Das "Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen" gehört mit seiner um 50 Prozent längeren Renndistanz zu den Höhepunkten im Rennkalender des Astra OPC Cup im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Beim siebten Saisonlauf des Opel-Markenpokals würzte das berüchtigte Eifelwetter den Kampf um die beste Plätze.

Die extrem schwierigen und wechselhaften Bedingungen mit Starkregen forderten nicht nur von den Cup-Piloten höchste Konzentration: Auch die Boxen-Crews mussten sich immer wieder auf das wechselnde Wetter einstellen und die Strategie anpassen. Das gelang der Mannschaft von Lubner Event & Motorsport erneut am besten. Mit ihrem Sieg bauten Thorsten Wolter sowie die Brüder Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche ihre Tabellenführung weiter aus. "Es wird verdammt schwer, uns da vorne wegzubekommen", richtete Heinz-Otto Fritzsche eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Ein Spaziergang war der siebte Lauf für den Lubner-Astra mit der Startnummer 344 allerdings nicht. "Für uns 'alte Herren' war das Rennen ganz schön anstrengend", meinte Jürgen Fritzsche bei der Siegerehrung. "Bei diesen Bedingungen fährt das Risiko immer mit. Kleinere Ausrutscher, die den Herzschlag in die Höhe treiben, blieben zum Glück ohne Konsequenzen. Wir haben nur einmal eine unglückliche Reifenwahl getroffen - ansonsten war das ein super Rennen."

In der Cup-Wertung liegen Fritzsche/Fritzsche/Wolter drei Rennen vor Saisonschluss mit 152 Punkten auf Platz eins. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Astra mit der Startnummer 357 von Düchting Motorsport beträgt 20 Punkte. "Jetzt kann unser Ziel nur der Titel sein", formulierte Thorsten Wolter die Richtung für die verbleibenden Rennen.

Fritzsche/Fritzsche/Wolter liegen souverän in Führung, Foto: Patrick Funk
Fritzsche/Fritzsche/Wolter liegen souverän in Führung, Foto: Patrick Funk

Ausgelassene Stimmung herrschte nicht nur bei den Tabellenführern: Maximilian Hackländer, Christian Gebhardt und Daniel Bohr kletterten nach einer Durststrecke als Zweite auf das Siegerpodest und waren sichtlich zufrieden. "Das Rennen war von der ersten bis zur letzten Runde anspruchsvoll", analysierte Hackländer und lobte die Performance seines Arbeitsgeräts.

"Gerade bei diesen Bedingungen können wir die Stärken des Cup-Astra ausspielen - die tolle Traktion und das narrensichere Handling. In einem Stint haben mich ausschließlich GT3-Fahrzeuge überholt - das zeigt, wie konkurrenzfähig und schnell wir bei diesem Wetter unterwegs sind. Von mir aus dürften die Bedingungen immer so sein wie heute."

Überglücklich mit ihrem Ergebnis waren auch Willy Hüppi und Alexander Schula. Das ungleiche Duo - Schula, der erfahrene Nordschleifenspezialist und Hüppi, der ambitionierte Amateurrennfahrer - komplettierte die Besetzung auf dem Treppchen. "Gefühlt war es das schlimmste Rennen für mich. Mir ist eine großer Stein vom Herzen gefallen, als ich mit dem Astra die Zielflagge gesehen habe", meinte der Schweizer.

Erneuter Sieg für Schrick/Luostarinen

"Ich bin einfach gefahren, ohne mich um unsere Platzierung zu kümmern. Das Rennen war teilweise ein Ritt auf der Rasierklinge und das Risiko, einen Unfall zu bauen, sehr, sehr hoch. Obwohl ich extrem vorsichtig zu Werke gegangen bin, habe ich mich in meiner letzten Runden noch gedreht - zum Glück ist nix passiert."

Großes Pech hatten die Trainingsschnellsten Mario Merten und Jürgen Nett. In Führung liegend schied der von Bonk Motorsport eingesetzte Cup-Astra knapp 15 Minuten vor Rennende mit einem Elektronikdefekt aus. Damit verloren der Vorjahreschampion Merten und Teamkollege Nett mit nun 96 Punkten den Anschluss an die Tabellenspitze. Als Vierte führen Merten/Nett eine Verfolgergruppe von vier Fahrzeugen an, die nach sieben Rennen nur durch 14 Punkte getrennt sind.

Zum Klassensieg fuhren erneut Tim Schrick und Hannu Luostarinen, die diesmal von Volker Strycek unterstützt wurden. Nach sechs Stunden Renndistanz wurde der Opel Astra OPC Cup auf Platz 17 im Gesamtklassement abgewinkt. Der Rückstand auf den Gesamtsieger betrug am Ende lediglich drei Runden.