Seit 1973 hatten die Briten auf einen Sieg eines ihrer Landsleute in der 125er-Klasse warten müssen, in Donington hatte noch nie ein Brite ein Rennen gewonnen, doch am Sonntag erlöste Scott Redding die Fans und holte souverän den Heimsieg. Klar war der Sieg sechs Runden vor Schluss, als Andrea Iannone im Kampf um die Spitze wegrutschte und der Weg für Redding frei war, in seinem erst achten Rennen den ersten Sieg zu holen. Dahinter mischte ein weiterer 15-Jähriger die Konkurrenz auf, denn Marc Marquez eroberte hinter Mike di Meglio Rang drei. Alle drei Podestfahrer hatten allerdings viel Arbeit, bis sie feiern konnten..
Iannone legte gleich nach dem Start los wie die Feuerwehr und fuhr dem Feld schon in der ersten Runde auf und davon. Einzig Redding konnte sich an seine Fersen heften, nachdem er sich von Rang fünf auf zwei gearbeitet hatte. Doch der Brite konnte die Verfolgung nur nach und nach aufnehmen. Nach rund zehn Runden begann Iannones Vorsprung merklich zu schmelzen und Rookie Redding begann so auszusehen, als ob er tatsächlich in seinem erst achten Grand Prix den Sieg holen könnte. Auch hinter den Beiden war es spannend, kämpfte dort doch eine große Gruppe um den zu dem Zeitpunkt letzten möglichen Podestplatz. Mit in der Gruppe dabei waren auch Stefan Bradl, Sandro Cortese; Randy Krummenacher und Michael Ranseder.
Früh aus dem Kampf um Spitzenplätze hatten sich Pablo Nieto und Gabor Talmacsi verabschiedet. Nieto war in der ersten Runde gestürzt und das Feld hatte Glück, dass seine Maschine nicht bis auf die Rennlinie rutschte. Talmacsi erwischte es in Runde zwei. Auch Danny Webb hatte sich da verabschiedet. Trotz Nietos Ausfall war KTM aber auch in der Spitzengruppe vertreten. Marquez, Raffaele de Rosa, Esteve Rabat und Tomoyoshi Koyama fuhren vorne mit. Das neue Chassis scheint den Fahrern wirklich geholfen zu haben. Nach rund elf Runden war die Gruppe um Platz drei geschmolzen, unter anderem hatten sich Simone Corsi, Krummenacher und Ranseder zurückfallen lassen müssen. Dafür fuhr Mike di Meglio in der Gruppe ganz vorne, nachdem er von Platz 20 ins Rennen gegangen war.
An der Spitze konnte Iannone derweil ein wenig kontern und den Abstand zwischen sich und Redding vorerst bei einer Sekunde halten. Die Konkurrenz dahinter war bereits aussichtslos zurück. Trotzdem gab es dort weiter Unterschiede. Di Meglio, Sergio Gadea und Marquez setzten sich ab und damit war es ein Dreikampf um Rang drei. Dahinter kämpften Bradl, Smith und Cortese gegen die KTMs von Koyama, de Rosa und Rabat um Rang sechs. In Runde 14 erwischte es dann aber Bradl. Der Deutsche stürzte zwar nicht, doch technische Probleme warfen ihn zurück und er musste einen Nuller hinnehmen. Zur fast gleichen Zeit wurde es an der Spitze spannend, denn Redding nahm Iannone auf einer Runde mehr als sechs Zehntelsekunden ab und plötzlich waren die beiden zusammen.
Doch der junge Brite fuhr vorsichtig, beinahe mit der Geduld eines Routiniers und überstürzte nichts, sondern sah sich genau an, was Iannone so machte. Dahinter wurde der Dreikampf zu einem Zweikampf, da Gadea nicht mehr mit di Meglio und Marquez mithalten konnte. Sechs Runden vor Schluss gab es dann auf einmal großen Jubel auf den Tribünen. Denn Iannone rutschte die Front weg und auf einmal war Redding alleine Richtung Sieg unterwegs. Dahinter ging es auf einmal um Rang zwei und Routinier die Meglio setzte sich gegen Youngster Marquez durch. Gadea kam als Vierter nach Hause und dahinter erarbeitete Corsi noch Rang fünf vor Koyama, Joan Olive, Takaaki Nakagami, Cortese und Bradley Smith. Punkte gab es auch noch für Michael Ranseder auf Rang zwölf und Randy Krummenacher auf 13. Dominique Aegerter und Robin Lässer kamen auf 19 und 21 ins Ziel.
In der Weltmeisterschaft hat di Meglio mit seiner Fahrt von 20 auf zwei die Führung ausgebaut. Er liegt nun 23 Punkte vor Corsi. Stefan Bradl hat trotz seines Ausfalls Platz drei behalten, liegt nun allerdings bereits 55 Zähler hinter di Meglio. Ihm dicht im Nacken sitzen Nicolas Terol und Pol Espargaro mit einem weiteren und Joan Olive mit zwei weiteren Punkten Rückstand.
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