Das dritte Chase-Rennen der laufenden Sprint-Cup-Saison war in der Endphase ein reiner Sprit-Krimi. Nur sechs Fahrzeuge schafften auf dem Dover International Speedway die komplette Renndistanz von 400 Runden. Crew Chief Paul Wolfe vom Penske-Team mit der Startnummer zwei machte wieder einmal alles richtig und führte Brad Keselowski mit einer perfekten Strategie zum fünften Saisonsieg.
Fünf von neun Siegen holte Brad Keselowski in dieser Saison

Es war für Keselowski der erste Sieg auf der Monster Mile in Dover und der neunte Erfolg in seiner jungen Karriere. In den letzten 13 Rennen fuhr Keselowski unglaubliche 12 Mal in die Top-10. Mit dieser Konstanz übernahm der Dodge-Pilot gleichzeitig die Tabellenführung nach 29 Saisonrennen.
Polesitter Denny Hamlin, der wie Keselowski als einziger Fahrer bisher fünf Siege einfahren konnte, hatte zunächst das Rennen in seinem Gibbs-Toyota angeführt. Nach 35 Runden übernahm sein Teamkollege Kyle Busch das Kommando an der Spitze. Als zwischen der 63. und 69. Runde die meisten Piloten zum Service in die Boxengasse gefahren waren, nahm das Rennen anschließend einen kuriosen Verlauf. Die erste Gelbphase in Runde 69 sorgte dafür, dass nur noch acht Fahrzeuge in der Führungsrunde lagen und der Rest des Feldes mit einigen Favoriten und Chase-Teilnehmer bis zu drei Runden Rückstand hatten.
Kyle Busch dominierte 302 von 400 Runden

Die Reihenfolge beim Restart: Kyle Busch führte vor Hamlin, Jimmie Johnson, Clint Bowyer, Jeff Gordon, Keselowski, Bobby Labonte und Carl Edwards war als Achter der letzte Pilot in der Führungsrunde. Kyle Busch dominierte weiter und absolvierte insgesamt 302 Führungsrunden. Für die vierte und fünfte Rennunterbrechung innerhalb von neun Runden war Matt Kenseth verantwortlich. Nach dem anschließenden letzten Restart waren noch fast 80 Runden bis zur Zielflagge zu fahren und das Spritfenster reichte bei vielen Teams nicht bis zur letzten Runde.
Keselowski hielt sich zunächst zurück und sparte dadurch Sprit. Auch Johnson, der nach dem Restart erstmals geführt hatte, überlies Kyle Busch wieder den ersten Rang um ebenfalls Sprit zu sparen. Kyle Busch und Hamlin hatten auf eine weitere Gelbphase gehofft, die jedoch nicht kam. Zehn Runden vor Rennende mussten beide Gibbs-Fahrer in Führung liegend noch einen Boxenstopp einlegen. Damit war der Weg für Keselowski frei, der mit perfekter Strategie die meisten Reserven hatte und mit einer Sekunde Vorsprung als Erster über die Ziellinie fuhr.
Mark Martin ist ein Phänomen

Hinter Keselowski wurde Gordon Zweiter vor Mark Martin, der vom 26. Startplatz aus ein grandioses Rennen fuhr. Oldtimer Martin hatte zwischenzeitlich sogar zwei Runden Rückstand und schaffte trotzdem den dritten Rang. Dover-Rekordsieger Johnson wurde zwar ohne Boxenstopp Vierter, verlor aber die Tabellenführung an Keselowski. Nach 17 Rennen tauchte Carl Edwards durch seinen fünften Platz endlich mal wieder in der Top-10 auf. Auch Martin Truex Junior schaffte das Kunststück nach zwei Überrundungen bis auf Position sechs wieder vorzufahren.
Kyle Busch und Hamlin belegten mit einer Runde Rückstand die Ränge sieben und acht vor Clint Bowyer und dem dritten Gibbs-Toyota mit Joey Logano am Steuer. Eine weitere Runde Rückstand hatte Publikumsliebling Dale Earnhardt Junior, er konnte aber mit Platz elf noch zufrieden sein. Nach seiner guten Qualifikation überzeugte Ricky Stenhouse Junior auch in seinem zweiten Saisonrennen und wurde überraschend Zwölfter.
Champion Tony Stewart belegte nur den 20. Rang
Titelverteidiger Tony Stewart musste nach seinem schwachen Startplatz auch im Rennen Federn lassen und belegte nur den 20. Rang. Auch Danica Patrick zahlte wieder Lehrgeld und wurde mit sieben Runden Rückstand auf Position 28 gewertet.
Im Gesamtstand nach drei von insgesamt zehn Chase-Rennen führt Keselowski nun mit fünf Punkten vor Johnson. Dritter ist Hamlin, der elf weitere Zähler zurück liegt. Auch Bowyer fehlen inzwischen 25 Punkte auf den neuen Spitzenreiter. Champion Stewart und Kasey Kahne belegen den fünften und sechsten Rang und haben beide 32 Punkte weniger auf ihren Konto. Die restlichen acht Fahrer, angeführt von Earnhardt, liegen fast eine gesamte Renndistanz zurück und müssen jetzt schon auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.
Ergebnis: AAA 400
Dover International Speedway
1. Brad Keselowski (Dodge), 47/4 Punkte
2. Jeff Gordon (Chevrolet), 43/1 Punkte
3. Mark Martin (Toyota), 41/0 Punkte
4. Jimmie Johnson (Chevrolet), 41/1 Punkte
5. Carl Edwards (Ford), 39/0 Punkte
6. Martin Truex Jr. (Toyota), 38/0 Punkte
7. Kyle Busch (Toyota), 39/2 Punkte
8. Denny Hamlin (Toyota), 37/1 Punkte
9. Clint Bowyer (Toyota), 36/1 Punkte
10. Joey Logano (Toyota), 34/0 Punkte
Gesamtstand: Rennen 29/36 (Top 12)
Chase 2012: Rennen 3/10
1. (+1) Brad Keselowski, 2.142 Punkte (5 Siege)
2. (-1) Jimmie Johnson, -5 Punkte Rückstand (3 Siege)
3. (0) Denny Hamlin, -16 Punkte (5 Siege)
4. (+2) Clint Bowyer, -25 Punkte (2 Siege)
5. (-1) Tony Stewart, -32 Punkte (3 Siege)
6. (-1) Kasey Kahne, -32 Punkte (2 Siege)
7. (0) Dale Earnhardt Jr., -39 Punkte (1 Sieg)
8. (+2) Martin Truex Jr., -42 Punkte
9. (-1) Kevin Harvick, -46 Punkte
10. (+2) Jeff Gordon, -48 Punkte (1 Sieg)
11. (-2) Greg Biffle, -51 Punkte (2 Siege)
12. (-1) Matt Kenseth, -72 Punkte (1 Sieg)
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