Das 91. Sprint-Cup-Rennen auf der Monster Mile in Dover gewann nach 405 Runden Jimmie Johnson in der Verlängerung knapp vor Kevin Harvick. Es war der vierte Saisonsieg für den Hendrick-Piloten und der zehnte Erfolg auf dem Dover International Speedway. Zum dritten Mal in Folge war Martin Truex Junior der Fahrer mit den meisten Führungsrunden, aber er blieb erneut sieglos. Auch die vier aus der Top-10 gestarteten Gibbs-Fahrer hatten keinen Glückstag.
Polesetter Hamlin und Truex setzten sich ab
Der von FedEx gesponserte Gibbs-Toyota von Denny Hamlin stand zur Freude des gleichnamigen Titelsponsors auf der Pole Position. Truex ging bei seinem Heimspiel ebenfalls aus der ersten Reihe in das Rennen über 400 Runden. Truex hatte in den letzten beiden Meisterschaftsläufen die meisten Führungsrunden absolviert, musste allerdings Johnson und Carl Edwards den Sieg überlassen. Da Truex in der Saison 2007 auf dem Beton-Oval seinen ersten Sprint-Cup-Sieg feiern konnte, ging der Furniture-Row-Pilot als leichter Favorit in das Rennen. Der neunfache Dover-Rekordsieger Johnson startete von Rang 14 in den 13. Saisonlauf. Dale Earnhardt Junior verlor seinen 16. Startplatz nach Reparaturarbeiten am Getriebe.
Hamlin, der am Samstag die beiden letzten Trainingssession mit Bestzeiten beendete, konnte nach dem Start seine Position halten und sicherte sich den ersten Bonuspunkt. Hamlin und Truex setzten sich leicht ab. Harvick und Matt Kenseth waren die ersten Verfolger. Nach 40 Runden musste Danica Patrick eine Überrundung durch Hamlin hinnehmen. Dadurch konnte Truex aufschließen und Hamlin den ersten Platz in der nächsten Runde abnehmen. Auch Harvick nutzte die Situation aus und übernahm Rang zwei.
Höllentempo von Hamlin und Truex
In der 56. Runde wurde auch Earnhardt überholt, obwohl er sich bis auf Rang 26 vorgearbeitet hatte. Truex legte trotz Überrundungsverkehr weiterhin ein Höllentempo vor. Johnson und Kyle Busch hatten inzwischen Rang fünf und sechs hinter Kenseth übernommen. In der 73. Runde wollten die ersten Fahrer zum Service abbiegen, als die erste Gelbphase wegen Debris ausgelöst wurde. Brad Keselowski lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang 20 und entkam damit einer Überrundung. Hamlin hatte die vorderste Box gewählt und nutzte diesen Vorteil, um wieder die Führung vor Truex beim Restart zu übernehmen.
Nach 90 Runden führte weiterhin Hamlin vor Truex und Kenseth. Vierter war Kyle Busch gefolgt von Harvick, Johnson und Edwards. Damit waren alle vier Gibbs-Toyota in der Top-7 zu finden. Kyle Larson, Kurt Busch und Austin Dillon komplettierten die Top-10. In Runde 143 gab es einen erneuten Führungswechsel zwischen Hamlin und Truex. Ein paar Runden später kamen die ersten Piloten unter Grün zum Service in die Boxengasse. Truex kam in Runde 158 zum Stopp und Hamlin eine Runde später. In der 163. Runde gab es zum zweiten Mal Gelb durch Ricky Stenhouse Junior, der Bekanntschaft mit der Mauer des Superspeedways machte. Earnhardt war zu diesem Zeitpunkt immer noch auf der Strecke und damit wieder in der Führungsrunde.
Halbzeitführung für Truex
Beim Restart gab es durch die Green-Flag-Stopps nach Truex eine neue Reihenfolge. Zweiter war jetzt Kenseth vor Johnson, Harvick und Hamlin. In der 175. Runde gab es den ersten Unfall mit den Teilnehmern Trevor Bayne, Michael Annett und Justin Allgaier. Einige Fahrer kamen erneut in die Boxengasse um frische Reifen und Sprit mitzunehmen. Aus der Spitzengruppe machten nur Hamlin und Kurt Busch einen weiteren Stopp. Zur Rennhalbzeit nach 200 Runden führte Truex knapp vor Kenseth und dem neuen Dritten Kyle Busch.
In Runde 219 übernahm Kyle Busch den zweiten Platz nach einem schönen Manöver gegen Harvick. Für Kurt Busch und Hamlin hatte sich der Extra-Stopp bisher nicht ausgezahlt. Beide Fahrer lagen immer noch außerhalb der Top-10. Der Konter von Harvick kam postwendend. Ab der 247. Runde startete die zweite Runde der Boxenstopps unter grüner Flagge. Earnhardt kassierte dabei eine Strafe wegen Pit-Lane-Speeding. Nach 253 Runden war Hamlin mit seinem etwas volleren Tank als einziger Fahrer noch in der Führungsrunde. Dann musste auch Hamlin Richtung Boxengasse abbiegen und Harvick war der neue Leader vor Truex und Johnson.
