Der neunte Saisonlauf auf dem Superspeedway in Talladega bot ein spannendes Finale, das erst in der dritten Verlängerung einen Sieger fand. In einem Fotofinish setzte sich Kevin Harvick auf den letzten Metern gegen Jamie McMurray durch und gewann mit einem Vorsprung von einer Reifenbreite sein erstes Rennen seit der Saison 2007.

Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber im Sprint Cup werden immer noch neue Rekorde aufgestellt. In Talladega probten alle Fahrer bis 40 Runden vor Rennende alle Variationen für den Highspeed-Endkampf aus. Sie wechselten laufend ihre Partner, um für das entscheidende Windschatten-Duell gerüstet zu sein.

Rekord durch Juan Pablo Montoya

Als Juan Pablo Montoya zum ersten Mal nach 148 Runden die Führung übernahm, war er der 29. Fahrer der in diesem Rennen an der Spitze lag und damit einen neuen NASCAR-Rekord aufstellte. Diese 29 Piloten sorgten bis zum Rennende für insgesamt 88 Führungswechsel, die ebenfalls eine neue Rekordmarke bedeuteten.

Beim Service in der Boxengasse gaben die Teams ihren Fahrern zwei, vier oder auch keine frischen Reifen auf den Stints mit, um alle Möglichkeiten für den Endspurt zu testen. Durch Massenunfälle musste das Talladega-Rennen um insgesamt zwölf Runden verlängert werden, deshalb entwickelte sich das Finale auch noch zu einem Benzinkrimi. Zum krönenden Abschluss gab es zum ersten Mal die maximale Anzahl von drei Green-White-Checkered-Versuchen, das Rennen unter Grün zu beenden.

Kevin Harvick überlistet Jamie McMurray

Noch führt McMurray vor Harvick, Foto: NASCAR
Noch führt McMurray vor Harvick, Foto: NASCAR

Nach dem letzten Restart wählte McMurray die Innenbahn und zog mit Harvick an seiner Stoßstange davon. Außen herrschte die gleiche Konstellation mit Montoya und Denny Hamlin, die allerdings das Tempo nicht mitgehen konnten. In der letzten Kurve kam McMurray etwas ins Schlingern und Harvick nutzte die Situation sofort aus. Er setzte erfolgreich zum Überholen an und gewann auf der Ziellinie mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,011 Sekunden.

Hinter Montoya und Hamlin konnte Mark Martin noch sechs Plätze gutmachen und auf den fünften Rang vorfahren. David Ragen erzielte mit Platz sechs sein bestes Saisonresultat. Zehnter wurde überraschend Mike Bliss, der seit 2005 wieder einmal in der Top Ten landete.

Jimmie Johnson diesmal ohne Rennglück

Massencrash mit acht Fahrern, Foto: NASCAR
Massencrash mit acht Fahrern, Foto: NASCAR

Einige Top-Fahrer wurden durch die Massenunfälle aus aussichtsreichen Positionen in die unteren Punkteränge geworfen. Jeff Burton traf es besonders hart, denn er hatte nach den meisten Führungsrunden große Siegchancen. Titelverteidiger Jimmie Johnson hatte diesmal kein Rennglück und beendete das Rennen an der Infield-Mauer von Talladega. Johnson konnte trotzdem seine Tabellenführung behaupten. Neuer Zweiter ist jetzt der Talladega-Sieger Harvick, der nur 26 Punkte hinter dem vierfachen Champion liegt.

Ergebnis: Aaron's 499

1. Kevin Harvick (Chevrolet), 190/5 Punkte
2. Jamie McMurray (Chevrolet), 175/5 Punkte
3. Juan Pablo Montoya (Chevrolet), 170/5 Punkte
4. Denny Hamlin (Toyota), 165/5 Punkte
5. Mark Martin (Chevrolet), 160/5 Punkte
6. David Ragan (Ford), 155/5 Punkte
7. Clint Bowyer (Chevrolet), 146/0 Punkte
8. Kurt Busch (Dodge), 147/5 Punkte
9. Kyle Busch (Toyota), 143/5 Punkte
10. Mike Bliss (Chevrolet), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 9/36

1. (0) Jimmie Johnson, 1.323 Punkte
2. (+2) Kevin Harvick, -26 Punkte
3. (0) Greg Biffle, -128 Punkte
4. (-2) Matt Kenseth, -141 Punkte
5. (+1) Kyle Busch, -220 Punkte
6. (+4) Mark Martin, -228 Punkte
7. (+2) Kurt Busch, -235 Punkte
8. (-1) Dale Earnhardt Jr., -243 Punkte
9. (+2) Denny Hamlin, -249 Punkte
10. (-5) Jeff Gordon, -254 Punkte
11. (+3) Clint Bowyer, -275 Punkte
12. (-4) Jeff Burton, -307 Punkte