Drei Runden vor Rennende fiel die Entscheidung auf dem Dover International Speedway, als Tony Stewart den Kolumbianer Juan Pablo Montoya überholte und seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. Erneut wurde Montoya knapp geschlagen und wartet nach 230 Sprint-Cup-Rennen immer noch auf seinen ersten Oval-Sieg.

Polesitter Denny Hamlin führte in den Farben des Hauptsponsors das Feld in das Rennen über 400 Runden. Nach 13 Runden lagen alle drei Gibbs-Toyota mit Hamlin, Matt Kenseth und Kyle Busch in Führung. Zehn Runden später gab es den ersten Wechsel an der Spitze und Kyle Busch bestimmte das Tempo. Gleichzeitig wurde Danica Patrick überrundet, die zu diesem Zeitpunkt auf Position 34 lag.

Die Gibbs-Fahrer bestimmten das Renngeschehen

Kyle Busch führt vor Kenseth, Foto: NASCAR
Kyle Busch führt vor Kenseth, Foto: NASCAR

Kurz vor den ersten Boxenstopps unter Grüner Flagge erwischte es auch Hendrick-Pilot Jimmie Johnson, als Kyle Busch den Tabellenführer überholte. Als alle Fahrer ihren ersten Service nach 80 Runden absolviert hatten, führte Kyle Busch mit über drei Sekunden Vorsprung vor Kenseth und Lokalmatador Martin Truex Junior im Waltrip-Toyota. Hamlin fiel etwas zurück, weil er die Boxeneinfahrt verpasste. Durch das enorme Tempo des Leaders waren nur noch 20 Fahrzeuge in der Führungsrunde. Kurz darauf gab es zum ersten Mal eine kleine Rennunterbrechung.

Während Kyle Busch weiter das Rennen dominierte, zogen Dunkle Wolken über der Rennstrecke auf. Bei kühleren Temperaturen fuhren beide Ganassi-Chevrolet mit Jamie McMurray und Montoya in die Top-10. Auch Johnson konnte nach kleineren Korrekturen beim Service wieder nach vorne fahren. Nach der zweiten Gelbphase in Runde 127 gewann Kenseth das Duell in der Boxengasse und führte beim Restart vor Teamkollege Kyle Busch. Hinter Truex belegte Montoya Platz vier.

Motorschaden beim Führenden Kenseth

Kenseth in der Garage, Foto: NASCAR
Kenseth in der Garage, Foto: NASCAR

Anschließend raste das Gibbs-Duo mit sagenhaften Geschwindigkeiten durch das Meilen-Oval. Nur Johnson konnte das Tempo mitgehen und war nach 150 Runden bis auf Platz sechs vorgefahren. Dann wurde Kenseth plötzlich langsamer und musste mit Motorschaden in die Garage fahren. Erneut gab damit ein dominanter Toyota-Motor in Führung liegend den Geist auf und sorgte gleichzeitig für die dritte Rennunterbrechung.

Bei den folgenden Boxenstopps pokerten bereits die ersten Teams und nahmen nur zwei frische Reifen mit. Dadurch hatte Kyle Busch neue Verfolger im Rückspiegel. Truex war Zweiter vor McMurray, Hamlin, Montoya und dem Hendrick-Duo mit Kasey Kahne und Johnson.

Nach 178 Runden war Kahne kurzfristig von Startplatz elf bis auf Platz zwei vorgerückt. Titelverteidiger Brad Keselowski fuhr unauffällig auf Platz zehn liegend. Zur Rennhalbzeit nach 200 Runden war Tabellenführer Johnson neuer Zweiter hinter Kyle Busch. Truex lag auf Position drei vor Hamlin, Kahne und Harvick, der wieder einmal unbemerkt an der Top-5 klopfte.

Nach 206 Runden gab es mit Dover-Rekordsieger Johnson einen neuen Leader. Johnson konnte sich sofort absetzen und war auf dem besten Wege zum achten Mal die Monster-Mile zu bezwingen. Truex eroberte kurz darauf den zweiten Platz, bevor es die zweite Runde mit Boxenstopps unter Grüner Flagge gab. Johnsons Team war bei der Abfertigung rasend schnell und verschaffte Johnson einen Vorsprung von fast drei Sekunden.

