Es war ein etwas bizarres Bild bei der Siegerehrung der 125er-Klasse in Donington. Da hatte Scott Redding sein erstes Rennen gewonnen und das noch beim Heimrennen und Marc Marquez war zum ersten Mal auf das Podest gefahren und beide durften keine Champagnerdusche machten. Grund war, dass sie in Großbritannien mit 15 Jahren noch zu jung zum Trinken von Alkohol sind, deswegen gab es von vornherein keine Flasche und sie durften sich von Mike di Meglio anspritzen lassen.

Redding war das aber vollkommen egal, er konnte sein Glück ohnehin kaum fassen. "Es ist unglaublich. Nach dem ersten Qualifying war es schon toll, in der ersten Reihe zu sein und das noch auf einer Strecke, die ich nicht kannte. Das Rennen war dann großartig. Ich hole mein erstes Podest und stehe dann auch noch ganz oben", meinte der Brite. Und das hatte ihn doch ein wenig aufgekratzt. Auf der Ehrenrunde machte er gleich mehrere Burn-Outs und lag sich bei der Rückkehr an die Box mit seinem Team in den Armen. Was er genau fühlte, wusste er aber nicht. "Ich weiß nicht, wie es mir geht, aber wenn ich zuhause bin, wird es dann gut, hoffe ich."

Ebenfalls ganz und gar nicht unzufrieden war Mike di Meglio, hatte er doch von Rang 20 ins Rennen gehen müssen und war trotzdem als Zweiter ins Ziel gekommen. Der Franzose sprach deswegen auch von einem schönen Tag, obwohl er doch viel zu tun hatte. "Ich habe den Start verloren. Ich wollte gut wegkommen, schaffte das aber nicht und musste hart pushen. Als ich dann Dritter war, waren Andrea [Iannone] und Scott Redding vorne weg", erklärte der WM-Leader. Hinter ihm machte außerdem Marquez Druck und klemmte sich zwei Runden vor Schluss auch vorbei. "Ich habe mich dann hinter ihm auf die Lauer gelegt und habe zurückgekämpft. Das hat dann für Platz zwei gereicht."

Obwohl er so kurz vor dem Ziel noch einen Platz verlor, war Marquez mit Platz drei ebenfalls überglücklich und kam auch ohne Champagner ganz gut zurecht. "Das Ergebnis ist wirklich großartig. Danke an alle, die mich unterstützt haben, vor allem das Team. Ich möchte diesen Podestplatz Repsol KTM widmen", meinte der Spanier. Trotz des großen Moments hatte er aber auch nicht vergessen, was er hatte tun müssen, um auf dem Podest anzukommen. "Es war da draußen wirklich nicht einfach und die Kämpfe waren hart. Jetzt bin ich aber sehr glücklich."