Beim Saisonhöhepunkt der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring setzte das Team GT Corse zum ersten Mal drei seriennahe Ferrari 458 in der Klasse SP 8 (VLN-Specials über 4.000 ccm bis 6.250 ccm) ein. Beim prestigeträchtigen Sechs-Stunden-Rennen, dem längsten VLN-Lauf des Jahres, belegten Alexander Mattschull, Pierre Ehret, Maximilian Götz und Patrik Kaiser Rang 13 im Gesamtklassement und schafften den Sprung auf das Klassen-Podium. Das Fahrerquartett wurde mit dem blauen Ferrari mit der Startnummer 457 Dritter in der SP8 - vor den Teamkollegen im gelben Schwesterfahrzeug #458 von Christian Kohlhaas, Carsten Struwe, Mike Jäger und Stefan Rössel. Auch der dritte italienische Rennwagen des Teams kam ins Ziel. Bei ihrem Debüt im schwarz-lackierten Ferrari (#456) auf der Nordschleife wurden Andrew Danyliw, Gunter Schmidt und Vincent van der Valk in der Klasse als 12. abgewinkt.

Am Limit: Funkenflug im Karussell, Foto: Patrick Funk
Am Limit: Funkenflug im Karussell, Foto: Patrick Funk

"Drei Autos beim Sechs-Stunden-Rennen im Ziel, das ist wirklich eine tolle Belohnung für unsere Arbeit", freute sich Teamchef Danny Pfeil. "Mit den Plätzen drei und vier sind wir auf Grund der aktuellen Klassifizierung sehr zufrieden. Denn man kann mit einem seriennahen Auto nicht gegen ein GT2- Fahrzeug gewinnen." "Wir haben für das Rennen das Setup nach dem Zeittraining etwas weicher gemacht", sagte Pierre Ehret. "Dadurch hatte die Hinterachse eine noch bessere Haftung. Das Auto lief hervorragend." Allerdings musste Ehret drei Runden vor dem Ende des Rennens vorzeitig die Box ansteuern. "Pierre hatte einen Krampf im Bein", erklärte Teamchef Pfeil. "Er hat lange auf die Zähne gebissen und im Auto gekämpft. Der unplanmäßige Fahrerwechsel hat uns möglicherweise eine Top-10-Platzierung gekostet."

So fuhr Maxi Götz, amtierender ADAC-GT-Masters-Champion, die #457 auf Gesamtrang 13 ins Ziel. Maxi Götz: "Mischbedingungen mit teilweise trockener und teilweise feuchter Strecke liegen mir. Damit komme ich ganz gut zurecht. Auch wenn es diesmal nur ein kurzer Einsatz war: es hat trotzdem Spaß gemacht." Vierte in der Klasse SP8 wurden die Teamkollegen im Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 458. "Das Auto war perfekt vorbereitet. Es hat alles super funktioniert", sagte Christian Kohlhaas. "Ich ging auf Slicks ins Rennen, weil wir dachten, dass es trocken bleibt. Leider fing es gegen Ende meiner ersten Runde dann doch an zu regnen, so dass ich erneut an die Box musste, um mir Regenreifen zu holen. Auch im Nassen konnten wir dann einige Plätze im Gesamtklassement gut machen. Kompliment an die Teamkollegen. Das Auto war stärker besetzt, schneller und hat verdient den Sprung aufs Klassenpodest geschafft."

Etwas Pech hatte dagegen der schwarze Italiener mit der #456, der nach einer Kollision etwas zurückgefallen war. "Der Ferrari macht richtig Spaß. Das Auto liegt sehr gut", sagte Andrew Danyliw aus Kanada. "Leider hat mich auf dem Grand-Prix-Kurs ein anderes Fahrzeug getroffen. Deshalb musste ich zu einem unplanmäßigen Stopp an die Box. Durch den Vorfall haben wir leider etwas Zeit verloren. Aber Kompliment an die Jungs um den technischen Leiter Martin Kohlhaas: Sie haben superschnell gearbeitet." Der nächste VLN-Lauf wird am 14. September 2013 ausgetragen. Dann steht das sechste Rennen des Jahres auf dem Programm. "Bei unseren letzten beiden Saisonläufen in der VLN werden wir mit drei Autos im Start sein", kündigte der Teamchef an und verriet: "Dann werden wir auch den großen Bruder in der Klasse SP9 einsetzen - einen Ferrari 458 GT3."