Harvick übernahm das Kommando
Wegen Debris musste das Pace Car in Runde 260 zum vierten Mal das Feld einsammeln. Beim Restart belegte Brian Scott einen starken zwölften Rang und Patrick war wieder in der Führungsrunde angekommen. Nach 285 Runden hatte Harvick einen Vorsprung von 2.5 Sekunden herausgefahren. Hinter Truex lag Kyle Busch in Schlagdistanz vor Johnson, Kenseth, Paul Menard und Hamlin. Kurz nach der 300. Runde musste Kenseth mit Problemen kurz die Box aufsuchen. In Runde 317 konnte Johnson den zweiten Platz von Truex übernehmen. Truex hatte zu diesem Zeitpunkt erneut die meisten Führungsrunden absolviert. Sollte es zum dritten Mal in Folge wieder nicht zum Sieg reichen?
Truex kam in Runde 325 als erster Fahrer zum dritten Mal unter Grün zum Boxenstopp. Die beiden Penske-Ford mit Keselowski und Logano blieben lange auf der Strecke und lagen jetzt in Führung. Beide hofften auf eine schnelle Gelbphase, doch sie kam nicht. Erst in Runde 358 kam Keselowski nach 28 Führungsrunden zum Service, Jetzt führte Harvick mit 2,6 Sekunden vor Johnson und Kyle Busch, der weitere 2.2 Sekunden dahinter lag. Truex und Hamlin folgten leicht abgeschlagen. In der 372. Runde wurde auch Jeff Gordon überrundet und nur noch elf Fahrer lagen in der Führungsrunde. 25 Runden vor Rennende gab es die nächste Caution. Ausgerechnet der starke Kyle Busch und Brian Scott waren involviert, während Gordon den Lucky Dog erhielt.
Johnson gewinnt in der Verlängerung
Harvick und Johnson blieben auf der Strecke, der Rest der Top-10 machte einen Boxenstopp. Beim Restart war Truex Dritter, vor Kasey Kahne und Hamlin. Johnson gewann den Neustart und lag zum ersten Mal in Führung. Clint Bowyer, der am Samstag Geburtstag hatte, berührte Hamlin am Heck und der Polesetter flog hilflos in die Mauer. Damit waren alle Gibbs-Toyota aus dem Rennen. Kurt Busch wurde auch leicht getroffen. Beim erneuten Restart übernahm Kahne Rang zwei. Noch in der gleichen Runde war Truex schon Dritter. Johnson konnte einen kleinen Vorsprung vor Kahne herausfahren. Zwei Runden vor Rennende gab es einen erneuten Unfall und das erste Green-White-Checkered-Finale in Dover war angerichtet. Casey Mears, A.J. Allmendinger und Greg Biffle hatten für die siebte Gelbphase gesorgt.
Harvick überholte beim Neustart sofort Kahne und lag Johnson im Nacken. Doch es reichte nicht. Johnson gewann mit 0.435 Sekunden Vorsprung zum zehnten Mal auf der Monster Mile in Dover. Für Harvick blieb zum siebten Mal in dieser Saison nur der undankbare zweite Platz. Mit seiner besten Saisonleistung wurde Larson noch Dritter vor Kahne. Auch Aric Almirola schaffte mit Rang fünf sein erstes Top-10-Resultat in diesem Jahr. Zum dritten Mal in Folge holte Truex zwei Bonuspunkte für die meisten Führungsrunden, doch der sechste Platz entsprach nicht seiner guten Leistung. Larsons Teamkollege Jamie McMurray kam als Siebter vor Menard, Bowyer und Gordon ins Ziel.
13. Lauf: FedEx 400 benefiting Autism Speaks
Dover International Speedway, Dover, DE
Ergebnis: Top-10 (400 Runden)
1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 47/4 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 43/1 Punkte
3. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 41/0 Punkte
4. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 40/0 Punkte
5. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 39/0 Punkte
6. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 40/2 Punkte
7. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 37/0 Punkte
8. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 36/0 Punkte
9. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 36/1 Punkte
10. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 34/0 Punkte
Gesamtstand: Rennen 13/36 (Chase Top-16)
1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 4 Siege, 440 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 516 Punkte
3. Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 440 Punkte
4. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 432 Punkte
5. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 414 Punkte
6. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 377 Punkte
7. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 345 Punkte
8. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 340 Punkte
9. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 338 Punkte
10. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 472 Punkte
11. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 390 Punkte
12. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 385 Punkte
13. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 380 Punkte
14. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 378 Punkte
15. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 372 Punkte
16. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 369 Punkte
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