Es war die Schlussphase des NASCAR-Rennens in Richmond, als sich Jimmie Johnson den vierten Saisonsieg sicherte. 19 Runden vor Schluss gab es nach einer Gelbphase einen Restart und den nutzte der Hendrick Motorsports-Pilot, um sich an seinem Teamkollegen Kyle Busch vorbeizuarbeiten und dem Sieg entgegen zu fahren. Johnson hatte bereits bei den Testfahrten auf dem Oval gut abgeschnitten, im Qualifying aber nicht so gut ausgesehen. "Wieder zurückzukommen, den ganzen Tag stark zu fahren, das Ding dann zu gewinnen und hier am Ende gegen meinen Teamkollegen zu fahren, war etwas Spezielles", jubelte Johnson nach dem Rennen.

Aus gegebenem Anlass war er aber auch etwas andächtig. So hielt er während seiner Victory Lap in Gedenken an den Amoklauf in der Virginia Tech Universität vor rund einem Monat einen weißen Hut mit dem Logo der Bildungseinrichtung aus dem Fenster seines Wagens

Kyle Busch hatte so wie sein Teamkollege im Qualifying zu kämpfen gehabt und war nur als 34. gestartet, aber schnell nach vorne gekommen. "Wir haben Probleme im Qualifying mit den neuen Autos, aber wenn das Rennen kommt, scheinen wir es hinzukriegen. Ich denke, mein Auto ist beim letzten Restart etwas abgefallen und Jimmie erwischte es etwas besser. Er hätte uns aber ohnehin eingeholt", meinte Busch.

Platz drei im Rennen ging an Lokalmatador Denny Hamlin, der in den letzten Runden noch Jeff Gordon abfing. Gordon hatte zuvor zwar die meisten Runden geführt, aber gegen Rennende war sein Auto der Konkurrenz nicht mehr gewachsen. "Zu einem Zeitpunkt hatte ich gedacht, wir hätten das Auto, das es zu schlagen gilt. Wir haben dann aber einige Veränderungen vorgenommen, um uns an die wechselnden Streckenbedingungen anzupassen und haben es einfach verloren. Ich habe probiert, ein 1-2-3 Hendrick Finish zu ermöglichen, aber es einfach nicht geschafft.

Juan Pablo Montoya musste unfreiwillig zu Reparaturen kommen, Foto: Sutton
Juan Pablo Montoya musste unfreiwillig zu Reparaturen kommen, Foto: Sutton

Die Ränge fünf und sechs gingen an die Penske-Mannschaft, wobei beide Fahrer hart um ihre Plätze kämpfen mussten. So hatte sich Kurt Busch bereits in Runde sechs gedreht und musste eine Runde aufholen und Ryan Newman kam nur nach hartem Kampf nach vorne. So hatte es 27 Runden vor Schluss einen größeren Unfall gegeben, in den auch Tony Stewart verwickelt war. Der war zu diesem Zeitpunkt noch Sechster und verteidigte seinen Platz mit allen Mitteln - einmal machte er sogar einen Bremstest mit Newman. Doch schließlich konnte sich der Penske-Pilot durchsetzen.

Neben den strahlenden Sieger und Duellgewinnern, sowie den nicht so erfreuten Verlierern gab es aber auch noch einige Zwischenfälle, ohne die das Ende des Rennens ganz anders aussehen hätte können. So war Kevin Harwick bereits 106 Runden in Führung gelegen, bis er bei der Ausfahrt aus den Boxen auf David Ragan traf und dabei sein Auto stark beschädigte. Zwar konnte er danach noch weiterfahren, aber mehr als ein 17. Platz war für ihn nicht mehr möglich. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Vielleicht hätte ich es sehen sollen. Das war unglücklich, aber unser Auto war heute wirklich stark und ohne den Schaden hätten wir vielleicht das Rennen gewonnen", sagte Harwick.

Auch Juan Pablo Montoya kam nicht ganz unfallfrei durch das Rennen. Der Kolumbianer wurde in Runde 120 von Ryan Newman etwas angeschoben und drehte sich danach unverschuldet, wobei er auch noch Johnny Sauter mitriss. Beide Autos schlugen danach rückwärts in die Mauer ein. Dennoch konnte Montoya das Rennen fortsetzen und sich sogar einigermaßen in der Führungsrunde halten. Allerdings brauchte er noch zwei Boxenstopps, um die Schäden am Auto zu richten, das auch nicht mehr ganz rund lief. Deswegen fiel er noch auf Rang 26 mit einer Runde Rückstand zurück.

Die Top 20 des NASCAR-Rennens in Richmond

1. Jimmie Johnson Chevrolet 400
2. Kyle Busch Chevrolet 400
3. Denny Hamlin Chevrolet 400
4. Jeff Gordon Chevrolet 400
5. Kurt Busch Dodge 400
6. Ryan Newman Dodge 400
7. Kevin Harvick Chevrolet 400
8. Tony Stewart Chevrolet 400
9. Clint Bowyer Chevrolet 400
10. Matt Kenseth Ford 400
11. Dave Blaney Toyota 400
12. Carl Edwards Ford 400
13. Dale Earnhardt Jr Chevrolet 400
14. J.J. Yeley Chevrolet 400
15. Bobby Labonte Dodge 400
16. Paul Menard Chevrolet 400
17. Mark Martin Chevrolet 400
18. Casey Mears Chevrolet 400
19. Greg Biffle Ford 400
20. David Ragan Ford 400