Den 18. Saisonlauf auf dem Kentucky Speedway gewann Kyle Busch nach 267 Runden mit dem neuen, kaum getesteten Aero-Paket. Der Gibbs-Pilot führte 163 Runden das Feld an und gewann das spannende sechste Nachtrennen der Sprint-Cup-Serie. Für Kyle Busch war es der zweite Saisonsieg und der zweite Erfolg auf dem Oval in Sparta. Da auch die drei weiteren Gibbs-Toyota in der Top-5 landeten, war es ein Riesenerfolg für das gesamte Team.

Keselowski führte nach dem Start

Durch den Ausfall der Qualifikation ging der Trainingsschnellste Kyle Larson von der Pole Position in das sechste Nachtrennen der laufenden Saison. Kentucky-Rekordsieger Brad Keselowski, der im letzten Jahr seinen zweiten Sieg erringen konnte, startete ebenfalls aus der ersten Reihe. Danica Patrick ging beim ihrem 100. Sprint-Cup-Start von Platz 23 in das Rennen über 267 Runden. Michael McDowell, Ryan Blaney und Travis Kvapil hatten in dieser Saison die wenigsten Startversuche und waren deshalb nicht qualifiziert. Dafür machte ARCA-Stammfahrer Will Kimmel III sein Cup-Debüt vom 40. Startplatz.

Kyle Larson (#42) und Brad Keselowski (#2) beim Start, Foto: NASCAR
Kyle Larson (#42) und Brad Keselowski (#2) beim Start, Foto: NASCAR

Polesetter Larson konnte seine Startposition nicht halten und wurde in der ersten Runde von Keselowski und Jeff Gordon überholt. Die Fahrer hatten auf der welligen Fahrbahn mit dem neuen Aero-Paket einige Schwierigkeiten. Viele Piloten konnten deshalb die angekündigte Competition-Caution in Runde 25 kaum erwarten. In der 19. Runde gab es zum ersten Mal Gelb, als Josh Wise von J.J. Yeley in die Mauer geschoben wurde. Beim Restart konnte Kyle Busch von Platz acht bis auf Rang zwei vorfahren. Die Competition-Caution erfolgte wegen der Gelbphase erst in der 30. Runde.

Zweikampf Kyle Busch vs. Keselowski

Gibbs-Pilot Kyle Busch gewann nach einem Zwei-Reifen-Stopp das Rennen in der Boxengasse vor seinem Teamkollegen Denny Hamlin. Keselowski kam mit vier neuen Reifen als Zwölfter wieder auf die Strecke. Zehn Runden nach dem Restart war Keselowski bereits Vierter hinter seinem Penske-Kollegen Joey Logano. Alle vier Gibbs-Toyota fuhren aussichtsreich in der Top-8. In der 64. Runde hatte Keselowski Position zwei erobert und lag fast vier Sekunden hinter dem Leader Kyle Busch, während das Flutlicht die Beleuchtung des Ovals übernahm. In Runde 72 kam Hamlin vorzeitig unter Grün zum Boxenstopp. Hamlin bekam noch eine Strafe und hatte nun zwei Runden Rückstand.

In Runde 82 gab es die dritte Gelbphase wegen Debris. Johnson hatte Probleme beim Service und fiel weit zurück. Beim Neustart befanden sich nur noch 24 Fahrer in der Führungsrunde. An der Spitze ging der Zweikampf zwischen Kyle Busch und Keselowski unverändert weiter. In der 95. Runde war es soweit: Keselowski konnte nach mehreren vergeblichen Angriffen wieder die Führung übernehmen. Kurt Busch drehte sich in der 98. Runde von der Strecke und das Pace Car sammelte zum vierten Mal das Feld ein. Es begannen nun die ersten Strategiespiele, denn nur das halbe Feld bog zum Service Richtung Boxengasse ab.

Kyle Busch führt vor Brad Keselowski, Foto: NASCAR
Kyle Busch führt vor Brad Keselowski, Foto: NASCAR

Halbzeitführung für Kyle Busch

Keselowski und sechs weitere Fahrer waren auf der Strecke geblieben. Schnellster Stopper war Kevin Harvick als Achter beim Restart. Keselowski konnte sich anschließend sofort absetzen, während Harvick gewaltig aufholte. Die fünfte Rennunterbrechung verursachte Yeley, als er die Mauer des Speedways streifte. Hamlin erhielt den Lucky Dog und hatte damit seinen Rückstand von zwei Runden ausgleichen können. Keselowski hatte Pech beim Reifenwechsel und kam als Zehnter wieder auf die Strecke. Leader war jetzt Kyle Busch vor Martin Truex Junior, Carl Edwards, David Ragan und Larson.

Zur Rennhalbzeit führte Kyle Busch knapp vor Truex. Kurz darauf löste Earnhardt die nächste Gelbphase aus. Earnhardt hatte bereits seit der Anfangsphase mit Problemen zu kämpfen und lag nur knapp innerhalb der Top-30. Beim Restart hatte Truex kurz die Nase vorne, doch Kyle Busch setzte sich wieder durch. Jeb Burton drehte sich eine Runde später und die siebte Caution war perfekt. Tony Stewart wurde dadurch ebenfalls in einen Dreher gezwungen.

