"Let's go racing, boys!" Mit diesen Worten begrüßte Urgestein Darrel Waltrip während der aktuell stattfindenden Daytona Speed Weeks schon dreimal die Teilnehmer, um sie auf die darauf folgenden Rennen einzustimmen. Am gestrigen Donnerstag wurden die Racer gleich zweimal auf die Reise geschickt, als die Gatorade Duels auf dem Programm standen. Und die Qualifikations-Rennen zum prestigeträchtigsten Rennen des NASCAR-Saisonkalenders sollten halten, was sie versprachen.

Die Spannung für die Gatorade Duels resultiert daraus, dass sich einige Fahrer über dieses Rennen noch einen freien Startplatz im Daytona 500 sichern können. Im ersten Duel waren dies die beiden Red-Bull-Piloten Brian Vickers und A.J. Allmendinger, Sterling Marlin, Carl Long, Bill Elliott und Boris Said, sowie der ehemalige Champion Kurt Busch.

Hamlin und Busch im Duell., Foto: Jason Smith/Getty Images for NASCAR
Hamlin und Busch im Duell., Foto: Jason Smith/Getty Images for NASCAR

Insgesamt sollte das erste Duel relativ ruhig ablaufen. Spannend wurde es aber dennoch. Aufgrund eines frühen Abflugs Brian Vickers nach einer Rangelei mit Boris Said und Paul Menard fiel der Red-Bull-Pilot gleich zu Beginn des Rennens weit zurück und musste fortan sehr hart arbeiten, um wieder den Anschluss zu bekommen. Glücklicherweise wurde auch die gelbe Flagge geschwenkt, so dass er lediglich das Feld von hinten wieder aufrollen musste und keine Runde durch den Vorfall verlor.

Und er sollte belohnt werden. Durch einen frühzeitigen Boxenstopp unter Grün, der für alle Fahrer Pflicht in den Duels ist und den Vickers nur aufgrund eines Problems mit seinem rechten Vorderreifen so früh im Rennen durchführte, konnte er sich schlussendlich wieder an die Spitze der Fahrer setzen, die sich nur über das Gatorade Duel für das Daytona 500 qualifizieren konnten.

Kurt Busch fiel zwischenzeitlich ohne Vortrieb und mit Rauchentwicklung im Cockpit aus und wird das Daytona 500 nur durch sein Champions Provisional in Angriff nehmen können. Eine starke Vorstellung brachten dagegen die beiden Ganassi-Piloten Juan Pablo Montoya und Reed Sorenson, die sich gegen Ende des Rennens wacker in der Führungsgruppe halten konnten und so auch der bisher schwächelnden Marke Dodge einen kleinen Erfolg bescherten.

Für Carpentier war vorzeitig Schluss., Foto: Rusty Jarrett/Getty Images for NASCAR
Für Carpentier war vorzeitig Schluss., Foto: Rusty Jarrett/Getty Images for NASCAR

Jimmie Johnson, Meister der Jahre 2006 und 2007 und Pole-Setter für das Daytona 500, fuhr das Rennen nicht zu Ende. Nur wenige Runden vor der Zieleinfahrt steuerte er die Box an, um der Gefahr eines Unfalls aus dem Weg zu gehen und um seinen Boliden zu schonen. Vorne führte unterdessen eine Gruppe rund um Dale Earnhardt Jr. das Rennen an, der am Ende nach dem Budweiser Shoot Out auch diesmal triumphieren sollte. Hinter ihm fuhren mit Reed Sorenson und Ryan Newman gleich zwei Dodge-Piloten ins Ziel, was die Teams von Ganassi und Penske sicher mit Wohlwollen zur Kenntnis nahmen.

Der Kampf um die Qualifikation gestaltete sich derweil spannend. Durch eine Gelbphase 5 Runden vor Schluss wurde das gesamte Feld noch einmal zusammengeführt und so entbrannte auf den letzten Runden noch einmal ein harter Kampf um die begehrten Positionen, die sich schlussendlich Kenny Wallace und Brian Vickers sichern konnten. Für A.J. Allmendinger sollte es am Ende genauso wenig reichen, wie für Bill Elliott, Sterling Marlin und Carl Long. Einzig Boris Said hatte noch die Hoffnung, durch eine Qualifikation David Reutimanns im zweiten Duel über seine schnelle Runde im Zeitfahren doch noch einen Platz im Daytona 500 zu erhalten.

Dies schien aber gleich zu Beginn des zweiten Duels in weite Ferne zu rücken, als eben dieser David Reutimann einen Frühstart beging und infolge dessen eine Durchfahrtsstrafe zu absolvieren hatte, die ihn ans Ende des Feldes zurück warf.

Los ging's., Foto: Jamie Squire/Getty Images
Los ging's., Foto: Jamie Squire/Getty Images

Schon früh im Rennen schied Jaques Villeneuve aus, der schon seit der ersten Runde mit einem losen Heck zu kämpfen hatte und in Runde 16 schlussendlich die Kontrolle über seinen Boliden verlor und dabei auch Stanton Barrett, Jamie McMurray und Dario Franchitti aus dem Rennen warf und somit aller Chancen beraubte.

Eine starke Vorstellung boten die Toyotas des Gibbs-Teams. Tony Stewart, Denny Hamlin und Kyle Busch bewiesen damit, dass mit ihnen beim Daytona 500 zu rechnen sein wird. Aber auch Michael Waltrip Racing zeigte sich wieder einmal stark. Während Michael Waltrip und David Reutimann schon sicher qualifiziert waren, musste nun noch Dale Jarrett auf einem der beiden Qualifikationsplätze ins Ziel kommen, um das Team-Ergebnis perfekt zu machen. Und so verwunderte es auch nicht, dass er sich der Hilfe seiner Teamkollegen sicher sein durfte.

Kurz vor Schluss fiel dann auch mit Patrick Carpentier der zweite Kanadier nach einem Reifenplatzer aus dem Rennen und darf somit bei dem Daytona 500 nur zuschauen. Wie schon im ersten Duel wurde das Rennen kurz vor Schluss noch einmal durch eine Gelbphase unterbrochen, wodurch das Finale noch einmal spannend wurde.

Dale Earnhardt Jr. hat sein Ziel vor Augen., Foto: Jason Smith/Getty Images for NASCAR
Dale Earnhardt Jr. hat sein Ziel vor Augen., Foto: Jason Smith/Getty Images for NASCAR

Jeff Gordon versuchte die Hendrick-Siegesserie fortzusetzen, wurde aber in der letzten Runde noch von Danny Hamlin geschnappt, der somit dank der Unterstützung seines Teamkollegen Tony Stewart den ersten Sieg für Toyota in der Sprint-Cup-Series sichern konnte. Freuen können sich auch Dale Jarret und John Andretti, die sich im hart umkämpften Feld noch die beiden Qualifikationsplätze sichern konnten.

Somit ist die Startaufstellung des Daytona 500 komplett. Man darf gespannt sein, wer nach Kevin Harvick im letzten Jahr die 50. Auflage des Saison-Highlights für sich entscheiden kann. Zu den Favoriten zählen die Hendrick-Armada, sowie die Toyota-Frontmänner von Joe Gibbs Racing. Doch auch Roush, Penske und Richard Childress Racing sollte man sicher noch nicht abschreiben und mit Michael Waltrip Racing sowie Ganassi stehen auch noch zwei weitere Geheimtipps in der Startaufstellung. Man darf also gespannt sein.