Schon vor Saisonbeginn wurde er von vielen Seiten zu einem Favoriten auf den Titel gemacht und Stefan Bradl darf nun versuchen, mit dieser Rolle umzugehen. Zuzuschreiben hat er sich das dank guter Leistungen im vorigen Jahr selbst. Denn auch sein Teamchef findet es nicht einmal übertrieben, dass Bradl zumindest zu einem Titel-Kandidaten gemacht wird. "Was heißt übertrieben? Nein, ich finde es nicht übertrieben. Stefan ist sicherlich einer von vielen Fahrern, die 2009 in der 125er-Klasse Grands Prix gewinnen können und vielleicht sogar für den Weltmeister-Titel gut sind. So gesehen ist es OK, wenn man Stefan da mit einbezieht, man darf ihn aber nicht zum Favoriten machen", meinte der Kiefer Racing Teamchef in einem Interview in der April-Ausgabe des Motorsport-Magazins.

Prinipiell rechnet Kiefer aber damit, dass sein Team an die Erfolge des vorigen Jahres anknüpfen kann, ein paar Siege holt und in der Endabrechnung auf Platz vier oder fünf landet. In der 250er-Klasse sind die Erwartungen klarerweise kleiner, denn Vladimir Leonov hat erstens ein Kit-Motorrad und ist zweitens noch sehr unerfahren damit. "Er ist ein junger Mann von 21 Jahren, der jetzt erst seine dritte Straßensaison bestreitet. Er ist noch nie auf einer Zweitakter-250er gesessen und wird sich sicher nur schwer von einer 600er-Supersport auf dieses Motorrad umstellen. Da muss man ihm einfach ein bisschen Zeit geben."

Mit seinem Engagement in 125er- und 250er-Klasse ist die Kiefer-Mannschaft aber breit aufgestellt, wobei es Kiefer nicht gefällt, dass die MotoGP immer mehr von den Zweitaktern abgehoben wird und eine Sonderstellung erhält. "Sicherlich ist die MotoGP der Hauptevent und da sind die besten Fahrer. Aber ich glaube, der ganze Zirkus lebt auch von den zwei kleinen Klassen, die die ganze Sache kompakt und für den Zuschauer interessant machen. Wenn wir uns vorstellen, dass die MotoGP irgendwann alleine die Hauptattraktion für das Wochenende sein soll, dann bin ich mir nicht sicher, ob das der richtige Weg in die Zukunft ist", betonte Kiefer, der in Zukunft auch gerne selbst mitwirken möchte, damit die Schere nicht zu weit aufgeht.

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