Dale Earnhardt war häufiger an der Box, als ihm lieb war, Foto: NASCAR
Dale Earnhardt war häufiger an der Box, als ihm lieb war, Foto: NASCAR

Viele Gelbphasen

Anschließend entwickelte sich ein rundenlanger Zweikampf zwischen den Teamkollegen Kyle Busch und Carl Edwards, der durch die achte Gelbphase wegen Debris unterbrochen wurde. Die Strategiespiele gingen in die nächste Runde. Für Keselowski bedeutete der Stopp mit vier frischen Reifen einen Verlust von 15 Positionen und damit Rang 18 beim Restart. Hamlin war inzwischen bis in die Top-5 vorgefahren. 13 Runden später war Keselowski schon wieder auf dem sechsten Rang zu finden. Nach 180 Runden hatte Kyle Busch einen Vorsprung von zwei Sekunden herausgefahren. Edwards war weiterhin Zweiter vor Keselowski, Harvick, Logano und Hamlin.

Das Rennen blieb unruhig, denn in Runde 187 wurde Kyle Busch durch die neunte Caution erneut eingebremst. Erneut war das Team von Kyle Busch bei den Boxenstopps sehr schnell und schickte Kyle Busch als Zweiten auf die Strecke. Hamlin konnte einen Sprung auf Platz drei machen, gefolgt von Harvick und Logano. Keselowski hatte einen schlechten Stopp und musste von Position 15 erneut eine Aufholjagd starten. Leader war Ryan Newman, der auf der Strecke geblieben war. Eine Runde nach dem Restart war Newman nur noch Sechster und es ging weiter nach hinten.

Gibb-Toyota vs. Penske-Ford

Nach 200 Runden lagen alle vier Gibbs-Piloten innerhalb der Top-6. Nur Logano und Harvick fuhren in der Mitte des Toyota-Sandwich. Wieder sahen die Zuschauer einen Keselowski, der spielend einen Kontrahenten nach dem anderen überholte. Kyle Busch hatte inzwischen die beiden Bonuspunkte für die meisten Führungsrunden sicher. In Runde 207 flog Patrick von der Strecke, weil Earnhardt mit seinen Bremsproblemen den grünen Chevrolet leicht getroffen hatte. Damit war der Caution-Rekord auf dem Kentucky Speedway eingestellt. Hamlin gewann das Rennen in der Boxengasse vor Kyle Busch und Edwards. Trevor Bayne war seit 50 Runden in der Top-10 zu finden.

Eine Runde nach dem Restart kamen alle drei Gibbs-Toyota nebeneinander über die Ziellinie und Edwards lag zum ersten Mal in Führung. Hamlin konterte eine Runde später, während Larson qualmend seine Box aufsuchen musste. Gordon und Johnson kamen nicht so richtig nach vorne. Besitzer Rick Hendrick hatte sich zum Geburtstag am Sonntag einen Sieg gewünscht. Kurz nachdem Larson wieder auf der Strecke war, qualmte sein Chevrolet erneut und Rekord-Gelbphase Nummer elf die Folge.

Kyle Busch gewinnt zum zweiten Mal auf dem Kentucky Speedway, Foto: NASCAR
Kyle Busch gewinnt zum zweiten Mal auf dem Kentucky Speedway, Foto: NASCAR

Kyle Busch setzt sich durch

Jetzt gewann Logano den Restart vor Kyle Busch, Edwards und Hamlin, der alle drei Gegner nicht halten konnte. Keselowski meldete Probleme und vermutete einen Reifenschaden. Während die Performance von Keselowski beendet war, setzte sich sein Teamkollege Logano an der Spitze leicht ab. 30 Runden vor Rennende kam Kyle Busch wieder näher an Logano heran. Kyle Busch kämpfte sich heran und es entwickelte sich ein spannender Zweikampf. Die Führung wechselte innerhalb einer Runde mehrfach. In Runde 248 konnte sich Kyle Busch durchsetzen und übernahm wieder den ersten Platz. Jetzt sah alles nach dem zweiten Saisonsieg für Kyle Busch aus, zumal er sich jetzt deutlich absetzen konnte.

Nach 163 Führungsrunden gewann Kyle Busch zum zweiten Mal auf dem Kentucky Speedway. Logano kam als Zweiter ins Ziel, gefolgt von Hamlin, Edwards und Kenseth. Damit landeten alle vier Gibbs-Toyota in der Top-5. Zuletzt hatten vier Roush-Ford in der Saison 2008 ein Top-5-Ergebnis in Michigan erzielt. Keselowski beendete das Rennen unglücklich auf dem sechsten Rang vor Gordon, Harvick, Johnson und Kurt Busch.

Kyle Busch ist mit dem zweiten Saisonsieg auf dem Weg in den Chase, Foto: NASCAR
Kyle Busch ist mit dem zweiten Saisonsieg auf dem Weg in den Chase, Foto: NASCAR

18. Lauf: Quaker State 400 Presented by Advance Auto Parts
Kentucky Speedway, Sparty, KY
Ergebnis: Top-10 (267 Runden)

1. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 48/5 Punkte
2. Joey Logano (Ford) Team Penske, 43/1 Punkte
3. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 42/1 Punkte
4. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 41/1 Punkte
5. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 39/0 Punkte
6. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 39/1 Punkte
7. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 37/0 Punkte
8. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 36/0 Punkte
9. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 35/0 Punkte
10. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 18/36 (Chase Top-16)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 4 Siege, 624 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 692 Punkte
3. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 616 Punkte
4. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 542 Punkte
5. Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 624 Punkte
6. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 1 Sieg, 596 Punkte
7. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 559 Punkte
8. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 540 Punkte
9. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 522 Punkte
10. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 449 Punkte
11. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 556 Punkte
12. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 537 Punkte
13. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 513 Punkte
14. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 509 Punkte
15. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 497 Punkte
16. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 490 Punkte
35. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 200 Punkte