufuhr zurück. Den vierten Rang erbten Wolfgang Kaufmann und Eberhard Baunach im Porsche von Kremer Racing. Marco Seefried erreichte im Alleingang die fünfte Position.

Erster Ford-Sieg seit 1990

Der Sieg von Jürgen Alzen und Dominik Schwager ist der erste Ford-Sieg in der VLN seit 1990. Beim Grenzlandrennen triumphierten zuletzt Dieter Selzer und Hermann Tilke im Ford Sierra Cosworth. Alzen hat sich zudem ein weiteres Denkmal gesetzt. In der Statistik der Gesamtsiege seit 1977 liegt er nun mit 29 Erfolgen alleine an der Spitze. Zuvor hatte er sich Platz eins der ewigen Bestenliste mit Olaf Manthey und dem verstorbenen Ulli Richter geteilt.

Kein Wunder, dass der Jubel bei Alzen groß war. "Auch wenn ich damit zum Teil alleine auf weiter Flur war, ich habe immer daran geglaubt, dass es irgendwann wieder klappen wird", grinste Alzen. "Dieser Erfolg ist nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team ein großer Erfolg und ich bin sicher, dass mit uns auch im kommenden Jahr zu rechnen sein wird."

Den Sieg in der VLN-Gesamtwertung sicherten sich wie erwartet Ralf Derscheid und Michael Flehmer im BMW 325i vom Team Derscheid.

Die Top-Ten im Gesamtklassement:

1. #777 Alzen / Schwager (Ford GT3)
2. #30 Abbelen / Schmitz / Huisman / Stippler (Porsche 911 GT3 R) +1:21.088
3. #12 Klohs / Makowiecki (Porsche 911 GT3 R) +9.910
4. #64 Baunach / Kaufmann (Porsche 911 GT3 KR) +1:22.171
5. #84 Seefried (Porsche 911 GT3 997) +2.175
6. #42 Klingmann / Buurman / Mayr-Melnhof (BMW Z4 GT3) +1:31.690
7. #116 "Don Stephano" / van Lagen / Schmidt (Porsche 911 GT3 Cup) +2.762
8. #113 Hennes / Gerling / Kappeler (Porsche 911 GT3 Cup) + 44.420
9. #36 Oeverhaus / Walkenhorst (BMW Z4 GT3) +15.033
10. #95 Schelp / Tischner / Menzel (Porsche 911 GT3 Cup) +2:41.678