Viel passte nicht zwischen Jamie McMurras Ford und Kyle Buschs Chevrolet als das Pepsi 400 in Daytona zum letzten Mal über die Ziellinie ging. Fünf Tausendstelsekunden trennten die beiden Piloten und am Ende hatte McMurray den Wimpernschlag auf seiner Seite. Dabei musste der Roush-Pilot vorher eine Boxenstrafe über sich ergehen lassen und hatte insgesamt nur drei Runden geführt. Der Sieger wird eben immer noch am Ende gekürt.

"Es ist so aufregend, hier zu sein. Ich habe seit fünf Jahren immer gesagt, egal wie lange es dauert, es wird wieder einen Sieg wie in Charlotte geben und man wartet einfach so lange auf einen Sieg", sagte McMurray nach seinem ersten Sieg seit 2002. "Jeder Fahrer da draußen kann dir sagen, wie speziell das ist. Ich habe zu weinen begonnen und dachte mir: 'Warum weinst du?' Weil ich so glücklich war. Ich habe gefeiert."

Kyle Busch blieb durch den knappen Zieleinlauf sein Stück Geschichte verwehrt. Denn er hatte am gleichen Tag bereits das Busch Series Rennen gewonnen und ein Sieg im Nextel Cup in Daytona wäre schon einen Eintrag in die Geschichtsbücher wert gewesen. "Es war ein großer Kampf mit Jamie und auch den anderen Hendrick-Autos", sagte Busch, der nach Jahresende nicht mehr bei Hendrick sein wird. Am Ende meinte er aber, einfach etwas zu vorsichtig gewesen zu sein. Allerdings kritisierte er auch seine Teamkollegen ein wenig. "Es gab ein paar Möglichkeiten, wo sie hinter mich hätten kommen und mir helfen hätten können. Jeff [Gordon] war frei und hätte herunterfahren und uns dabei helfen können, drei Hendrick Autos in eine Reihe zu bekommen - ich, er und 48 [Jimmie Johnson]. Er entschied sich aber, oben zu bleiben einem anderen Roush-Auto zu helfen." Dadurch stand am Ende dann noch Kurt Busch mit auf dem Podest während Jeff Gordon hinter Carl Edwards Fünfter wurde.

Auch in Daytona ging das Rennen nicht ohne Zwischenfälle über die Bühne. Bereits in Runde 14 berührte Tony Stewart das Heck seines Teamkollegen Denny Hamlin als die beiden auf den Positionen zwei und drei unterwegs waren. Das Resultat war, dass beide in die Mauer einschlugen und ihre Hoffnungen auf den Sieg begraben mussten. Stewart und Hamlin waren danach natürlich unterschiedlicher Meinung. So sagte Stewart: "Plötzlich stoppt er [Hamlin] am Ausgang von kurve vier vor 42 anderen Autos und ich nehme an, er dachte, dass wir alle um ihn herumfahren. Ich weiß nicht. Es hat zwei wirklich gute Autos zerstört. Er ist jung und will erfolgreich sein, aber ich weiß nicht, ob er die Definition von Team schon kennt." Hamlin hatte eine etwas andere Sicht der Dinge: "Ich habe definitiv einen Schupps von hinten gespürt. Die Autos haben dort ihr Handling verloren und ich wollte einfach nur dran bleiben. Es ist einfach eine dieser Sachen. Das ist Superspeedway-Racing."

Im zweiten großen Unfall des Rennens beendete Juan Pablo Montoya sein Rennen. 28 Runden vor Schluss stieß er mit Bobby Labonte am Ausgang von Kurve zwei zusammen, als Labonte lupfen musste, um nicht mit David Reutimann zusammen zu stoßen, nachdem dieser die Mauer berührt hatte. Dale Earnhardt Jr., der schon beim ersten Unfall ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde, berührte dann ebenso die Mauer wie John Andretti, der für Kyle Petty eingesprungen war.

Hamlins Ausfall kurz nach dem Start half vor allem Jeff Gordon. Denn der Hendrick-Pilot hat damit seine Führung ordentlich ausgebaut. Er hat nun 277 Punkte Vorsprung auf Hamlin, der trotz des Unfalls immer noch Zweiter ist.

Die Top Tenn des Rennens in Daytone

1. Jamie McMurray Ford 160
2. Kyle Busch Chevrolet 160
3. Kurt Busch Dodge 160
4. Carl Edwards Ford 160
5. Jeff Gordon Chevrolet 160
6. Greg Biffle Ford 160
7. Clint Bowyer Chevrolet 160
8. Matt Kenseth Ford 160
9. Kasey Kahne Dodge 160
10. Jimmie Johnson Chevrolet 160