Sein Motor war am Überhitzen und Denny Hamlin holte Meter um Meter auf, doch Jeff Gordon ließ sich auf dem Darlington Raceway den Sieg im Nextel Cup Rennen dennoch nicht nehmen. "Mit über 100 verbleibenden Runden habe ich gesehen, dass die Wassertemperatur nach oben gegangen ist und sie ist nicht wieder herunterkam. Ich dachte, dass es keine Chance gäbe, dass wir es schaffen würden. Ich habe die Anzeige noch nie so ausschlagen und den Motor durchhalten gesehen", sagte der Hendrick-Motorsports-Pilot nach seinem dritten NASCAR-Saisonsieg.

Gordon profitierte davon, dass der in Führung liegende Jimmie Johnson bei einer Gelbphase, die 22 Runden vor Schluss begann, an die Boxen kam, um sich neue Reifen für das Finale des Rennens zu holen. Denn er selbst blieb draußen, übernahm die Führung und gab sie nicht mehr ab. "Wenn man saubere Luft bekommt, dann zahlt es sich aus, etwas zu riskieren. Ich wollte nicht an die Box kommen und stehen bleiben, weil ich dachte, der Motor würde hochgehen. Ich dachte, es wäre besser, die Luft im zirkulieren zu halten. Ich konnte es nicht glauben, dass Jimmie rein kam", berichtete Gordon.

Es wurde allerdings noch knapp für Gordon, denn 17 Runden vor Schluss gab es eine weitere Gelbphase und damit war sein Vorsprung auf die Konkurrenz wieder dahin, er aber auf alten und die Gegner auf neuen Reifen. Doch Ryan Newman lag zwischen ihm und Johnson und der Penske-Pilot verlegte sich mehr darauf, Gordons Teamkollegen hinter sich zu halten, als den Führenden anzugreifen. "Newman hat einen ziemlichen Kampf mit meinem Teamkollegen Jimmie ausgetragen. Ich dachte, er hätte das Auto, das es zu schlagen gilt, er kam näher und ich wusste nicht, ob ich ihn am Ende würde halten können", gestand Gordon.

Jimmie Johnson verspielte den Sieg mit einem Boxenstopp, Foto: Sutton
Jimmie Johnson verspielte den Sieg mit einem Boxenstopp, Foto: Sutton

Doch Denny Hamlin nutzte das Hickhack zwischen Newman und Johnson, um sich schließlich auf den zweiten Platz nach vorne zu arbeiten. Auch Gordon setzte er noch unter Druck, doch am Ende gingen ihm die Runden aus, um noch einen ernsthaften Angriff zu starten. "Ich dachte, wir hatten das dominierende Auto und wir haben es Hendrick Motorsports wieder geschenkt", sagte ein enttäuschter Hemlin, der 179 Runden geführt hatte, aber nach einem zu spät gemachten Boxenstopp in einer der Gelbphasen wieder zurückgefallen war. "Es ist schade, dass wir hier in Gibbs nicht gewinnen können."

Den Kampf um Platz drei entschied Johnson noch für sich, der es im Nachhinein aber bedauerte, noch einmal an die Box gekommen zu sein. "Aber wenn du schon einige Runden auf den Reifen hast, dann ist es die richtige Entscheidung. Wir haben getan was wir konnten, aber bei dem letzten Reifensatz wurde es ein bisschen eng und wir konnten leider nicht das Beste herausholen", erklärte er. Hinter Ryan Newman kamen Carl Edwards und Tony Stewart noch in die Top Sechs.

Juan Pablo Montoya erlebte ein schwieriges Wochenende bei seinem ersten Einsatz in Darlington. Nach dem 41. Platz im Qualifying belegte er im Rennen mit zwei Runden Rückstand den 23. Rang. Sein Auto hatte dabei einige Schrammen davongetragen, vor allem weil er ein paar Mal Kontakt mit AJ Allmendinger hatte und in der Box einmal mit seinem Teamkollegen David Stremme kollidierte. "Als das Auto ganz war, wären wir OK gewesen. Aber er [Allmendinger] hat uns gerammt und gerammt und gerammt und dann habe ich mich hinter ihn gesetzt. Ich ließ ihn durch und er war wirklich langsam, also wollte ich nach innen. Sobald ich runter bin, kam er nach oben, ich fuhr ihm hinten hinein und beschädigt die ganze Front. Und dann in den Boxen. Ich verstehe nicht, wie man zwischen Teamkollegen das Auto in den Boxen beschädigen kann. Das macht keinen Sinn für mich."

Die Top Ten des Rennens in Darlington

1. Jeff Gordon Chevrolet 367
2. Denny Hamlin Chevrolet 367
3. Jimmie Johnson Chevrolet 367
4. Ryan Newman Dodge 367
5. Carl Edwards Ford 367
6. Tony Stewart Chevrolet 367
7. Matt Kenseth Ford 367
8. Dale Earnhardt Jr Chevrolet 367
9. Clint Bowyer Chevrolet 367
10. Jeff Burton Chevrolet 367