Pokerspiele in der Boxengasse

Johnson beim Boxenstopp, Foto: NASCAR
Johnson beim Boxenstopp, Foto: NASCAR

In Runde 278 verabschiedete sich der Motor bei Truex und löste die vierte Gelbphase aus. Nach einem Unfall mit Ryan Newman und David Gilliland veränderte sich die Konstellation an der Spitze, weil vier Fahrer keinen Stopp einlegten. Hamlin führte beim Restart in Runde 307 vor Kurt Busch, Keselowski und Carl Edwards. Bei den Verfolgern gab es nun härtete Positionskämpfe im Pulk. Zehn Runden später erwischte es Kahne, der sich drehte und eine Runde verlor.

Kurt Busch machte als einziger Fahrer keinen Boxenstopp und führte vor Jeff Gordon, der ebenfalls auf alten Reifen unterwegs war. Nach 326 Runden konnte Johnson mit vier frischen Reifen spielend wieder den ersten Platz übernehmen. Der ältere der beiden Busch-Brüder verteidigte in den nächsten Runden den zweiten Platz überraschend gut vor Montoya. 37 Runden vor Rennende musste Kurt Busch zum Tanken in die Boxengasse abbiegen.

Montoya stand kurz vor seinem ersten Oval-Sieg

Stewart überholt auf der oberen Linie Montoya, Foto: NASCAR
Stewart überholt auf der oberen Linie Montoya, Foto: NASCAR

Hamlin, der dringend Punkte für den Chase braucht, hatte in der 376. Runde einen Reifenschaden zu beklagen und verlor den vierten Platz. Beim siebten Restart war plötzlich Montoya Spitzenreiter vor Johnson, Clint Bowyer und Stewart.

Der Kolumbianer verpatzte zwar den Neustart, aber Johnson hatte zu früh überholt und kassierte eine Durchfahrtsstrafe. Montoya hatte nun Stewart im Rückspiegel, der ihm den ersten Ovalsieg streitig machen wollte. Drei Runden vor Rennende überholte Stewart auf der oberen Linie den machtlosen Montoya und sicherte sich den ersten Saisonsieg. Hinter Montoya wurde Gordon Dritter vor Kyle Busch und Keselowski im schnellsten Ford.

Johnson beendete das Rennen auf Platz 17 und bleibt Tabellenführer. Gordon und Stewart sind zur Halbzeit der Meisterschaftsvorrunde im Besitz der beiden Wild-Cards für den Chase 2013.

Ergebnis: FedEx 400 benefiting Autism Speaks (Top-10)
Dover International Speedway (400 Runden)

1. Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 47/4 Punkte
2. Juan Pablo Montoya (Chevrolet) Earnhardt Ganassi Racing, 43/1 Punkte
3. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 41/0 Punkte
4. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 42/2 Punkte
5. Brad Keselowski (Ford) Penske Racing, 40/1 Punkte
6. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 38/0 Punkte
7. Joey Logano (Ford) Penske Racing, 37/0 Punkte
8. Kevin Harvick (Chevrolet) Richard Childress Racing, 37/1 Punkte
9. Mark Martin (Toyota) Michael Waltrip Racing, 35/0 Punkte
10. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 13/36 (Top-10)

1. (0) Jimmie Johsnson, 473 Punkte (2 Siege)
2. (0) Carl Edwards, 30 Punkte Rückstand (1 Sieg)
3. (+1) Clint Bowyer, -50 Punkte
4. (-1) Matt Kenseth, -74 Punkte (3 Siege)
5. (+2) Kevin Harvick, -74 Punkte (2 Siege)
6. (0) Dale Earnhardt Jr., -75 Punkte
7. (-2) Kasey Kahne, -81 Punkte (1 Sieg)
8. (+2) Brad Keselowski, -98 Punkte
9. (+2) Kyle Busch, -99 Punkte (2 Siege)
10. (-2) Paul Menard, -102 Punkte
2 Wild Cards (Top 20) Chase for the Sprint Cup
11. (+4) Jeff Gordon, -112 Punkte
16. (+4) Tony Stewart, -135 Punkte (1 Sieg)