Zwar war der Rennstall aus Diez schon immer sehr erfolgreich unterwegs in der VLN Langstreckenmeisterschaft, aber das schnellste Auto einer der vier Wertungsgruppen zu stellen, ist dem Team um Matthias Holle vorher noch nie geglückt. Das Kunststück schafften Claudius Karch und Kai Riemer ausgerechnet bei der VLN-Premiere des nagelneuen Porsche Cayman. Dagegen gab es bei der Aston Martin Mannschaft von Mathol Racing lange Gesichter.

"Das ist einfach nur klasse" - Matthias Holle fehlten nach dem 4-Stunden-Rennen die Worte. Kai Riemer und Claudius Karch hatten bei der Premiere des neuen Cayman direkt gezeigt, dass sie in der Klasse V6 ganz vorne mitfahren können. Das Duo gewann knapp, lies aber die Konkurrenz aufhorchen. Denn eigentlich war der Einsatz nur als Test für die Saison 2014 geplant. "Gib uns mal ein halbes Jahr Zeit und wir finden vielleicht noch 1-2 Sekunden", meinte Matthias Holle.

Mit 9:11.525 Minuten fuhr Karch die schnellste Cayman-Runde des Tages. Im Vergleich mit den anderen Teams in der Klasse V6 war der Mathol-Cayman zwar nicht der schnellste Wagen, aber doch auch vorne mit dabei. Kai Riemer hatte nur lobende Worte für den seriennahen Porsche: "Die Performance ist klasse. Das Auto liegt richtig gut." Dass es beim ersten Auftritt in der VLN direkt zum Klassen- und Wertungsgruppensieg reichen würde, hatte das Team zwar gehofft, aber nicht erwartet. "Wir wissen jetzt, was möglich ist, und freuen uns schon jetzt auf 2014", sagte Matthias Holle glücklich.

Weniger zufrieden war er mit dem Ende des Rennens beim Avia-Aston. Fünf Runden vor Ablauf der Zeit musste der Aston Martin Vantage V8 GT4 in der Box abgestellt werden. "Wir haben ein elektronisches Problem. Das Auto schaltet nicht richtig und nimmt den Befehl des Gaspedals nicht richtig an", erklärte der Teamchef. Besonders ärgerlich: Rickard Nilsson, Wolfgang Weber und Norbert Bermes lagen zu diesem Zeitpunkt in ihrer Klasse klar in Front.

Dagegen zauberten Andreas Greineder und Marc Legel im Avia-Opel dem Teamchef ein Lächeln ins Gesicht. Mit einer couragierten Leistung fuhren die beiden bis auf Rang fünf vor. "Sie haben das wirklich gut gemacht. Wenn man bedenkt, wie hart in der Klasse um den Sieg gekämpft wird, muss man sagen, dass sie sich gut durchgesetzt haben", lobte Holle. Zumal der Opel nach einer unsanften Feindberührung auch nicht mehr optimal lief. "Das Auto ist ein bisschen krumm, aber es geht schon", kommentierte Legel, der sich davon nicht abhalten lassen wollte.

Zu guter Letzt setzte Mathol Racing neben dem diesmal siegreichen Cayman-S auch einen Cayman-R ein. Winfried Assmann, Rüdiger Schicht und Andre Duve schafften es auf den beachtlichen sechsten Rang in der größten Klasse des Feldes. Eng wurde es nur für Schicht. Der Fahrer musste pünktlich seinen Flug erwischen. Allerdings war nach morgendlichem Nebel der Start des Qualifyings und des Rennens deutlich verschoben worden. Kurzerhand musste der Cayman etwas früher in die Box kommen, damit sein Pilot auch pünktlich am Flughafen sein konnte. "Öfter mal was Neues", meinte Holle schmunzelnd.

In zwei Wochen ist nun das Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft. Am 26. Oktober will die Mannschaft erneut voll angreifen und dann vielleicht sogar zwei Klassensiege einfahren.