Jimmie Johnson schrieb beim Saisonfinale in Homestead-Miami NASCAR-Geschichte. Der Hendrick-Pilot holte seinen vierten Titel in Folge. Selbst die NASCAR-Legenden Richard Petty und Dale Earnhardt, die insgesamt sieben Meisterschaften erreichten, können nicht auf eine so dominante Serie zurückblicken. Damit liegt Johnson in der ewigen Bestenliste der Champions gleichauf mit seinem Teamkollegen Jeff Gordon, der ebenfalls vier Titel holte. Johnson fuhr im Jahr 2002 seine erste komplette Saison für Hendrick Motorsports im Sprint Cup. Er wurde auf Anhieb Fünfter in der Meisterschaft. Danach folgten zwei Vizetitel und ein weiterer fünfter Rang im Gesamtklassement. Nun war er nicht mehr aufzuhalten und holte ab 2006 mit überzeugenden Leistungen bis heute alle Titel. In 291 Rennen verbuchte er imposante 47 Siege, davon alleine sieben in der abgelaufenen Saison. Johnson ist auch der einzige Fahrer, der sich seit der Einführung des Chase in der Saison 2004 für alle Playoffs qualifizieren konnte.

Die Gewinner der Saison

Vierter Titel in Folge für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Vierter Titel in Folge für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Der große Gewinner der Saison 2009 war das Hendrick-Team, dass die Ränge eins bis drei in der Endabrechnung belegte. Hinter Champion Johnson wurde Oldtimer Mark Martin Zweiter und war damit die eigentliche Sensation der abgelaufenen Saison. Es war bereits der fünfte Vize-Titel für den 50-jähringen, der damit seinen Ruf als ewiger Zweiter positiv bestätigte. Position drei ging an Gordon, der eine sehr konstante Saison fuhr. Der vierte Platz war für Kurt Busch das beste Ergebnis nach seiner Meisterschaft in der ersten Chase-Saison 2004. Denny Hamlin bestätigte mit der vierten Chase-Teilnahme in Folge, dass in Zukunft weiter mit ihm zu rechnen ist. Vier seiner acht Karrieresiege erzielte er in dieser Saison, in der sogar mehr möglich gewesen wäre. Tony Stewart, der nach 26 Saisonrennen noch die Meisterschaft anführte, fiel im Chase kaum noch auf und musste sich mit dem sechsten Rang in seinem ersten Jahr als Teambesitzer und Fahrer in Doppelfunktion begnügen. Juan Pablo Montoya fuhr seine bisher beste Saison in der Sprint-Cup-Serie und belegte den achten Platz. Drei Rennen vor Saisonende verspielte der Kolumbianer seine letzten Meisterschaftshoffnungen, fuhr aber mit seinem angriffslustigen Fahrstil in die Herzen der NASCAR-Fans.

Die Verlierer der Saison

Dale Earnhardt Junior war der große Verlierer, Foto: NASCAR
Dale Earnhardt Junior war der große Verlierer, Foto: NASCAR

Die Team von Richard Childress Racing und Roush Fenway Racing waren mit ihren Fahrern eine große Enttäuschung. Mit Kyle Busch und Dale Earnhardt Junior gab es zwei weitere große Verlierer. Der als Geheimfavorit in die Saison gestartete kleine Busch-Bruder schaffte nicht einmal den Chase und konnte sich nur über eine Million US-Dollar als Trostpreis für Rang 13 freuen. Die Earnhardt-Fans leideten mit ihrem Liebling, der seine zehnte komplette Saison auf Platz 25 beendete. Nach seinem Wechsel zu Hendrick Motorsports war der Titel das Ziel. Während seine drei Teamkollegen die Plätze eins bis drei belegten, fuhr Earnhardt von einer Pleite in die nächste. Die Fans lieben ihn immer noch, denn er wurde zum siebten Mal in Serie zum populärsten Fahrer gewählt.

Weitere Gewinner der Saison

Der Rookie des Jahres fährt auch ohne Reifen, Foto: NASCAR
Der Rookie des Jahres fährt auch ohne Reifen, Foto: NASCAR

Rookie des Jahres ist Joey Logano, der deutlich vor Scott Speed und Max Papis den Titel gewinnen konnte. Logano erzielte immerhin einen Saisonsieg und sieben Top-10-Resultate. Bei den Herstellern dominierte Chevrolet mit 18 Siegen in 36 Saisonrennen. Es war für Chevrolet der sechste Erfolg in Folge und der 29. Titel seit 1949. Auch die Einführung der "Double-File-Restarts" kann NASCAR als Gewinn für die Meisterschaft betrachten. Das Konzept bewährte sich bei den Preisgeldrennen und wurde auf Vorschlag der Fahrer und der Fans nach einigen Testläufen in der Nationwide-Serie auch für den Sprint Cup übernommen. Bei jedem Restart starten nun zwei Kolonnen mit Führungsfahrzeugen nebeneinander und erst dahinter die überrundeten Fahrer. Der Leader darf sich zudem noch aussuchen, ob er auf der unteren oder oberen Linie fahren möchte.